Branchenstimmen aus der Industrie: Schwacher Sommer, versöhnlicher Herbst


Vielleicht kann man es auch so sehen: Am Ende wird alles gut. Zumindest fällt die Bilanz der meisten Hersteller zum Jahresende 2018 besser aus, als es der nicht enden wollende Sommer zwischenzeitlich befürchten ließ. Nicht nur die Matratzenhersteller haben mit den Tücken des Marktes und zu Jahresbeginn noch mit den Auswirkungen des BASF-Störfalls zu kämpfen gehabt. Auch Bettwäsche und Bettwaren blieben teilweise klar hinter den Erwartungen zurück - während die Temperaturen immer weiter kletterten, sank die Kauflust der Verbraucher. Das wachsende Online-Geschäft machte es fachhandels-orientierten Anbietern ebenfalls nicht leicht. Gleichwohl blicken die Unternehmen positiv in die Zukunft und stellen für das Jahr 2019 wieder Zuwächse in Aussicht. Denn am Ende wird ja bekanntlich alles gut. Die Stimmen aus dem Handel haben wir für Sie ab Seite 152 zusammengestellt.


Martin Auerbach, Verband der deutschen Heimtextilien-Industrie
Hoffnung auf ein blaues Auge

Die heimtextile Konjunktur zeigte insbesondere in den Sommermonaten teilweise erhebliche Schwächen. Die positive Entwicklung im Herbst spricht deutlich dafür, dass unter anderem die lange Hitzeperiode in diesem Jahr zu einer deutlichen Kaufzurückhaltung bei den Verbrauchern führte. Der Oktober lief besser. Gerade im Bereich der Bettwaren und der textilen Bodenbeläge war deutlich zu spüren, dass Verbraucher nicht der Sinn danach stand, sich mit der heimischen Einrichtung zu befassen. Jeder, der sich an die besonders heißen Monate zurück erinnert, weiß, was er selbst in dieser Zeit gerne getan hat. Zu den Favoriten gehörten sicherlich nicht die ausgiebige Shoppingtour oder die Verlegung neuer Bodenbeläge. In den ersten drei Quartalen 2018 mussten daher textile Bodenbeläge einen Umsatzrückgang von rund 12 % verkraften, was sowohl für das Inlands- als auch das Auslandsgeschäft galt. Noch stärker traf es die Bettwaren, deren Umsatz um 13,3 % nachgab, wobei dies nach dem Vorgesagten überwiegend im schwachen Inlandsgeschäft begründet lag. Allein die Polstermöbelstoffe konnten sich mit 6,5 % positiv absetzen, dabei wurde der Zuwachs allerdings fast ausschließlich im Ausland erzielt.

Auch wenn das Geschäft aktuell noch knochenhart ist, zeigte sich doch im Herbst eine deutliche Erholung. Ich gehe davon aus, dass sich hier über den Sommer ein gewisser Bedarf aufgestaut hat, der nun befriedigt wird. Ob dies im Ergebnis zu einem ausgeglichenen Jahr führt, werden wir dann noch sehen müssen, bilanziert der Sprecher der Fachgruppe Bettwaren im Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie, Thomas Bußkamp (EuroComfort Group). Immerhin gab es im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat einen gesamtdurchschnittlichen Umsatzzuwachs im Inland, die Entwicklung im Ausland lief gedämpft negativ. Das Weihnachtsgeschäft wird erwartungsgemäß einen weiteren Anteil zum Gesamtumsatz beitragen, so dass wir hinsichtlich der Bettwaren noch eine gewisse Hoffnung haben, im Jahr 2018 mit einem blauen Auge davonzukommen. Die Blicke der Branche sind bereits ganz erheblich auf die für die Branchen als Gradmesser so wichtigen Messen im Januar gerichtet.


Uwe Mazura, Gesamtverband der deutschen Textil und Modeindustrie
Textil formt die morderne Welt

2018 wird in die Geschichtsbücher der deutschen Textilindustrie eingehen. Der deutsche Astronaut Alexander Gerst hat auf seine Reise ins All auf die Internationalen Raumstation ISS auch einige textile Experimente mitgenommen. Die Messdaten sollen das Wissen darüber vergrößern, wie wir in Zukunft Textilien noch intelligenter machen. Keine Frage, die mittelständischen Unternehmen der deutschen Textilindustrie und unsere Wissenschaftler in den 16 textilen Forschungseinrichtungen haben gerade in diesem Bereich immer neue Überraschungen zu bieten. Das fängt beim textilen Solarkollektor an, der der Funktionsweise eines Eisbärenfells nachempfunden ist, und hört noch längst nicht beim Bauen der Zukunft mit Carbonbeton auf. Die Frage ist längst nicht mehr: was kann Textil, sondern gibt es für ganz spezielle Zukunftsherausforderungen nicht noch viel mehr textile Lösungen. Die Antwort lautet fast immer: Ja, die gibt es, denn: Textil kann fast alles und noch viel mehr, was zum Beispiel für das smarte Wohnen des 21.Jahrhunderts wichtig ist, vor allem wenn es ums Wohlfühlen und Energiesparen und Ressourcenschutz gleichermaßen geht.

Textil formt die moderne Welt. Mit intelligenten Produkten sind deutsche Hersteller von Heimtextilien weltweit führend bei Qualität, Design und in der Produktion, die weltweit zu den besten gehört, wenn es um Umwelt- und Sozialstandards geht. Das alles muss auch im neuen Jahr verteidigt werden. Die verschiedenen Umfragen zum Konsumverhalten der Verbraucher zeigen: Qualität, die ihren Preis hat, gerät angesichts der globalen Online-und Billig-Konkurrenz immer stärker unter Druck. Neben der Krise im stationären Einzelhandel schlägt auch die weltweit schwächelnde Konjunktur bereits auf die Auftragsbücher in den Unternehmen unserer Mitgliedsverbände durch.

Über 40 Prozent ihres Umsatzes erwirtschaftet unsere Branche im Export. Das zeigt, wie abhängig der textile Mittelstand von Zolldrohungen aus den USA, dem Brexit oder krisenhaften Entwicklungen auf anderen Absatzmärkten ist. Die Umwälzungen durch die Digitalisierung erfordern gewaltige Investitionen und neue Geschäftsmodelle und stellen die Branche als Ganze vor enorme Aufgaben. Mit unserem Kompetenzzentrum für Digitalisierung "Textil vernetzt!" bieten wir hier eine Anlaufstelle in Berlin und vermitteln auch im neuen Jahr kompetente Partner, damit wir auch noch über 2020 sagen können: Textil aus Deutschland formt auch bei den Heimtextilien die moderne Welt!


