Floorstory/Brandkits, London

Mit Designerteppichen online durchgestartet

Carpet-Star-Gewinner Simon Goff gelingt es mit Floorstory, hochwertige Designerteppiche online zu verkaufen. Für den professionellen Relaunch der Webseite hat er den Londoner Online-Spezialisten Paul Wells von Brandkits engagiert. Während des Corona-Lockdown konnte Goff starke Zuwächse verzeichnen.

Simon Goff, das Gesicht hinter dem Londoner Designteppich-Anbieter Floorstory, hat Humor. Und Ideen. Zusammen mit seiner elfjährigen Tochter Bibi May hat er ein Stop-Motion-Video zur Teppichlieferung in Zeiten von Corona erstellt. Darin verfrachtet eine Legofigur eine längliche "Teppich"rolle aus Legosteinen in ein Lego-Auto mit der Aufschrift "Floorstory" und liefert sie kontaktlos an eine Familie mit Pudel, während im Hintergrund fröhliche Musik spielt.

Auf der Seite Floorstory.co.uk gibt es immer etwas zu sehen und zu lesen: hochwertige handgefertigte moderne Teppiche unterschiedlicher Designer. Informationen über besagte Designer und die Herstellung per Handknüpf, Handtuft oder Handweb. Und eben dieses Video - zum Beispiel. Die bildstarke und gleichzeitig übersichtliche Seite ist so ansprechend, dass man einfach hängenbleibt, liest, schaut, Links anklickt, wie in einem Online-Magazin. Genau das war auch das Anliegen von Simon Goff: Inspirationen zu schaffen und Bilder sprechen zu lassen, statt die Besucher mit offensiven Werbeslogans zu überrollen. Sie sollen sich gut unterhalten fühlen, nicht "zugetextet". Und im Idealfall einen passenden Teppich finden.

Professioneller Online-Relaunch
mit Brandkits

Für seinen Internet-Auftritt mit vorbildlichem Online-Shop wurde Simon Goff von Carpet! Magazine im Januar mit dem Carpet Star ausgezeichnet. Weil er und sein Team es durch die ideenreiche Seitengestaltung als kleines Unternehmen schaffen, hochwertige Teppiche online zu verkaufen. Hauptsächlich innerhalb Großbritanniens, aber durchaus auch in die ganze Welt. Für den Relaunch seiner Homepage mit Shop hat Goff einen Profi engagiert: Paul Wells von Brandkits, Londoner Spezialist für geschäftliche Internet-Auftritte. Brandkits hat bereits Projekte mit Kunstgalerien realisiert, die Werke von Banksy verkaufen, oder auch mit Catering-Unternehmen, die Staatsbanketts für die Queen ausrichten. Seinen Klienten bietet Wells keine schnellen, Low-Budget-Lösungen an, sondern sorgfältig durchdachte Strategien in Sachen Markenbildung, Websites und Marketing-Kampagnen.

"Wir leben in einer designbewussten Welt und fällen unsere Entscheidungen spontan nach dem ersten äußeren Eindruck", erklärt der Brandkits-Inhaber. Leider liege der Außenauftritt eines Unternehmens oft weit hinter dem zurück, was es an Produkten und Dienstleistungen zu bieten habe. Zu Beginn eines Projektes setzen sich Wells und seine Klienten nach Möglichkeit persönlich und ausführlich zusammen, um den Ist-Status schonungslos zu analysieren. Wells: "Dabei hinterfrage ich gern erst mal alles: Wer das Unternehmen ist, was sie anbieten, wie sie im Vergleich zu ihren Mitbewerbern dastehen ... Oft bewegen sich die Unternehmer nämlich in ihrer eigenen Filterblase und vergessen dabei ganz, dass ihre Kunden sie durchaus aktiv mit dem Wettbewerb vergleichen." Vor allem aber will Wells in Erfahrung bringen, welches Bild nach außen vermittelt werden soll. Im Anschluss an das Analysegespräch arbeiten Wells und seine Klienten die besonderen Stärken des Unternehmens heraus - und überlegen, wie man sich in Zukunft positionieren will, um dafür das entsprechende Handwerkszeug zu entwickeln.

