Serie Online-Marketing: Werben mit Google Ads & Co.

Klappern gehört zum Handwerk


Werbung gehört zum Geschäft - im fünften Teil der Serie Online-Marketing für Handwerksbetriebe geht es um das Thema Werben im Internet, mit besonderem Fokus auf Google Ads und Facebook-Kampagnen.

"Ad" ist die Abkürzung für Advertisement, zu deutsch Anzeige oder auch Werbung. Ads und digitale Werbung finden sich überall im Internet: In der Google-Suche, im Facebook Feed, bei Instagram, beim Mailanbieter und auf fast jeder anderen Webseite wird Werbung angezeigt. Die Möglichkeiten sind vielfältig und daher sollten Ads in jeder digitalen Marketingstrategie berücksichtigt werden.

Google Ads - die Keyword-basierte Werbung

Jeder ist schon auf Google Ads gestoßen und hat diese schon das ein oder andere Mal angeklickt. Sucht man bei Google nach einer Dienstleistung, einem Produkt oder einem Unternehmen, sind die ersten angezeigten Ergebnisse bezahlte Google Ads-Anzeigen, noch oberhalb der organischen Suchtreffer. Diese Ergebnisse sind als "Anzeige" gekennzeichnet. Der Fachbegriff für diese Anzeigen ist Suchmaschinenwerbung (SEA = Search Engine Advertising). Der Werbende entscheidet, wer seine Anzeige ausgespielt bekommt: Google Ads funktionieren über Keywords, also über die Schlüsselbegriffe, die Nutzer von Suchmaschinen bei der Suchanfrage eingeben.

Beispiel: Frau Müller sucht einen Parkettleger im Raum Dortmund. Darum gibt sie in der Google-Suchmaske "Parkettleger Dortmund" ein. Die ersten zwei Treffer auf der Ergebnisliste sind Anzeigen - die erste von einem renommierten Einrichtungshaus in Dortmund, das einen Parkett-Verlegeservice anbietet, während die zweite für einen traditionellen Parkettlegerbetrieb wirbt.

So kann ein mögliches Suchergebnis aussehen. Doch warum bekommt Frau Müller das Einrichtungshaus angezeigt, wenn sie doch nach einem Parkettleger sucht? Die Antwort ist simpel: Das Einrichtungshaus hat sich aufgrund seines Verlegeservices dazu entschieden, das Wort "Parkettleger" als Keyword für seine Anzeige zu nutzen. So kann die Anzeige des Einrichtungshauses jeder Person angezeigt werden, die nach Parkettleger googelt. Durch das Festlegen bestimmter Keywords und Kombinationen dieser kann man seine Zielgruppe gezielt ansprechen.

Anzeigen analysieren und optimieren

Google Ads sind komplett individualisierbar und sollten für den optimalen Erfolg der Anzeige so genau wie möglich erstellt werden. Die Auswahl der richtigen Keywords ist ein wichtiger Punkt, darüber hinaus sollten auch die anderen Attribute sorgfältig ausgewählt werden. Es kann bestimmt werden, wie lange die Anzeige laufen soll, an welche Standorte sie gebunden wird oder wie hoch das Werbebudget ist. Auch die Optimierung auf mobile Endgeräte wird empfohlen, damit Ihre Anzeige für Smartphone- und Tablet-Nutzer genauso ansprechend ist wie die Anzeige im Browser.

Wichtig: Das Schalten einer Google Ad kostet erstmal nichts - erst wenn die Anzeige angeklickt wird, entstehen Kosten. Des Weiteren lassen sich Google Ads messen: Dank Google Analytics hat man ein Online-Marketingtool an der Hand, mit dem man den Erfolg seiner Ads auswerten kann. Google Analytics ist ein sogenanntes Tracking-Tool, mit dem sich nicht nur der Erfolg einer Werbekampagne auswerten lässt, sondern auch nachvollzogen werden kann, wie Besucher auf eine Webseite gekommen sind und deren Verweildauer. Damit bieten sich Daten für die SEO-Optimierung von Internetauftritten.