Thomas Bußkamp, EuroComfort Group
Ein schwieriges Jahr

2018 war ein schwieriges Jahr. Die Kaufzurückhaltung der Konsumenten aufgrund des extremen Sommers, die besonders deutlich in den Produktsegmenten Matratzen und Weichwaren spürbar waren, sowie die stark steigenden Rohstoffpreise zum Jahresbeginn, erschwerten das Geschäft. Selbst die übliche wirtschaftliche Belebung in der Herbstsaison ließ lange auf sich warten, aber seit einigen Wochen ist eine deutlich steigende Nachfrage zu verzeichnen. Insgesamt war es ein turbulentes Jahr, das man nicht nur hinsichtlich eines Jahrhundertsommers in Erinnerung behalten wird, sondern auch als Jahr des Wandels und der Veränderungen insgesamt. In einer solchen Zeit blickt man als Unternehmen nach innen, und wir haben interne Umstrukturierungen vorgenommen und Innovationen angestoßen, um für die neuen Herausforderungen der Zukunft besser gerüstet zu sein.

Auch bei einem weiteren Wandel hin zum digitalen Handel bleibt der stationäre Handel für uns im Fokus. Unser selbst entwickelter Boxspringkonfigurator mit VR-Brille spielt dabei eine entscheidende Rolle und ist momentan wahrscheinlich der beste am Markt. Er treibt die Umsätze bei unseren Händlern stark an, weil er im Bereich Erlebnis-Shopping überzeugt. Unsere Zuwachsraten im Boxspringbetten-Bereich sind nach wie vor zweistellig. Zukunftweisend sind auch unsere Investitionen in moderne Logistiklösungen. Unser Dropshipment-Konzept ermöglicht uns, Kunden mit Waren aus den NOS-Sortimenten innerhalb von 48 bis 72 Stunden zu beliefern. Als besonders positive Entwicklung betrachte ich in diesem Jahr, dass es erstmals zu einem Schulterschluss zwischen Handel und Industrie gekommen ist.

Wir haben bereits im letzten Jahr begonnen, unsere Möbelsparten weiter auszuweiten. 2017 haben wir die Möbelproduktion Euroline übernommen und inzwischen erfolgreich in unsere Gruppe integriert. Ende 2018 hat die EuroComfort Group sämtliche Marken- und Modellrechte der Ewald Schillig GmbH erworben und wird den Weg der weiteren Diversifizierung fortsetzen. Unsere Strategie, die EuroComfort Group noch breiter aufzustellen als bisher, hat uns geholfen, das Jahr mit all seinen Höhen und Tiefen erfolgreich mit einem leichtem Umsatzplus abzuschließen.

Wir blicken mit Zuversicht dem neuen Jahr 2019 entgegen und freuen uns, unsere Neuheiten auf den Messen im Januar präsentieren zu können: Boxspringbetten-Konfigurator, neue Brinkhaus Matratzen-Kollektion, NOS-Programme im Dropshipment mit Lieferzeiten von 48 Stunden für Matratzen und Bettwaren, neue innovative Fiberglas-Unterfederungen Quadroflex, neue Polstermöbel-Kollektionen unter der Marke Ewald Schillig etc.. Wir freuen uns auf gute Messe-Gespräche, blicken mit Zuversicht in das neue Jahr 2019 und sind überzeugt, dass wir mit unseren neuen Ideen und Konzepten unsere Kunden begeistern werden.


Klaus Neudecker, Rummel
Einheitsmatratze wird an Bedeutung verlieren

Nach einem sehr erfolgreichen ersten Quartal waren unsere Umsätze bis Mitte des zweiten Quartals hervorragend. Leider ist dann mit zunehmenden Temperaturen und einer verlängerten Sommerzeit der Umsatz zurückgegangen. Wir können uns glücklich schätzen, wenn wir das Jahr 2018 mit einer schwarzen Null abschließen können.Vielleicht haben One-fits-all Matratzen das Thema Schlafen in den Fokus der Verbraucher gesetzt. Insgesamt ist jedoch durch die massive Werbung eines bekannten Marktteilnehmers der wahrgenommene Wert einer Matratze auf 199,00 Euro gesunken. Dennoch sind wir überzeugt, dass es für das kommende Jahr einen Gegentrend geben wird, so dass der Fachhandel wieder an Stärke gewinnen wird. Dazu gehört auch, dass Verbände, einzelne Mitgliedsfirmen und die fachhandelsorientierte Industrie an einem Strang ziehen und gemeinsam Konzepte und Strategien erarbeiten.

Durch die zunehmende Digitalisierung wird der Schlafraum als Rückzugs- und Erholungsort an Bedeutung gewinnen. Gleichzeitig wird durch den Trend zur Individualisierung die "Einheitsmatratze" an Bedeutung verlieren. Daher blicken wir optimistisch in die Zukunft und werden in den kommenden drei Jahren unser Lattenrostwerk, sowie unsere Matratzenproduktion entsprechend erweitern. Wir glauben an den Standort Deutschland und freuen uns darauf, gemeinsam mit dem Fachhandel die Zukunft positiv zu gestalten.


Donata Apelt-Ihling, Apelt
Mit klarer Kante und gezielter Markenstrategie

2018 war für uns ein ereignisreiches Jahr. Auf der Heimtextil 2018 haben wirunsere neue Bettwäsche-Kollektion "Decorate your night" erfolgreichvorgestellt und gehen nun mit kreativen Neuheiten bereits in die dritte Kollektionsrunde.Bei unserer Kollektion für Dekostoffe undunseren saisonalen Tischwäsche- und Kissen-Kollektionen haben wir seit September 2018 unsere Jacquardproduktion auf ein neues Kettgarnmit Namen Newlife umgestellt, das zu 100% aus recycelten PET-Flaschen besteht. Wir gehen sehr bewusst den Weg, eine den heutigen Ansprüchen an Nachhaltigkeit angepasste Produktion als einen wichtigen Baustein bei"made in Germany" noch überzeugender zu gestalten undden Anforderungen an zeitgemäßen Umgang mit Resourcen zu entsprechen.

Das Geschäftsjahr verlief nach einem zu warmen, sehr ruhigen Sommer in den beiden ersten und imletzten Quartal gut - und wir verzeichnen trotz schwieriger Lage im Handel eine Umsatzsteigerung. Zunehmende Konzentration im Handel, die Bedeutung des Online-Geschäftes und beginnende Veränderungen im Wirtschaftswachstum fordern unsimmer wieder neu heraus. Dem begegnen wir mit klarer Kante und gezielter Markenstrategie. Wohnen ist Kulturgut,schönes Wohnen trägt unmittelbar zu einer Steigerung der Lebensqualität und des Wohlfühlens bei. Wir bieten dazu die richtigen textilen Konzepte, setzen sie in individuelle Kollektionen um und zeigen unseren Kunden und dem Endverbraucher durch unsere Präsenz am POS, in denPrint-Medienund social media, wie schön Wohnen mit Textil ist.