Brandkits ist seit über 10 Jahren am Markt und hat bereits mehrere High-End-Unternehmen bei der Schärfung des eigenen Profils unterstützt - aus den Bereichen Kunst, Design, Technik und Gastronomie. Vor Ort in London, aber auch weltweit, zum Beispiel in Australien. Mit diesen Klienten arbeitet Wells seit Jahren über Internet-Konferenzen. "Insofern hatte die Pandemie einen sehr viel geringeren Einfluss auf meine Arbeit als bei vielen anderen Dienstleistern. Zoom-Konferenzen und Präsentationen am Bildschirm sind erstaunlich effektiv, wobei ein langes gemeinsames Mittagessen natürlich auch oft zu richtig guten Ergebnissen führen kann."

Alle Details müssen passen

Das Wichtigste an einem erfolgreichen Projekt ist laut Wells, dass "der Inhalt stimmt". Ein grundlegender Bestandteil in einer visuell geprägten Branche wie dem Teppichhandel ist natürlich das Fotomaterial. Entsprechend hat Simon Goff von Floorstory "ein Vermögen" in professionelle Aufnahmen der Floorstory-Teppiche gesteckt, sowohl in Produkt- als auch in Raumbilder. Aber das ist noch nicht alles.

"Man darf auch nicht vergessen, dass die Bindung an ein Geschäft oder eine Marke an allen Berührungspunkten zwischen dem Käufer und dem Unternehmen hängt", erklärt Wells. "Da spielen beispielsweise auch E-Mails zum Bestellungsfortschritt eine Rolle." Die sollten ebenfalls die Ästhetik und den ganz eigenen Charakter des Unternehmens widerspiegeln. "Viele meiner Kunden, die sich zum ersten Mal mit dem Thema E-Commerce auseinandersetzen, unterschätzen den immens hohen Planungsaufwand und die Arbeit, die ein erfolgreiches Online-Geschäft erfordert." Wenn man sich der Sache aber angemessen widme, könne sich der Online-Auftritt zu einem echten Motor für das Gesamtgeschäft entwickeln. Und gerade in der jetzigen Zeit wird vielen erst - zu spät - so richtig die immer weiter wachsende Bedeutung des E-Commerce bewusst.

Der Anbieter Floorstory hält seine Seite permanent up-to-date: Jede Woche findet ein Meeting hierzu statt, und Social Media wie Instagram und facebook schaffen ein fruchtbares Umfeld. Während der Corona-bedingten Einschränkungen hat sich die Investition in den professionellen Internet-Auftritt besonders ausgezahlt; der Online-Umsatz ist laut Simon Goff im Vergleich zum Vorjahr um 40 % gestiegen. Auch dass Floorstory kurz vor dem Lockdown einen Sale gestartet hatte, kam dem zugute. Darüber hinaus haben viele Eigenheimbesitzer die Rückzahlung ihrer Hypotheken Corona-bedingt pausieren lassen und dadurch mehr Geld zur Verfügung ... und durch stayathome einen intensiveren Blick auf ihre Wohnräume.

Erst online, jetzt auch stationär

Simon Goff gründete Floorstory im Jahr 2011, als der Internethandel bereits boomte - allerdings noch nicht der mit hochwertigen, handgefertigten Teppichen. Für die meist Floorstory-exklusiven Kollektionen holte Simon Goff Londoner Künstler ins Boot, angefangen mit dem Illustrator Rob Pybus und der Textildesignerin Kangan Arora. Inzwischen umfasst das Portfolio zahlreiche Designer, darunter bekannte Größen wie Dame Zandra Rhodes, Camille Walala, Mimi Forrest und Sebastian Wrong. Floorstory verkauft einerseits fertige Teppiche und bietet andererseits einen Wunschmaß-Service für alle Designer- und Floorstory-Kollektionen. Hier können Kunden die Teppiche optimieren, verkleinern, vergrößern, bis sie perfekt in den Wohnraum passen. Auch kleine Farbveränderungen oder Musteranpassungen sind möglich.

Teppiche live und in Farbe und vor allem auch zum Anfassen vor dem Kauf gibt es bei Floorstory seit einigen Jahren ebenfalls: Im hippen, kreativen Londoner Bezirk Shoreditch eröffnete Goff 2017 einen Showroom, in dem sich viele Teppichkäufer, Innenarchitekten und Kreative aus dem Großraum London treffen. Die Zeiten des "social distancing" hat Goff auch zum Umdekorieren genutzt - um seine Besucher mit einem neuen Look zu überraschen.•
Mit Designerteppichen online durchgestartet
Foto/Grafik: Paul Wells
Paul Wells von Brandkits, Londoner Spezialist für geschäftliche Internet-Auftritte, wurde für den Relaunch der Floorstory-Homepage mit Shop engagiert.
aus Carpet! 03/20 (Handel)