Dipa: Erstes Digitaldrucksymposium setzt Zeichen
"Zukunftswerkstatt" für den Digitaldruck
Die Digital Printing Association führte in Brixen ihr erstes Symposium durch - mit konkreten Resultaten: Aus der AG soll ein Verband entstehen und mit der Dipa-Academy eine Plattform für Ausbildung und Wissenstransfer geschaffen werden. Auf der diesjährigen Ligna hatte sich die Digital Printing Association (Dipa) vorgestellt, gegründet von Maschinenbauer Homag, den Druckspezialisten Durst Phototechnik und MB Digitalprint, Bodenbelagshersteller Lico sowie der Adler-Werk Lackfabrik. Schon zwei Monate später lud die Gemeinschaft zum ersten Digitaldrucksymposium ins Südtiroler Brixen zu Gastgeber Durst ein.
Die Dipa betrachtet den Prozess ganzheitlich und will den Digitaldruck möglichst vielen Anwendern zugänglich machen und so dessen Marktbasis verbreitern. Sie versteht sich als "gemeinsame Zukunftswerkstatt" für Themengebiete wie Standardisierung, Wissenstransfer und Ausbildung. Philipp Henry, Digitaldruckverantwortlicher der Business Unit Surface Processing von Homag: "Wir sind überzeugt, dass nur gemeinsam mit allen am Oberflächenprozess beteiligten Unternehmen und Nutzern der Gesamtmarkt weiterentwickelt werden kann, um damit dem Endverbraucher einen Mehrwert zu bieten." Durst-CEO Christoph Gamper brachte es bei seiner Begrüßung der rund 60 Veranstaltungsteilnehmer auf den Punkt: "Wir wollen gemeinsam den Markt bewegen."
Potenziale und Herausforderungen
Unter dem Motto "Oberfläche selbst gestalten" informierte das Symposium über die vielfältigen Möglichkeiten, die der Digitaldruck bietet, seine Potenziale und Herausforderungen - unter anderem von Edwin Lingg, Inhaber und Geschäftsführer von Lico, sowie Ali Özylmaz, Geschäftsführer von MB Digitalprint. Lingg bezeichnete die Komplexität des Digitaldruckverfahrens sowie Farb- und Dekorsicherheit als zentrale Aufgaben. Özylmaz verwies darauf, dass Schwankungen verschiedener Parameter wie Luftfeuchtigkeit, Temperatur des Drucksubstrats o.ä. auf den Druckprozess einwirken und ein Ziel sein sollte, dies unter Kontrolle zu haben.
Ein weiteres Problem, das es zu lösen gelte, ist der Mangel an Fachpersonal bzw. praktischem Know-how. Dafür gibt es bereits einen Ansatz: Mit der Dipa-Academy soll eine Plattform für Wissenstransfer und Ausbildung für den Digitaldruck geschaffen werden. "Ziel ist, Operators für den kompletten Prozess auszubilden, von der Dekorentwicklung über den Druck bis hin zur Oberflächenveredlung", sagte Unternehmensberater und Bodenbelagsentwickler Karl-Heinz Scholz, der die Dipa begleitet. "So kann es künftig Certified Printing Masters" geben.
Zweites Symposium Ende 2019 geplant
Weil die Resonanz der Teilnehmer "durchweg positiv" war, planen die Veranstalter noch in diesem Jahr ein zweites Symposium im deutschsprachigen Raum. Aufgrund des regen Interesses an einer Dipa-Mitarbeit soll zudem an einem Konzept zur Gründung eines "gesamtheitlichen und offenen" Verbandes gearbeitet werden, um ein gemeinsames Forum für weitere Aktivitäten zu schaffen. Dabei sollen insbesondere Ausbildung und Wissensvermittlung im Mittelpunkt stehen.
aus
Parkett Magazin 06/19
(Bodenbeläge)