Andreas Veil, Traumina
Der Klimawandel und die Chancen

Das Jahr 2018 war in der Gesamtbetrachtung für Traumina ein erfolgreiches Jahr. Durch gezielte Werbestrategien und eine enge Zusammenarbeit mit unseren Handelspartnern, ist es gelungen, die Attraktivität, das Interesse und somit auch die Umsätze zu steigern. Durch auffallende POS-Präsentationen, Schaufensterwerbungen sowie den Einsatz von personalisierten Filmen konnten auch die Handelspartner Ihre generierten Umsätze mit Decken und Kissen gegenüber dem Vorjahr zum Großteil steigern beziehungsweise halten - was für dieses Jahr ausgesprochen positiv zu werten war. Hervorzuheben war die sehr positive Resonanz auf die personalisierten Filme, die Traumina seinen Handelspartnern bereits auf der Heimtextil im Januar angeboten hatte. Hier werden wir auch in den Folgejahren weitere Filme zur Verfügung stellen, denn gerade die neuen Medien sehen wir als hervorragende Plattform, das Storytelling in Wort und Bild nach außen zu tragen.

Auch 2019 werden die Kundenaufträge in den Fachgeschäften nach wie vor hart umkämpft bleiben. Es wird eine noch intensivere Betreuung der Kunden und eine noch zielgerichtetere Ansprache erfolgen müssen. Und gerade hier sehen wir eine sehr große Chance für unsere Handelspartner. Durch die immer unstetigeren und extremeren Wettersituationen ergeben sich auch in den Schlafräumen neue Herausforderungen und entsprechende Verkaufschancen. Die Kunden wollen sowohl bei extremer Hitze als auch bei nasskaltem Wetter immer die für sie passende Bettausstattung. Gerade dies ermöglicht dem Fachhandel die Chance für den Verkauf von "besonderen" Zudecken. Hierzu hat Traumina in dem vergangenen Jahr mittels neuer Technologie und Weiterentwicklungen in spezielle Konfektionen investiert, um Produkte gerade für extreme Temperaturschwankungen anzubieten.

Für 2019 sehen wir im Bereich Zudecken ein weiterhin starkes Interesse. Es wurden bereits in diesem Jahr die ersten Grundsteine gelegt. Denn die Domäne des Bettenfachhandels ist und bleibt weiterhin die Zudecke! Hier sind mit geringen Lagerkosten, einer hohen LUG und einer nachgewiesenen Fachkompetenz des Handels auch in Zukunft hervorragende Umsätze zu generieren. Aus diesem Grund sehen wir als Traumina für das kommende Jahr weiterhin einen permanenten Dialog und Ideentausch mit unseren Handelspartnern als oberste Priorität. Der Klimawandel als Chance!


Boris Thomas, Lattoflex
Sich seiner Stärkenneu bewusst werden

Wer hätte vor zwei Jahren gedacht, wie rasend schnell sich unsere kleine Betten-Welt in nur 48 Monaten verändern wird: der Hype der Onlinematratzen, angeführt von dem amerikanischen Anbieter Casper bis hin zu Bett1 und den teilweise drastischen Einbrüchen in der Frequenz unserer Fachgeschäfte. Ich habe in fast 30 Jahren selten eine so intensive und herausfordernde Zeit erleben dürfen. Und natürlich steigt die Nervosität auf allen Ebenen und bei allen Marktpartnern dramatisch an. Zukunftsfragen sind das beherrschende Thema aller Branchentreffs. Und das zurecht. Denn niemand kann im Moment vorhersagen, wohin die Reise wirklich geht.

Wo wird der stationäre Fachhandel seine Zukunft finden? Wie geht es weiter im Onlinegeschäft? Sind Einheitsprodukte die Zukunft? Ich glaube, wenn wir ehrlich sind, hat niemand auf all diese Fragen eine hundertprozentige Antwort. Das Beste, was wir tun können ist, ehrlich und mit größtmöglicher Offenheit diese Veränderung anzuschauen. Jemand hat neulich mal zu mir gesagt: "Erfolg macht lernbehindert". Und damit hat er wahrlich recht. In guten Zeiten vergessen wir oft, was unsere wahren Stärken sind, und versäumen, diese an den Kunden zu kommunizieren. Und da sehe ich die größte Chance der momentanen Verwerfungen.

Für uns bei Lattoflex steht im Zentrum unserer Überlegungen, wie es uns gelingen kann, gemeinsam mit unseren Fachhandelspartnern neue Zielgruppen anzusprechen und darüber die Frequenzen nachhaltig zu steigern. Speziell die Zielgruppe der über 65-jährigen wird komplett im Marketing als auch bei den Produkten als Gesamtlösung vergessen. Dabei wird diese Zielgruppe die einkommensstärkste und zahlenmäßig größte Gruppe in unserer Gesellschaft in den nächsten 15 Jahren sein. Wer löst die Probleme, die ein 70-jähriger oder 80-jähriger zu Hause hat? Hier drin liegt für mich die größte Chance gemeinsam mit unseren langjährigen Handelspartner zu generieren. Insofern sehe ich optimistisch in das Jahr 2019. Jede Krise bietet große Chancen für neues Wachstum. Und ich freue mich darauf, diese neue Chancen gemeinsam mit unseren Lattoflex Partnern anzugehen.


Hans Heiling, Optimo
Gute Chancen für den Fachhandel

Das abgelaufene Jahr war von einer schwachen Nachfrage vom Frühsommer bis Spätsommer geprägt. Darüber hat sich ja die gesamte Branche und die Fachmedien vielfach unterhalten. Wir konnten uns von dieser Situation nicht entkoppeln, wenngleich wir unsere Umsätze halten konnten. Das geplante Wachstum war aber nicht erzielbar. Der heiße Sommer greift als Erklärung zu kurz, der Markt verändert sich rasant. Für 2019 sehen wir unveränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Wir planen mit einer moderaten Umsatzsteigerung. Nachdem die Preisrallye nach oben im Schaumbereich endlich gestoppt wurde, sehen wir die Lage durch die Abschaltung der BASF-Anlage schon wieder an einem kritischen Punkt. Auch wenn viele nur noch über Online reden, sehen wir den Absatzkanal Fachhandel, dort wo dieser seine Hausaufgaben macht, zunehmend wieder in stärkerer Position.

Die Branche, wenn wir alles rund um das Thema Schlafen betrachten, steht im starken Umbruch. Was vor einigen Jahren unvorstellbar war, ist Realität, wie etwa Matratzenkauf ohne Probeliegen und persönliche Beratung. Das Internet strahlt für den Kunden eine unglaubliche Kompetenz aus. Frag nach bei Google, schule dich über Youtube etc. ist Realität. Die Branche wirkt nach wie vor vergangensheitsorientiert. Auch für uns sind viele Fragen noch nicht beantwortet, aber wir arbeiten intensiv an den Herausforderungen und sehen uns gut gerüstet. Die Segmentierung des Marktes wird weiter voranschreiten. Wie gesagt. sehen wir aber gute Chancen für den Fachhandel. Trotzdem ist der Konzentrationsprozess Realität und wird sich nicht abschwächen, sondern noch verstärken. Die Onlinepräsenz zur Positionierung und als Informationsquelle wird für alle immer bedeutender. Wir treiben die Digitalisierung der Prozesse weiter voran und werden 2019 einige Neuerungen präsentieren. Die Logistik wird mehr und mehr zum mitentscheidenden Faktor. Der digitale Wandel wird die Nachfrage nach Qualität, persönlicher Beratung und Sicherheit nicht einschränken, eher erhöhen. Das Kaufen und den Entscheidungsprozess will der Kunde aber einfach haben. Wer das unterstützt, wird Erfolg haben.


