Bindemittel gegen den Schreibeffekt

Der Trend zu matten Oberflächen in intensiven Farbtönen hält an. Die deutsche Farbenindustrie hat entsprechend Farbanstriche entwickelt, die den Schreibeffekt weitgehend reduzieren.

Moderne Wandfarben sind nicht nur Gestaltungselemente. Sie müssen darüber hinaus auch vielfach funktionale Anforderungen erfüllen. Stichworte sind Abriebfestigkeit, Raumklimaverbesserung, Schadstofffreiheit oder Schutz vor Bakterien und Schimmelpilzen. Ein wichtiger Aspekt ist gerade bei der zunehmenden Vorliebe für matte, dunkle Farbflächen die Verhinderung des berüchtigten Schreibeffekts, der schon bei geringer mechanischer Einwirkung störende Spuren hinterlässt. Mittlerweile produzieren die Farbenhersteller eine Vielzahl an Produkten, die diesen deutlich verringern.

Auf sehr hellen Flächen lässt sich der Effekt nicht erkennen. Aber auf dunklen Beschichtungen reicht bereits eine leichte Berührung mit dem Handballen oder Fingernagel aus und eine unschöne Abriebspur wird sichtbar. Dies liegt an der offenporigen Oberfläche der Produkte, deren farbgebende Pigment- und Füllstoffteilchen durch die mechanische Einwirkung freigelegt werden. Wer diese Spuren reinigen will, verstärkt den Schreibeffekt in der Regel nur und verursacht weitere Spuren.

Durch den Einsatz spezieller Bindemittel und Füllstoffe ist es den Herstellern gelungen, eine neue Generation matter, dunkler Farben zu entwickeln, die den herkömmlichen Dispersionsfarben überlegen und weitgehend gegen den Schreibeffekt resistent ist. Sie eignen sich teils auch für stark frequentierte Räume. Ihre Farbpigmente sind in Bindemittel eingebunden und damit in erheblichem Maß sicher vor Beschädigungen und Streifen. Die neuen Produkte sind in großer Farbtonvielfalt erhältlich.

Aber nicht nur Farbenhersteller bieten funktionale Produkte für die Wand an, auch überstreichbare Wandbeläge erweitern das Sortiment.

| cornelia.kuesel@snfachpresse.de aus BTH Heimtex 01/21 (Farben, Lacke)