Facebook-Kampagnen:
Zielgruppenorientiertes Werben

Auf sozialen Netzwerken lassen sich Anzeigen kreativ gestalten und nutzen. Anders als bei den rein textbasierten Google Ads können hier zusätzlich Bilder, Links und Videos in die Anzeige integriert werden. Eine Facebook-Kampagne ist anders aufgebaut als eine Google Ad. Anzeigen auf Facebook schaltet man innerhalb einer Kampagne. Diese fungiert dabei als Rahmen, in dem das Ziel festgelegt wird und in welchem alle Anzeigengruppen und Anzeigen, die thematisch zu diesem Ziel passen, gesammelt werden. Facebook-Kampagnen lassen sich, genau wie Google Ads, komplett individuell einstellen. Der große Unterschied zwischen den beiden Anbietern ist jedoch, durch welche Kriterien die Anzeigen ausgespielt werden: Während Google Ads hauptsächlich mit Keywords arbeitet, die der Nutzer in der Suchanfrage selbst eingibt, sortiert Facebook die Anzeigen vor und spielt dem Nutzer auf Basis seiner Interessen die Anzeigen aus, die ihn ansprechen könnten.

Beispiel: Arne liebt es, zu renovieren und zu dekorieren. Auf Facebook findet er für seine Projekte die meiste Inspiration. Er folgt Facebook-Seiten, die Do-it-yourself Tutorials anbieten, sowie Kreativmärkten und tauscht sich in Facebook-Gruppen mit Gleichgesinnten über die neusten Deko-Trends aus. Oft postet er die Ergebnisse seiner Projekte und schreibt einen Text dazu, oder teilt Projekte von anderen Personen. Aufgrund seines Interessengebiets bekommt er regelmäßig Werbung von seinem Lieblings-Kreativmarkt und auch von neuen Produkten, die gerade auf den Markt gekommen sind.

Will ein Bodenbelagshersteller diese Zielgruppe ansprechen, ist es für ihn wichtig, deren Interessen herauszufiltern. Im Werbeanzeigenmanager, dem Verwaltungstool für Anzeigen bei Facebook, kann man unter den Zielgruppen-Einstellungen diese Interessen festlegen. Außerdem lassen sich die Zielgruppen auch demografisch und standortgebunden eingrenzen, oder es lassen sich gewisse Zielgruppen ausschließen.

Anders als bei den Google Ads, die Link-Klicks generieren und daher pro Klick kosten, starten die Kosten bei Facebook-Kampagnen direkt mit der Bewerbung eines Beitrages oder einer Anzeige. Dafür können Facebook-Anzeigen aber auch ein bisschen mehr: Sie können Reichweite, Interaktionen, Link-Klicks und vieles mehr generieren - eben genau das, was Facebook-Seiten von Betrieben gerade brauchen. Facebook bietet durch die Insights-Funktion die volle Auskunft darüber, wie erfolgreich Ihre Kampagne gelaufen ist. So können Sie diese auch während der Laufzeit auswerten und optimieren.

Google Ads oder Facebook-Kampagnen?

Die Mischung macht’s: Mit gut aufgesetzten Google Ads können Sie die Bewegungen auf Ihrer Seite sichern und bei den Suchergebnissen auf einer besseren Position landen als Ihre Mitbewerber. Durch kreative Anzeigen auf Facebook und Co. fördern Sie hingegen Kundenbindung und -neugewinnung. Aber: Der Teufel steckt wie immer im Detail. Sollten Keywords oder Zielgruppen falsch ausgewählt sein, kann eine Anzeige schnell im Sande verlaufen. Und: Es gibt durchaus noch mehr verschiedene Varianten, online zu werben. Dazu holt man sich am besten professionelle Unterstützung. | Denise Schroeren, Planit Digital


Glossar
Ad: Abkürzung für Advertisement, Deutsch Anzeige oder Werbung
SEA: Search Engine Advertising, Deutsch Suchmaschinenwerbung
Keywords: Schlüsselbegriffe, die Nutzer bei der Suchanfrage eingeben.
Tracking Tools: zu deutsch Analyse-werkzeuge sind Programme wie Google Analytics, mit denen Website-Betreiber die Besucherbewegungen auf ihrer Website protokollieren und auswerten können und dazu auch bestimmte Informationen speichern. Achtung: Ein Websitebetreiber muss die Nutzer über Umfang, Zweck und Art der Datensammlung informieren und auf ihr Widerspruchsrecht hinweisen.
aus Parkett Magazin 01/19 (Handel)