Christian Dierig, Dierig Holding
Alle reden nur noch über Preise

Das Jahr 2018 setzte die im Jahr 2017 beginnenden Schwierigkeiten fort, und zwar mit großer Geschwindigkeit und mit großem Druck. Wir alle wissen, dass Fusionen und Übernahmen im Handel zu Konditionsgesprächen und Spannenverlusten führen, aber die Gespräche des Jahres 2018 gingen in ihren Forderungen weit über das Übliche hinaus, was die schwierige Situation in allen Handelskanälen aufzeigt. Dabei ist nicht nur der Online-Druck groß, sondern auch die Veränderung des Warenkorbs beziehungsweise die Begehrlichkeit unserer Ware. Viele Textiler, darunter auch Bettwäschehersteller, haben im Jahr 2018 die Erfahrung machen müssen, dass der Wert unserer Produkte gesunken ist. Leider erscheint den Deutschen die einzige Möglichkeit, darauf zu reagieren, Preismarketing zu sein, was die Lage natürlich zusätzlich anspannt. Kaum ein Einkäufer redet noch über Ware, Modethemen und Dessins - alle reden nur über Konditionen und Preise.

So wird auch das Jahr 2019 der Branche keine Zuwächse bringen. Die Ideenlosigkeit, die man in der Modebranche oft kritisiert, hat auch in der Bettwäschebranche Einzug gehalten. Anstatt neue Dessins, neue Konzepte oder neue Materialien zu forcieren, ist es ein großes Hauen und Stechen. Der Verteilungskampf - wie von mir in der letzten Haustex Januar 2018 angedeutet - hat sich intensiviert und wird weiter an Schärfe zunehmen.Für das Haus Fleuresse und die Dierig-Gruppe war das Jahr 2018 in der Bettwäschesparte deswegen ein Jahr des Spannenverlustes, da jedes Konditionsgespräch und jeder Verteilungskampf natürlich seinen Tribut fordert. Insofern ist strenge Kostenkontrolle angezeigt und die Hoffnung, mit unseren treuen Kunden weiterhin Gespräche über alternative Flächenentwicklung zu führen.

Da ist es natürlich wenig hilfreich, wenn die Heimtextil-Messe an den Ausstellern vorbei Umzüge plant, die neue Messestände bedingen und die Konzepte verwirklichen, die vor zehn Jahren gefordert worden sind, nämlich alle Bettwäschehersteller zusammenzufassen, die eine Marke haben - abgesehen von denen, die in der Halle 11 bleiben... Wir bedauern zutiefst, dass die Messe nicht in der Lage ist, Kommunikation mit ihren Kunden dergestalt aufzunehmen, dass auch Ideen und Vorschläge zu einem Zeitpunkt berücksichtigt werden, wo sie sinnvoll sind. Aus diesem Grunde haben wir uns entschlossen, der Heimtextil 2019 fernzubleiben, wenngleich wir die Messe dereinst mit gegründet haben.


Micky Herrmann, Centa-Star
Mit einem guten Plus abgeschlossen

Für Centa Star begann das Jubiläumsjahr mit einem sehr erfolgreichen Messeauftritt. Auf der Heimtextil konnten wir bereits zwei Drittel unserer limitierten Jubiläumsangebote platzieren und hatten somit den gewünschten Startschuss und Motivation für ein gutes Jahr. 2018 konnte mit einem guten Plus abgeschlossen werden, was uns angesichts der aktuellen Marktlage natürlich positiv stimmt. Mit unserem klaren Shopkonzept und der guten Beraterorganisation gelang es, 18 weitere Shopflächen zu generieren, sodass wir aktuell bei 122 Shopflächen stehen. Erfreulich ist, dass wir hier auch einige Fachhändler gewinnen konnten. Immer mehr setzt sich auch unser 48-Stunden-Lieferservice durch, der aufgrund knapper Finanzmittel dem Handel sehr entgegen kommt.

Generell sehen wir aber die Lage der Branche sehr kritisch. Der Erfolg der One-fits-all-Matratzen hat vor allem im Matratzenbereich die Umsätze deutlich verschoben und bringt dadurch den stationären Handel in totale Veränderung und Verunsicherung. Hier sollten sich die Händler klar positionieren, um erkennbar zu sein, und müssten alte Zöpfe abschneiden. Nur mit dem Argument, die beste Beratung zu bieten, wird man nicht vorankommen. Der Kunde braucht Anreize und spannende Ideen, er möchte ohne viel Aufwand problemlos einkaufen. Auch für das neue Jahr werden wir wieder attraktive Angebote in limitierter Menge anbieten und sind zuversichtlich, genauso erfolgreich zu starten.


Frank Gänser, Frankenstolz
Strukturen in der Führung neu definiert

Zum Jahresende 2018 blicken wir bei der Unternehmensgruppe Frankenstolz zurück auf ein Jahr voller Veränderungen - verbunden mit dem Erkennen und Erobern neuer Chancen. Der in 2017 eingeleitete Modernisierungsprozess des zuvor inhabergeführten Unternehmens unter der Leitung von Andreas Eule als CEO der Gruppe und von Frankenstolz zeigt eine positive Entwicklung, ist aber noch nicht abgeschlossen. Bei Centa-Star als Premium-Marke für hochwertige und innovative Bettwaren leitet Thomas Müller als Geschäftsführer das Unternehmen, und bei Häussling als Spezialist für hochwertige Bettwaren aus Federn und Daunen ist Markus Ertel der verantwortliche Geschäftsführer. Für Gesamtvertrieb und Marketing bei Frankenstolz ist seit November 2018 Frank Gänser als Geschäftsführer verantwortlich, der mit seinen langjährigen Erfahrungen, Branchenwissen und Fachkenntnissen die ideale Verstärkung für Frankenstolz ist. Als Vertriebsleiter für den Fachhandel zeichnet Stefan Sickenberger außerdem für alle Aufgaben im Innendienst verantwortlich, Joachim Reith ist als Vertriebsleiter für den Bereich Möbel sowie den Außendienst verantwortlich.

Die Einführung von eindeutigen Verantwortlichkeiten bei den internen und externen Prozessen sowie die zusätzlichen Anstrengungen im Vertrieb, verbunden mit einer klaren Kommunikation in den Handel, gibt unseren Kunden Klarheit und Sicherheit. Kurz zusammengefasst: Unsere Strukturen in der Führungsebene sind neu definiert; die Mitarbeiter gut vorbereitet und hoch motiviert; wir sind im Produktbereich breit aufgestellt; unsere Ziele für 2019 sind gesetzt; unsere Erwartungen sind hoch; unsere Produktion "Made in Germany" trägt Früchte; wir entwickeln uns in neue Richtungen und unsere Voraussetzungen dafür sind sehr gut. Mit dieser positiven Haltung beginnen wir bei Frankenstolz das neue Jahr.

