Insgesamt positive Prognose für die Bauwirtschaft bis 2025

Einer stabilen Entwicklung im Wohnungsbau und erwarteten Steigerungen bei den Sanierungen steht bis 2025 eine sinkende Nachfrage im Nichtwohnbau gegenüber. So die Erwartungen der Marktbeobachter von Heinze.

Bau-Informationsdienstleister Heinze wagt eine Prognose für die Entwicklung der Bauwirtschaft in Deutschland bis zum Jahr 2025 und beruft sich dabei auf die Haushaltsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes. Die Statistiker haben ihre Erwartungen zur Anzahl der Haushalte zuletzt nach unten korrigiert: Statt von gut 43 Mio. gehen sie aktuell für 2035 nur noch von etwa 42,5 Mio. Haushalten in der Bundesrepublik aus; heute sind es rund 41,5 Mio. Gegenwärtig verändere sich auch das bauwirtschaftliche Umfeld - zum Teil durch Corona. Die Wanderungsbewegung vom Land in die Stadt kehre sich tendenziell um. Die Bedarfskategorie "Wohnen" gewinne gegenüber "Reisen" erheblich an Bedeutung. Der Eigenheimbau werde gestützt, der Bedarf an Wohnraum im Mehrfamilienhausbau bleibe hoch.

Insgesamt sehen die Marktforscher positive Impulse für den Wohnungsbau. Bei Eigenheimen gehen sie von stabilen Neubauzahlen oberhalb von 100.000 Wohneinheiten aus. Bei den Mehrfamilienhäusern habe es allerdings Verzögerungen gegeben, weil Unklarheiten über Förderungbedingungen bestanden.

Anders der Nichtwohnbau, für den Corona massive Veränderungen bringen dürfte. Bei Heinze erwartet man auf absehbare Zeit Überkapazitäten in den Sektoren Einzelhandel, Hotels und Gaststätten. Auch bei Bürogebäuden spreche deutlich mehr für einen sinkenden Bedarf als für eine stabile Nachfrage. Lediglich der Lager- und Hallenbau gewinne an Attraktivität.

Insgesamt gibt sich Heinze Marktforschung aber optimistisch. Neben der stabilen Nachfrage im Wohnungsbau wüchsen die Anforderungen an Baumaßnahmen im Bestand mit der Konsequenz hoher Wachstumsraten bei Modernisierungen. Außerdem wird ein Schub durch Maßnahmen zur Erreichung der klimapolitischen Ziele der Europäischen Union erwartet. aus BTH Heimtex 12/20 (Bau)