Parkett Husnik aus Laatzen

Drei Brüder führen das Erbe fort

Das gibt es selten: Der 1946 gegründete Traditionsbetrieb Parkett Husnik aus Laatzen bei Hannover wird mittlerweile von den drei Brüdern Oliver, Sascha und Julian Husnik geleitet. Ihre Mitarbeiter sind vor allem im Privatkundengeschäft tätig, nicht selten im High-End-Segment. Dafür stehen auch schon mal Einsätze auf Mallorca und in der Schweiz an.

Aus einem Dachgeschoss-Penthouse im Hannoveraner Zooviertel ertönt eine Kreissäge, die drei Mitarbeiter von Parkett Husnik sind mit vollem Einsatz bei der Sache. Es gilt, auf zwei Etagen rund 200 m2 Parkett zu verlegen. Das Luxus-Objekt befindet sich in einem ehemaligen Militärkrankenhaus, in dem sich jetzt eine Wohnanlage befindet. Parkettlegermeister Oliver Husnik ist heute selbst vorbeigekommen und überzeugt sich vom Baufortschritt. Er tauscht sich mit Geselle Stefan Eickhoff aus, schaut den Azubis Mohammad Alsaad und Tom Willert über die Schultern und nickt zufrieden. Der 39-jährige Oliver Husnik leitet mittlerweile den 1946 gegründeten Familienbetrieb zusammen mit seinen Brüdern Sascha (40) und Julian (32) in der vierten Generation. Sascha Husnik ist Parkettlegergeselle und Betriebswirt des Handwerks sowie Asbestsanierer und kümmert sich vor allem um den Showroom in der Werkart in Hannover. Und Julian Husnik, ausgebildeter IT-Fachmann, ist zuständig für den Innendienst. Ihr Vater Jürgen Husnik steht den Brüdern als Berater zur Seite.

Einsatz im High-End-Bereich

Das Unternehmen mit seinen rund 30 Mitarbeitern ist vor allem im Privatgeschäft im Einsatz, etwa 80 bis 85 % der Aufträge entfallen auf dieses Segment. "Für Großprojekte sind wir zu teuer", sagt Oliver Husnik. Geht es um Objekte, so sind seine Mitarbeiter öfters mal in den Räumen von Versicherungen oder Banken tätig. Aber vor allem Größen bis 350 m2 gehören zum Betätigungsfeld von Parkett Husnik. Oliver Husnik schätzt, dass seine Mitarbeiter pro Jahr etwa 3.000 bis 5.000 m2 Parkett und noch einmal 5.000 bis 7.000 m2 Designbeläge verlegen.

"Gerade in Mietwohnungen sind LVT-Beläge gefragt. Wir decken alles ab, konventionelle Bahnenware übernehmen wir auch - etwa in Krankenhäusern." Beim Parkett setzt das Unternehmen auf die Allianzpartnerschaft mit dem italienischen Hersteller Listone Giordano. "Das Eichenparkett ist vor allem für den gehobenen Privatkundenanspruch geeignet. Seit dem Jahr 2000 besteht die Partnerschaft, wir gehören zu den Top-5-Verkäufern. Wir stehen sehr zu dem Produkt", sagt Oliver Husnik.

Die Geschäfte laufen gut, berichtet der 39-Jährige weiter: 15 bis 20 Projekte stehen pro Woche an. Und diese befinden sich nicht nur in Hannover und Umgebung: Das Team von Parkett Husnik ist deutschlandweit im Einsatz, wenn sein Können gefragt ist. So verlegt das Parkett-Team von Husnik etwa auf der Nordseeinsel Borkum, Potsdam und Bochum edle Parkettböden. Und auch auf Mallorca waren sie schon tätig, etwa in dem Ferienhaus des Fußballtrainers Mirko Slomka. Weitere Auslandsbaustellen befanden sich in der Schweiz und in Irland, berichtet der Geschäftsführer. Kunden aus Hannover buchen uns für ihre Feriendomizile oder empfehlen uns an Freunde im Ausland weiter", sagt Oliver Husnik.

Bisher sechs Flüchtlinge ausgebildet

Parkett Husnik setzt vor allem auf die Ausbildung, um Fachkräfte zu gewinnen. "Wir wollen nach drei Jahren einen Gesellen haben, der seine Arbeit selbstständig erledigen kann. Wir wollen keine günstigen Arbeitskräfte, sondern wollen künftige Facharbeiter generieren. Die Herkunft spielt keine Rolle", sagt Oliver Husnik. Momentan hat der Betrieb vier Azubis, im nachfolgenden Jahrgang sind es drei, danach einer. "Wir haben also noch zwei freie Plätze", sagt Oliver Husnik.

Der Traditionsbetrieb aus Laatzen hat sich zudem um die Integration von Flüchtlingen verdient gemacht. Mittlerweile bildet Parkett Husnik bereits den sechsten Flüchtling aus - eine Erfolgsgeschichte. "Das Vorbildliches Engagement von SPD-Politikerin Doris Schröder-Köpf, der niedersächsischen Landesbeauftragten für Migration, hat uns dazu bewogen, der Ausbildung von Geflüchteten eine Chance zu geben", sagt Sascha Husnik. Die aufwendige, tägliche Betreuung der Geflüchteten im Betriebsalltag gewährleistet Julian Husnik als Innendienstleiter des Teams Husnik.

Handwerker bilden
ein starkes Netzwerk

Neben der Zentrale in Laatzen betreibt das Unternehmen noch einen eigenen rund 100 m2 großen Showroom in der Werkart bei Möbel Hesse in Hannover. Um diese Ausstellung kümmert sich Sascha Husnik. Etablierte Handwerker aus der Region stellen hier gemeinsam aus. "Der Netzwerkgedanke war uns sehr wichtig. Vor elf Jahren gehörte Parkett Husnik zu den Gründungsmitgliedern der Werkart. Der Gedanke war, dass wir einzelne Handwerker auf vielen Baustellen oft gemeinsam unterwegs sind, darum sollten wir auch eine gemeinsame Ausstellung betreiben", erklärt der 40-Jährige.

Neben Parkett- und Bodenlegern zeigen hier unter anderem Maler und Lackierer, Tischler, Kaminofenbauer, Heizungsbauer, Elektriker und Innenarchitekten ihr Können. "Aus der Region - für die Region, so lautet unser Motto", sagt Sascha Husnik. Der Showroom in der Werkart werde sehr gut von den Interessierten angenommen: "Die persönliche Präsenz zahlt sich aus", fügt der Geschäftsführer an.

Parkett
Husnik
im Überblick
Wilfried Husnik GmbH
Lübecker Straße 6
30880 Laatzen
Tel.: 0 51 02 / 42 27
Fax: 0 51 02 / 64 69
info@parkett-husnik.de
www.parkett-husnik.de

Geschäftsführer: Oliver, Sascha
und Julian Husnik
Gründung: 1946
Mitarbeiter: rund 30
Standorte:
Laatzen, Hannover
Fuhrpark:
17 Fahrzeuge
Kundenstruktur:
80 bis 85 % privat,
15 bis 20 %
gewerblich
Drei Brüder führen das Erbe fort
Foto/Grafik: Parkett Husnik
Die drei Brüder Sascha, Julian und Oliver Husnik leiten mittleweile den 1946 gegründeten Familienbetrieb.
aus Parkett Magazin 05/20 (Handwerk)