Betrachten wir die Umsatzentwicklung in 2018, wurden unsere Erwartungen bei Frankenstolz nicht erfüllt. Die Schaum-Krise, ausgelöst von Schaumblöcken mit erhöhten Verunreinigungen durch BASF im Herbst 2017, hat kurzfristig Einbrüche im Matratzensektor beschert, unter denen die Branche noch bis Anfang 2018 gelitten hat. Der stationäre Handel im deutschsprachigen Raum ist rückläufig, allerdings können wir im Online Bereich und im Export diese Entwicklung teilweise kompensieren. Durch die genannten Einflüsse war unser Umsatz in 2018 im Vergleich zu 2017 rückläufig. Es ist uns gelungen, im Jahr 2018 die Liefertreue gegenüber 2016 und 2017 deutlich zu verbessern, wobei wir für 2019 eine weitere Steigerung der Liefertreue anstreben, als eines unserer primären Ziele neben Qualität "Made in Germany".


Michael Mosch, Estella
2019 soll ein Jahr des Erfolges werden

Hohe Temperaturen - hohes Lager - hohe Erwartungen: Das waren im Wesentlichen die Hochs des Jahres 2018. Der lange Rekordsommer und die Temperaturen waren 2018 garantiert kein Wachstumsmotor für unsere Branche. Aufgedeckt statt zugedeckt war angesagt. Wir hatten auf unser stärkstes Jahr der Firmengeschichte 2017 aufgesetzt und demzufolge ein sehr hohes Warenlager zur Jahresmitte. Durch gezielte Maßnahmen war der Abbau zum Jahresende entsprechend gelungen. Auffällig ist die hohe Steigerungsquote im Segment Fachhandel und über alle Verbände hinweg. Unterm Strich dürfte das Jahr 2018 ein ordentliches Umsatzjahr werden. Anders auf der Ertragsseite. Kostensteigerungen konnten nicht in vollem Rahmen weiter gereicht werden. Durch strategische Maßnahmen, insbesondere auf der Personalseite, soll 2019 erneut ein Jahr des Erfolges werden. Gespannt sind wir auf das "Weitergehen" nach Fusion und Übernahmen in unserer Handelslandschaft. Auf ein Neues...


Peter Van Rompuy, Veldeman Bedding
Der Verdrängungswettbewerb greift um sich

Wer besser schläft, hat mehr vom Leben. Jeder schläft auch anders. Die Ansprüche sind gestiegen und es gibt vermehrt Produkte, die den Ansprüchen nicht genügen. Viele Neu-Entwicklungen sind ohne Mehrwert und nur Marketing-gesteuert (One fits all). Was ist noch innovativ und sinnvoll? Der Bettenfachhandel wird auch in Zukunft die erste Anlaufstelle für Problemlösungen zum guten Schlaf sein. Internet-Onlinehandel ist eine sehr bequeme Einkaufsart. Das Netz ist sinnvoll um sich vorab zu informieren. So kann man auch schnell feststellen, dass der Bettenfachhandel meistens weit mehr zu bieten hat als ein Discounter oder Onlinegeschäft. Trotzdem bleibt der Parkplatz immer öfter leer. Sind die kapitalstarken Newcomer die Gewinner? Seit einigen Jahren gibt es so viel Konkurrenz wie noch nie.

Der Verdrängungswettbewerb greift um sich, Marketing ist nicht nur Werbung sondern viel mehr als Lieferservice, Einkaufserlebnis und Preis. Das Jahr 2018 kann als ein schwieriges Jahr eingestuft werden. Nicht nur in Deutschland, sondern auch europaweit. Trotzdem können wir auch zufrieden zurückblicken, unter anderem durch wichtige neue Kundenzugänge. Für 2019 setzen wir bei Veldeman Bedding weiterhin auf innovative, sinnvolle Entwicklungen (imm) und ein optimiertes Leistungspaket (Marketing, Lieferservice).Nur gemeinsam werden wir eine Chance haben. Nur stellt sich die Frage, wann wir uns gemeinsam einig werden. Laut BTE gehen die Konsumenten wieder häufiger in stationären Geschäften einkaufen. Produkte anzufassen und sich persönlich beraten zu lassen ist dabei wichtig, leider ist man mit der Beratungsquälität und auch mit der Ladengestaltung weniger zufrieden. Es gibt viel zu tun.


Klaus Kremers, Paradies
Das Thema Schlafen in den Mittelpunkt rücken

Was wir brauchen sind keine weiteren Machtspiele, Preisschlachten und Intransparenz in jeglicher Form, sondern wir müssen versuchen, das Thema Schlafen durch verständliches Marketing, nachvollziehbare Preis-Leistung und klare Transparenz in den Mittelpunkt zu stellen. Wenn sich offensichtlich unser Einkaufs- und Ausgabeverhalten ständig wandelt, dann sollten wir dem auch Rechnung tragen. Die große Chance besteht darin, durch Herausstellung der Wertigkeit und Nachhaltigkeit unserer Produkte Teil eines ausgewogenen Lebenskonzeptes vieler Menschen zu werden. Den Branchen "Küche" und "Bad" ist es gelungen, diese Lebensräume mit Erfolg in das Bewusstsein der Konsumenten zu bringen. Das muss auch uns gelingen! Ach ja, und Wetter haben wir im kommenden Jahr auch wieder, vielleicht noch wärmer oder kälter oder länger oder kürzer...



Nicola Schwenk, Grosana
Die Kunden wollen kein 08-15

Wenn wir das Jahr 2018 Revue passieren lassen, denken wir an viele Themen, die uns zwölf Monate beschäftigt und begleitet haben. So können wir zum Beispiel auf eine sehr erfolgreiche Hausmesse im Frühjahr zurückblicken. Mit viel Mut haben wir gezeigt, welches Potential in Grosana steckt. So haben wir zum Beispiel unsere Produktschiene komplett überarbeitet, unsere Werte klar vermittelt und verstärkt den Fokus auf das neue Produktdesign und den Produktnutzen gelegt. Denn diese Punkte werden in Zukunft immer wichtiger sein. Die Kunden, die ein Bettenfachgeschäft aufsuchen oder planen, dies zu tun, müssen vom Verkäufer abgeholt werden. Die Kunden wollen kein 0815 - Sie suchen das Besondere.

Die spürbar fehlende Frequenz hat natürlich in keiner Weise dazu beigetragen, dass man sich euphorisch an neue Projekte gewagt hat. Dennoch sollten neue Ideen und Konzepte entwickelt werden, um den Aufwärtsschwung vom Herbst in das neue Jahr 2019 mitzunehmen. Dafür sollten sowohl die Hersteller, als auch die Fachhändler, die Entwicklung des Konsumverhaltens immer im Blick behalten und entsprechend reagieren. Weiterhin wird auch das Internet zugleich Fluch und Segen für unsere Branche sein. Wir alle müssen uns den gängigen Medien von heute anpassen - ob wir wollen oder nicht. Denn der Wunsch nach Transparenz ist bei den Endverbrauchern relevanter denn je.

