Van Caster, Bonheiden bei Mechelen (Belgien)

Neubau einer Teppich-Galerie


Neubau eines modernen, lichtdurchfluteten Showrooms für hochwertige Teppiche: Die Brüder van Caster sind mit ihrem Teppichfachgeschäft aus der Altstadt des belgischen Mechelen in den gut situierten Vorort Bonheiden gezogen. Hier gibt es viel Platz, ausreichend Parkplätze und ein kaufkräftiges Umfeld. Im Sortiment: viele handgeknüpfte Exklusiv-Designs und Jan-Kath-Teppiche, aber auch Handtuft und Maschinengewebtes mit Anspruch.

Wenn sich im Rijmenamseweg der Verkehr staut, ist das gut für die Brüder van Caster. Und für die Autofahrer, die hier auf der Hauptstraße zu den Stoßzeiten nur langsam vorankommen, wird es auch nicht langweilig. Gerade in der Morgen- oder Abenddämmerung wirkt die hell erleuchtete Glasfront des Showrooms von van Caster besonders beeindruckend. Hier, an der Hauptstraße, die aus der belgischen Stadt Mechelen hinaus in Richtung Osten führt, haben die Brüder Marc und Jean-Louis van Caster ihre anspruchsvolle Kombination aus Teppich-Fachgeschäft und geräumigem Showroom neu errichtet: auf 700 m2 Gesamtfläche (davon rund 480 m2 Verkaufsfläche), in einer gehobenen Wohngegend, neben bekannten Restaurants und Geschäften für exklusive Mode und hochwertige In- und Outdoormöbel.

Die breite, von der Straße aus gut einsehbare Fensterfront zeigt dem vorbeifahrenden Autofahrer und allen anderen sofort, worum es hier geht: um hochwertige, hauptsächlich handgefertigte Designerteppiche. Die ausgeklügelte LED-Beleuchtung rückt sie im Schaufenster wie auch in der Galerie selbst ins rechte Licht. Und wer sich die Teppiche aus nächster Nähe ansehen will, kann einen von 13 Parkplätzen direkt vor der Tür nutzen.

Großer, heller Neubau

Das Gebäude am Rijmenamseweg wurde erst vor kurzem errichtet; das große, helle Innenleben haben die van-Caster-Brüder gemeinsam mit einem befreundeten Innenarchitekten gestaltet. Am 17. November wurde der neue Standort eingeweiht, mit einer großen Party und in Anwesenheit des Bürgermeisters. Der neue Showroom kurbelt das Geschäft deutlich an; seit der Eröffnung erhält van Caster täglich Aufträge - von Endverbrauchern und verstärkt auch von Innenarchitekten, Möbelhändlern und ausländischen Botschaften mit Sitz in Brüssel.

"Es war eine gute Entscheidung hierherzuziehen", sagt Mitinhaber Marc van Caster. "In diesem wohlhabenden Vorort von Mechelen begegnen wir noch mal einem ganz anderen Kundentyp als am vorigen Standort." Eine gute Entscheidung, aber auch ein großer Schritt: Bis zum Umzug nach Bonheiden war das Familienunternehmen in der Altstadt von Mechelen ansässig, mitten in der autofreien Zone, und das seit 1961. Dort fiel man zwar einerseits ins Auge, doch andererseits sind handgefertigte Teppiche keine Mitnahmeartikel, die man sich beim Samstagseinkauf schnell mal unter den Arm klemmt. Als das Gebäude auch noch komplett saniert werden musste, entschloss man sich zum Umzug an einen neuen Standort: einen, bei dem man problemlos mit dem Auto vorfahren kann. "Gerade auch für unsere vielen Profikunden aus den Bereichen Innenarchitektur und Design ist das wichtig", erklärt Jean-Louis van Caster.

Verschiebbare Wände,
keine Teppichstapel

Handgefertigte Teppiche aus Naturmaterialien wie Wolle und Seide - das ist die Spezialität von van Caster. Modern oder mit "Transitional Design" und immer sehr hochwertig. Dieses Prinzip kommuniziert auch die minimalistisch-edel gestaltete Einrichtung mit den glänzendweißen Präsentationswänden und -möbeln und mit dem glatten, leicht in sich marmorierten Betonboden.
Die meist größeren Teppiche hängen an den zum Teil verschiebbaren Wänden, liegen über Teppichständern oder auf flachen Podesten. Typische Teppichstapel gibt es hier nicht. Ein Großteil (rund 70%) der hier gezeigten Teppiche werden nach Kundenwunsch gefertigt; Kommoden mit Teppichmustern in den Schubladen sorgen für einen großen Farb- und Designüberblick und gleichzeitig für aufgeräumte, übersichtliche Präsentationsflächen mit farbigen Poufs und Kissen als Farbtupfer.

