Point of Sale: Die Mischung macht’s
Stationär und online, überall und jederzeit - verkaufen und beraten kann man heute nicht mehr nur mit der Kollektionsmappe im Geschäft zwischen 9 und 18.30 Uhr. Die Möglichkeiten, Kunden zu erreichen und glücklich zu machen sind zahlreich. Wir zeigen Ideen und Lösungen.
Der Point of Sale ist heute überall. Der Satz mag wie eine Phrase klingen - wahr ist er trotzdem. Der PoS ist klassisch im Laden, aber Dank Internet, Smartphone und Apps mittlerweile eben auch überall sonst: beim Kunden daheim, unterwegs und auf der Baustelle. Menschen braucht es für eine gute Beratung und den Verkauf immer noch. Aber es geht online auch Mal ohne: Digitale Informationen erreichen den privaten und professionellen Verbraucher zu jeder Tages- und Nachtzeit über das Netz, bestellen kann er 24/7 in Onlineshops.
Der (Groß-)Handel muss sich deshalb fragen: Reicht es, meine Mitarbeiter zu schulen und immer die aktuellen Beratungsunterlagen der Industrie griffbereit zu haben -oder muss ich selbst im Netz aktiv werden? Klassisches Warenmuster oder Tablet, vielleicht sogar eine VR-Brille, damit mein Kunde seinen neuen Bodenbelag oder die gewünschten Gardinen vorab virtuell "erleben" kann? Und was kostet das alles an Geld und Zeit und Manpower? Die Antworten sind so spezifisch wie das jeweilige Unternehmen und seine Kunden. Eine Patentlösung gibt es nicht.
Unterstützung kommt von der Industrie, die sich ebenfalls mit dem veränderten Informations- und Einkaufsverhalten auseinander setzt und sich Gedanken darüber macht, wie und wo ihre Produkte heute und in Zukunft verkauft werden. Die Lösungen reichen von neuen Gestaltungsideen für Präsentationsmaterialien über innovative Ladeneinrichtung bis hin zu digitalen Tools im Geschäft, auf mobilen Endgeräten und im Internet. Wir zeigen Ihnen auf den nächsten Seiten, was möglich ist.
"Im Verkaufsraum sehen wir die Kombination von Produktmustern und Systemaufbauten mit technischer Dokumentation online zukünftig als ideal an", meint dazu Holger Klomp, Marketing Communication Manager Floor Laying Systems der PCI Group. "Schnelle Informationen, einfaches Handling und flexible Nutzbarkeit", sieht auch Bettina Höner als Vorteile digitaler Angebote: "Dazu gehören Onlinebestellungen, Ordertracking, Verfügbarkeitsabfragen am PoS oder Musterbestellung", so die Marketingleiterin bei Windmöller.
Und die Verkäufer? Die sind trotz aller digitalen Entwicklungen heute so wichtig wie eh und je. Denn wenn der Kunde schon in den Laden kommt, um sich beraten zu lassen und zu kaufen, dann sind die klassischen Stärken des Handels gefragt.
"Meiner Meinung nach sollten wir die Kunden nicht der Selbstbedienung überlassen. Braucht es doch unbedingt den fachkundigen Rat, welches Produkt für welchen Zweck am besten eingesetzt wird - ganz gleich, ob Privatkunde oder Handwerker-Profi", sagt deshalb Margarete Sonnen in ihrem Gastbeitrag auf dieser Seite. Die Geschäftsführerin lässt deshalb schon die Azubis des Großhändlers Sonnen Herzog intensiv schulen, "um schnellstmöglich Fachleute der Warenkunde" aus ihnen zu machen.
PoS, das ist heute ganz viel an neuen (digitalen) Möglichkeiten. Das ist aber nach wie vor auch ganz viel Beratung, Information, Eingehen auf den Kunden, Begeisterung für Neues und Herausfinden, was dieser wirklich sucht. Die richtige Mischung macht’s.
| thomas.pfnorr@snfachpresse.de
aus
BTH Heimtex 07/19
(Handel)