All diese Punkte sowie gute, ehrliche und faire Partnerschaften stehen bei uns im Vordergrund für das kommende Jahr - sowohl mit unseren Kunden, als auch mit unseren Lieferanten. Denn davon durften wir 2018 auch profitieren: so haben uns die richtigen Partner viel Verständnis, Geduld und Unterstützung entgegengebracht.


Björn Schall, Sanders.eu
Hohe Investitionen getätigt

Das Jahr 2018 stand bei Sanders.eu/Kauffmann im Zeichen des Zusammengehens beider Unternehmen. Leider kam es zu empfindlichen und nach außen wirksamen Reibungsverlusten, da die gewohnten Routinen an die neue Situation angepasst und dadurch auch Warenflüsse beeinträchtigt werden. Personelle Schwierigkeiten im ukrainischen Zweigwerk, ausgelöst durch die dortige politische Lage, verschärften die angespannte Liefersituation. Trotz aller Anfangsschwierigkeiten ist der Zusammenschluss von Kauffmann und Sanders.eu eine zukunfts- und richtungsweisende Entscheidung: So konnten beide Unternehmen, die bekanntermaßen in ihrer Nische Spitzenprodukte produzieren, zusammenfinden und ihre Kompetenzen vereinigen. In Zukunft werden dem Markt in gemeinsamer Stärke Produkte und Service geboten, die das einzelne Unternehmen nicht zu leisten in der Lage gewesen wäre.

Hohe Investitionen in maschinelle Anlagen werden im Bereich der Gewebeproduktion sicherstellen, dass der gewohnt hohe Standard gehalten werden kann. Zudem wird man neue innovative Akzente setzen können. Die Steppdeckenproduktion wurde bereits um modernste Maschinen erweitert und in einer neuen Produktionshalle angesiedelt. Im Frühjahr 2019 werden die Mitarbeiter in Bramsche in einen neuen Bürotrakt umziehen. Moderne Kommunikationstechnologie wird dafür sorgen, den deutlich verstärkten Arbeitsanfall effizient abarbeiten zu können. Um den in diesem Jahr deutlich zu Tage getretenen Kapazitätsengpässen im Konfektionsbereich zu begegnen, wurden weitere Produktionseinheiten - auch in Europa - geschaffen, die in naher Zukunft dafür sorgen werden, entstehende Nachtfragespitzen abzufangen und wieder zu gewohnten Lieferrhythmen zurückzufinden.

Geschäftlich war das Jahr 2018 bei Sanders.eu geprägt von einer endverbrauchergetriebenen Kaufzurückhaltung, die sich über alle Absatzkanäle gleichermaßen erstreckt hat, wobei ein deutlich belebtes letztes Quartal zu einem versöhnlichen Jahresausklang beiträgt. Die immer noch angespannte Situation auf dem Markt für Federn und Daunen zwingt die Industrie, gewohnte Schwellenpreise infrage zu stellen. Für das kommende Jahr - so ist man sich im Hause Sanders.eu sicher - wird das Geschäft aufgrund der eingeleiteten organisatorischen Maßnahmen, der Kapaziätsausweitungen und einem attraktiven marktgerechten Sortiment stabil abgewickelt werden können und die Kundschaft kann wieder auf die aus der Vergangenheit bekannte Verlässlichkeit von Kauffmann und Sanders.eu setzen


Josef Kölker, Wülfing
Erfolgreich in einem schwierigen Umfeld

Auch 2018 kann Wülfing die erfreuliche Entwicklung der letzten Jahre bestätigen und den Umsatz gegenüber dem Vorjahr erhöhen. Eine Entwicklung die vor allem darin liegt, dass viele Neuentwicklungen insbesondere im Bereich der bunt gewebten Bettwäsche im Markt gut angenommen werden. Seit Mitte des Jahres verlangsamte sich das Wachstum, und zum Ende gibt es kaum jemanden, der mit den Umsätzen und der Kundenfrequenz zufrieden ist. Die geringeren Nachorders drücken auf die Stimmung in der Industrie, und die schlechteren Abverkäufe drücken Margen im Handel und die Mengen für die Vororders für das Jahr 2019. Herausforderung in Industrie und Handel für das neue Jahr wird sein, trotz schwieriger werdender Umsätze und knapper Margen nicht leichtfertig sein Qualitätsniveau zu verlassen. Das wird umso anspruchsvoller, als steigende Preise an allen Fronten Preiskorrekturen nötig machen werden. Stark steigende Preise für Hilfsmittel wie Farbstoffe oder Verpackungsmaterialien, höhere Energiekosten durch steigende EEG Zulagen und die deutlich steigenden Mautgebühren treffen nicht nur die Industrie sondern auch den Handel.

In solchen Situationen ist die Versuchung oft groß, zugunsten kurzfristiger Margengewinne, Qualitäten infrage zu stellen und billiger einzukaufen. Der Endverbraucher benötigt vielleicht eine Weile, bis er es merkt - aber er merkt es. Es gibt schon genügend minderwertige Ware im Markt, mit der Markenhersteller und der gehobene Handel konkurrieren müssen. Wenn man sich diesem Niveau angleicht, gibt es keinen Grund mehr für den Kunden, zu uns zu kommen. Oft machen uns aber gerade die Newcomer vor, wie der Kunde heute angesprochen werden will. Wenngleich ein logisch denkender Mensch nicht glauben kann, dass eine Matratze für jeden geeignet ist oder ein Spannbetttuch für 4,99 Euro qualitativ in Ordnung sein kann, so gehen doch vermehrt Umsätze an Anbieter solcher Produkte sowohl online wie auch stationär.

Die Antwort heißt aus meiner Sicht: Service, Kommunikation und Neuheit. Denn das ist es, was erfolgreiche Anbieter heute ausmacht. Es wird nicht alles online gekauft, aber auch der stationäre Einkauf wird oft online vorbereitet. Dort gilt es, sich mit klaren Botschaften um den Verbraucher zu bewerben, um sich selbst, seine Produkte, seine Serviceleistungen vorzustellen und die Vorteile für den Verbraucher zu kommunizieren. Das gilt gleichermaßen für Handel und Industrie. Das wichtigste aber ist es, den Kunden durch neue Produkte immer wieder zu inspirieren. Dazu benötigt der Handel innovative Industriepartner und die Industrie innovative Handelspartner, die beide offen dafür sind neue Dinge auszuprobieren.


Dr. Frank Bierbaum, Bierbaum Unternehmensgruppe
Ganz tapfer geschlagen

Was bleibt uns von 2018 in Erinnerung ? Sicher der heißeste Sommer seit langer Zeit - und für alle, die nicht gerade Eis, Getränke und Badesachen verkaufen wollen, ein mittleres Beben. Die Nachfrage nach viel Textilien und insbesondere Haustextilien war eher schwach. Und der sich fortsetzende Siegeszug von Online zeigt erste, sichtbare Opfer in der Bekleidung. Die Konzentration im Handel setzte sich weiter fort, Lutz und Krieger übernehmen wie in den letzten Jahren angeschlagene Wettbewerber. Die zweite große Schlagzeile des Jahres 2018: Die seit Jahrzehnten diskutierte und nun vollendete Schaffung der Deutschen Warenhaus AG durch den Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof. Beide Unternehmen besitzen insbesondere in der Wäsche und bei Haustextilien, trotz aller Schwierigkeiten, eine starke Marktstellung. Für unsere Branche sicherlich eine große Herausforderung.