Teppiche aus eigener Produktion

Über die Hälfte der Teppiche entstammen sogar der eigenen Produktion und/oder zeigen exklusive Designs: Seit mittlerweile 15 Jahren arbeitet das Unternehmen eng mit einer Manufaktur in Nepal zusammen. Die fast 60 Knüpfer setzen meist Muster um, die von Marc van Caster entwickelt oder angepasst wurden. In enger Zusammenarbeit mit dem Familienbetrieb entsteht beispielsweise eine Kollektion, in der ausschließlich natürliche Materialien per Hand verarbeitet werden: tibetische Hochlandwolle, Brennesselfasern und Seide, alle ungefärbt. "So entstehen Teppiche mit einem sehr ursprünglichen, natürlichen Charakter", erklärt Marc van Caster. "Und das in einem sozial verträglichen Herstellungsprozess."

Auch in Indien werden van-Caster-Designs geknüpft; hier besteht eine enge Zusammenarbeit mit drei bis vier guten Lieferanten. Ein Beispiel für eine solche Kollektion ist die Serie Nariya aus handversponnener Wolle. Sie setzt traditionelle nomadische Muster in aktuellen Farben um; jedes Design kann im Wunschmaß angefertigt werden.

Marc van Caster ist jährlich drei bis vier Monate vor Ort, um die Produktion zu überprüfen; darüber hinaus beteiligt sich van Caster seit etwa 20 Jahren aktiv an dem sozialen Projekt Samilia, das Kindern in den Knüpfländern eine Schulbildung ermöglicht. Auch Filme über das Engagement und über die Produktionsprozesse sind entstanden und werden auf einem großen Flatscreen-Fernseher im Laden gezeigt. Mit seinen eigenen Designs beliefert van Caster übrigens auch belgische Großhändler.

Handknüpf, Handweb, Handtuft

Neben seinen eigenen Kollektionen bietet van Caster bekannte Namen aus der Teppichbranche, allen voran Jan Kath: Mit ihm haben die Belgier "von Anfang an" zusammengearbeitet, also seit fast 20 Jahren.

Der Handweb-Bereich ist bei van Caster durch den niederländischen Anbieter Perletta vertreten. Die Teppiche zeigen prägnante Strukturen aus natürlichen Materialien und sind kurzfristig lieferbar: Wunschgrößen sind innerhalb von vier bis sechs Wochen beim Kunden.

Auch hochwertige Handtuft- und Maschinenwebteppiche bietet van Caster an. Sie zum Beispiel stammen von den belgischen Anbietern Ora Pro Nobis und B.I.C. Carpets - und von dem Schweizer Textilverlag Christian Fischbacher. Van Caster stellt eine kleine Auswahl davon im neuen Showroom vor.

Ein bisschen Schlendern, ein bisschen Stöbern, mal schnell etwas mitnehmen - das geht bei van Caster auch. Woll-Poufs in vielen Farben, Formen und Größen lockern die Laden-Landschaft auf: Die von Casalis sind gestrickt und auch als Indoor-Outdoor-Variante erhältlich; von Perletta wiederum stammen geflochtene Poufs, die in Marokko hergestellt werden. Dazu gibt’s farbenfrohe, aus türkischen Kelims gefertigte Kissen.•

Van Caster - der Hintergrund
Van Caster wurde 1936 von Bernard und Yvonne van Caster in Antwerpen gegründet - zunächst als Möbelgeschäft. Deren Sohn, Pierre van Caster, nahm später auch Orientteppiche ins Sortiment auf. Die meisten Teppiche importierte er direkt aus dem Iran, aus Indien und aus Pakistan, sein Sortiment ergänzte er durch den Einkauf bei europäischen Importeuren. Van Caster war einziges nicht-deutsches Mitglied der Teppich-Einkaufskooperation Vetaga Gilde.

Die heutigen van-Caster-Inhaber, Marc und Jean-Louis van Caster, sind die Enkel der Unternehmensgründer. Ende 2018 zogen sie mit dem Showroom aus dem Stadtkern von Mechelen 15 Autominuten weiter in den Vorort Bonheiden.
aus Carpet Magazin 02/19 (Handel)