Maler/Lackierer: Azubis nicht zufrieden
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DBG) hat für seinen Ausbildungsreport 2019 Azubis in 25 Berufen nach ihren Erfahrungen gefragt. Dabei vergeben Auszubildende zum Maler_in/Lackierer_in im Vergleich zu den übrigen Befragten schlechte Bewertungen. Das gilt zum Beispiel für die fachliche Qualität der Ausbildung im Betrieb. So erhalten hier lediglich 39,5 % einen Ausbildungsplan - obwohl der vorgeschrieben ist.
Mittlere Bewertungen gibt es für Ausbildungszeiten und Überstunden. Allerdings: Nach den Köchinnen/Köchen müssen Maler_innen/Lackierer_innen schon während der Lehre mit durchschnittlich 6,6 Wochenstunden die meisten Überstunden machen. Im Mittelfeld landet das Maler- und Lackiererhandwerk auch bei der Zufriedenheit der jungen Leute mit ihrer Ausbildung. Immerhin 69,5 % gaben an, (sehr) zufrieden zu sein. 25,8 % sind es nur teilweise. Und 4,7 % sind (sehr) unzufrieden.
Die Unzufriedenheit mag auch damit zusammenhängen, dass 11,4 % davon ausgehen, nach der Ausbildung nicht übernommen zu werden. Dieser Wert liegt deutlich über dem Durchschnitt von 7,0 % über alle Ausbildungsberufe.
Am Thema Digitalisierung kommen inzwischen weder Handel noch Handwerk vorbei. Für die angehenden Maler_innen und Lackierer_innen spielt es aber keine so große Rolle. Lediglich 52,2 % gaben an, dass Aspekte der Digitalisierung und Automatisierung in ihrem Ausbildungsberuf (sehr) wichtig seien. Nur gut die Hälfte (55,6 %) ist der Meinung, durch die Ausbildung auf die Anforderungen der Digitalisierung in der zukünftigen Arbeitswelt gut vorbereitet zu sein. Und nur 26,6 % wird gezielt für die Nutzung digitaler Technologien qualifiziert.
aus
BTH Heimtex 04/20
(Handwerk)