Die überwiegend mittelständischen und vergleichsweise kleinen Player bei den Heim- und Haustextilien treffen auf eine immer konzentriertere und nachfragemächtigere Kundenstruktur. Neben den Discountern haben wir dann einen Amazon, ein Warenhaus, drei große Möbelunternehmen. Und der Fachhandel? Der hat sich in den letzten Jahren in weiten Teilen gut geschlagen, weniger mit Artikeln wie Bettwäsche und Frottier, als mit beratungsintensiven Großteilen. Kompliment. Allein die Online-Anbieter mit dem eingängigen Slogan "one-fits-all" mögen die Stimmung etwas trüben.

Die Marke Irisette hat sich vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen ganz tapfer geschlagen. 2018 war sicher kein gutes Jahr, aber am Ende dann doch besser als zwischendurch erwartet beziehungsweise befürchtet. Marken können nicht mehr nur stationär stattfinden, Marken müssen sich im Netz präsentieren und dort Profil zeigen, beispielsweise durch Facebook und Instagram. Der stationäre Handel bleibt trotz aller Online-Euphorie das wichtigste Standbein der Marke Irisette. Viele kleine Online-Verkäufer ("Garagen-Online") werden nicht überleben, und auch bei Private-Equity wird sich in der zweiten oder dritten Finanzierungsrunde die Frage nach den Erfolgsaussichten stellen. Auf Dauer ergibt es keinen Sinn, zwar tolle Online-Umsätze zu buchen, aber eben auch horrende Verluste einzufahren. Es bleibt auf jeden Fall spannend. Die Marke Irisette mit ihrer nachhaltigen und außergewöhnlichen Produktion in Westfalen ist auf jeden Fall bestens ausgestattet, sich auch 2019 und danach erfolgreich zu behaupten.


Markus Stendebach, Stendebach & Co.
German Design Award gewonnen

Meine Befürchtungen für das Jahr 2018 haben sich leider bewahrheitet. Der heiße Sommer hat die angespannte Situation im Bettenfachhandel leider noch verschärft. Das Kaufverhalten der Endverbraucher hat sich massiv verändert. Wer im Netz nicht auffindbar ist, stationär keinen Erlebniskauf mit Mehrwert bietet, nicht zeitgemäß berät, nicht gut vernetzt und die Marke vor Ort ist, geht unter. Offline, Online, Digitalisierung, Service, Sympathie Quereinsteiger sind gefühlt auf der Überholspur. Rücken Handel und heimische Industrie nicht enger zusammen, wird es eine Vielzahl Verlierer geben. Wir hatten uns persönlich für 2018 schon hohe Wachstumsziele gesetzt, aufgrund der Gegebenheiten dieses Jahres müssen wir allerdings mit einem geringeren Wachstum zufrieden sein. Unschön waren und sind für uns auch die Themen Facharbeitermangel, massive Lohnkostensteigerungen und das hohe Preisniveau der Polyesterfasern. Sehr erfreulich sind die Zuwächse bei unserem luftgefederten Schlafsystem Cairona und der Gewinn des German Design Award 2019 für unsere Kopfkissen- und Zudeckenserie S-Loft. 2019 wird ein Jahr der großen Umwälzungen und großen Herausforderungen.


Michael Bauer, Curt Bauer
Rückgang der Fachhändler

Für den Haustextilienteil bei Curt Bauer hat sich die positive Entwicklung von 2017 auch 2018 weiter fortgesetzt. Zwar wird der Umsatz in diesem Segment etwas geringer sein, aber die "gefühlte" Zufriedenheit mit unseren Kollektionen haben wir deutlich gespürt. Die Premiere unserer neuen Marke CB 1882 ist gelungen und hat unsere Kunden im oberen Preissegment begeistert. Wir haben auch im Jahr 2018 einen weiteren Rückgang in der Anzahl der Fachhändler feststellen müssen. Es gibt auf der anderen Seiteauch positive Entwicklungen in Form von neuen Geschäften in Kombination mit dem Onlinehandel. Wir konnten uns 2018 in unserer Freizeit und im Urlaub über den Jahrhundertsommer freuen, aber die Kauflust war in den Sommermonaten erheblich eingeschränkt. Ein Großteil dieser Defizite wird durch das gut laufende Weihnachtsgeschäft ausgeglichen. Wir freuen uns auf die Heimtextil-Messe in völlig neuer Konstellation und sind auf die Reaktion unserer Kunden zum neuen Messekonzept sehr gespannt.


Dr. Rüdiger Plänker, Dormiente
Naturprodukte werden weiter zulegen

Trotz leichten Umsatzrückgangs in 2018 gehen wir voller Zuversicht ins nächste Jahr. Nach der für uns überaus erfolgreichen Möbelmesse in Köln, die beste seit Firmengeschichte, sind wir mit sehr großen Erwartungen in das Jahr 2018 gestartet. Leicht euphorisch vielleicht, aber es sah ja alles danach aus, haben wir folglich mit einem Umsatzplus von gut zehn Prozent gerechnet. Ab März mussten wir dann leider feststellen, dass diese Erwartungen für 2018 überzogen waren. Das ging uns allerdings nicht alleine so. Offenbar hatte eine nicht zu erklärende Kaufzurückhaltung den gesamten konsumgüterorientierten Handel, und dabei ganz besonders den Möbelbereich, erfasst. Schwer zu sagen, ob der Markt übersättigt war oder unsere politisch wieder etwas bewegteren Zeiten ein allgemeines Angstgefühl verursachten, eine Stimmung, in der man nun mal nicht gerne investiert auf längere Sicht. Interessant jedenfalls, dass die Online-Branche auch nicht verschont blieb.

Nach der bekannten These des Wirtschaftswissenschaftlers Nicolai Kondratieff verläuft unsere Konjunktur ja in Zyklen. Demnach befinden wir uns jetzt an einem Scheitelpunkt. Der nächste Aufwärtstrend, das ist ganz klar ersichtlich, wird von den Themen Nachhaltigkeit und Gesundheit bestimmt. Eben den Themen, die uns jetzt alle, als Gesellschaft, am meisten beschäftigen. Wir sehen daher für die Dormiente-Produkte ein enormes Wachstumspotential für die nächsten Jahrzehnte. Trotz der Zurückhaltung der Verbraucher konnten wir nämlich ein deutliches Wachstum bei unseren Naturmatratzen und Schlafsystemen beobachten! Dieses klare Plus bei den Naturmatratzen zeigt uns, dass wir mit unseren Produkten, basierend auf Nachhaltigkeit und Gesundheit, auf dem richtigen Weg sind.

Das Jahr 2018 schlossen wir dennoch mit einem leichten Minus von ein bis zwei Prozent ab. In Anbetracht dessen, dass wir 2017 unser bestes Jahr seit unserem 30-jährigen Bestehen hatten, war dies gut zu verkraften. Die flauen Sommermonate haben wir für Neuentwicklungen genutzt, die wir auf den internationalen Messen (beginnend auf der imm in Köln 2019) zeigen werden. Wir sehen das kommende Jahr absolut positiv: Naturprodukte werden weiter zulegen, der "Auftragsstau" wird sich auflösen. Wir rechnen mit einem deutlich zweistelligen Wachstum.


Serafettin Sahin, Egeria
Vertrauen der Kunden in die Marke stärken

Das Jahr 2018 war für die gesamte Branche und auch für uns insgesamt sehr anstrengend. Trotz eines spannendes Geschäftsverlaufes sind wir mit den erzielten Ergebnissen durchaus zufrieden. Dazu hat sicherlich auch unsere frühe Präsentation der Neuheiten für 2019 beigetragen, die uns auch positiv in dieses Jahr schauen lassen. Hierbei spielen auch echte Neuentwicklungen, unter anderem mit dem "Made in Green by Ökotex"- Produktlabel, eine große Rolle. Die Heimtex-Branche in Deutschland ist insgesamt sicherlich gut aufgestellt, der Kunde schätzt das gute Qualitäts- und Preis-/Leistungsverhältnis. Dieser Wunsch deckt sich mit unserer Unternehmensphilosophie. Die positive Entwicklung in den letzten Jahren bestätigt uns darin, dass die eingeschlagenen Wege nicht immer einfach, aber erfolgreich sind.

Der Wettbewerb in der Branche ist nicht leicht, jedoch sind wir davon überzeugt, dass wir mit unserer neuen Kollektion und attraktiven Preisgestaltung gegenüber unseren Mitbewerben gut behaupten können. Das bereits in 2018 erfolgreich umgesetzte Sortimentskonzept wird im kommenden Jahr noch weiter präzisiert und ausgebaut. Wir wollen in der Entwicklung neuer Produkte und anderer Wege noch schneller werden, um dem Handel noch häufiger interessante, innovative Produkte anhand zu geben. Eine weitere Zielsetzung ist die kontinuierliche Verfeinerung und Ergänzung unserer Sortimente. Um am Markt weiter und erfolgreich bestehen zu können, müssen die Unternehmen sich an den Markt anpassen. Der Anteil der Online-Shops steigt konstant und wird eine große Rolle auf dem Markt haben. Jedoch sind hier die Anforderungen anders als im Fachhandel, und erfordern eine gute Abstimmung mit dem Internet Anbieter. Ganz besonders wichtig ist, das Vertrauen der Kunden in die Marken durch unsere Arbeit an tollen Qualitäten, Innovationen, Lieferfähigkeit und ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis zu untermauern oder sogar noch zu stärken.


Philipp Burgtorf, Bettzeit Gruppe
Den Dialog mit den Kunden führen

2018: Matratzen beenden endgültig ihr Schattendasein und entwickeln sich zu einem Produkt, das von den Verbrauchern bewusst im Kontext von Gesundheit und Wohlbefinden wahrgenommen wird. Es dreht sich einfach mehr um guten und erholsamen Schlaf. Die aufmerksamkeitsstarke Werbung einzelner Anbieter ist dabei Ursache und gleichzeitig weiterer Treiber dieses Trends. Dieses veränderte Bewusstsein beim Thema Schlaf ist auch ein Resultat der Interaktion mit den Konsumenten, die persönlich, telefonisch, digital gegenüber Herstellern, Verkäufern und im Freundeskreis äußern, was sie gut finden und was nicht.

Wer in diesem Produktsegment bestehen will, muss diesen aufkommenden Dialog fortführen und Konsumenten weitere Gründe geben, sich mit dem Produkt näher zu befassen. Nachdem Matratzen die Ergonomie und Hygiene im Griff haben, gilt es, Klimaregulierung als nächsten wichtigen Kundennutzen zu adressieren und im stationären Handel erlebbar zu machen. Für Produktinnovation und bedarfsorientierte Vertriebsprozesse bildet dieses Miteinander zwischen Herstellern und Zielgruppe den Dreh- und Angelpunkt bei der Ausrichtung der Geschäftsstrategie. Dass eine klassische Trennung von Vertriebskanälen kaum noch stattfindet, zeigt sich beispielsweise in Großbritannien: Während des 1. Halbjahres 2018 wurde bereits jede zweite Matratze online gekauft - egal, ob bei Pure Players oder Multichannel-Anbietern.

Wir als Bettzeit haben für 2019 diese Aspekte reflektiert und uns auf sie eingestellt. Mit unseren Marken Emma für den Direct-to-Consumer Kanal und Dunlopillo als innovativer Retail-Partner sind wir für die Erneuerung der Branche aus Kundenperspektive sehr gut aufgestellt.


Dr. Ursula Matheis-Mödinger, Matheis Textilgruppe Schlafgut
Eine starke Marke lebt von starken Werten

Jedes neue Jahr stellt denjenigen, der ein Unternehmen führt, vor neue Herausforderungen. Neben dem eigenen Anspruch steht die Verantwortung für Kunden, Mitarbeiter und die Marke. Für uns als Familienunternehmen in dritter Generation ist es wichtig, auch in allgemein wirtschaftlich schwierigen Zeiten, alles für unsere Marke und die Menschen um die Marke zu tun. Einer der Gründe, warum wir auch 2018 entgegen dem allgemeinen Trend einen stabilen Umsatz verbuchen konnten, ist, dass Schlafgut im Bereich rund ums Bett, zu den beständigen Marken gehört, auf die man sich verlassen kann. Das schätzen unsere Kunden. Gerade in der heutigen Zeit sind Werte wie Authentizität, Glaubhaftigkeit und Beständigkeit wichtig. Der Mensch sucht Beziehungen, die ihm Halt geben. Nach Sicherheit in unsicheren Zeiten. Und genau das kann eine starke Marke schaffen.

Deshalb haben wir 2018 bewusst in die Marke investiert und freuen uns sehr, dass wir dafür offiziell sogar mit dem German Brand Award ausgezeichnet wurden. Wir sind der festen Überzeugung, dass eine Traditionsmarke wie Schlafgut, gerade in einem so intimen Bereich wie dem Schlafzimmer, dem Kunden ein Stück Geborgenheit schenkt - mit hochwertiger Qualität und einem transparenten sowie aufrichtigen Wertesystem, das nachhaltige Produktion und faire Arbeitsbedingungen einschließt. Kurzum, wir werden auch im neuen Jahr in die Marke investieren. Wir möchten zeigen, was wir tun und wie wir es tun. Denn unser Kunde soll auch in Zukunft beim Kauf eines Schlafgut-Produktes ein gutes Gefühl haben und die Sicherheit, dass er sich auf uns verlassen kann.
aus Haustex 01/19 (Handel)