Eine Branche geht in die Offensive
Auch wenn gerade eine Pandemie die Welt beherrscht, die großen Messen ausfallen - zumindest als Präsenzveranstaltungen: die Branche lebt. Und erhält sogar Rückenwind vom Corona-Renovierungsboom. Viele Unternehmen investieren - in Digitalisierung, Produktionsoptimierungen, neue Distributionsstrategien. Und natürlich auch in Neuheiten. Die Boden-Farbwelt 2021 bewegt sich in wärmere, etwas dunklere Töne. Ein übergreifender Trend ist die Kombination verschiedener Formate.Etliche Industrieunternehmen haben in den letzten Jahren immer wieder Sinn und Zweck der großen Messen in Frage gestellt und vorgerechnet, dass sich bei Hunderttausenden Euro an Messekosten niemals ein ROI erzielen lässt. Dieses Jahr nun fallen sie als Präsenzveranstaltungen aus. Und, haben die Skeptiker Recht? Sind physische Messen überflüssig? Nein, sagt die Mehrheit. Produktneuheiten und Verbesserungen könnten nicht in gewohnter Weise präsentiert werden, bedauert beispielsweise der österreichische Parkettanbieter Admonter stellvertretend auch für andere. So gut wie alle Anbieter vermissen den persönlichen Kontakt, den direkten Austausch, das kurze Gespräch auf dem Gang. Das alles schafft und stärkt Verbindung und Verbindungen, aus denen sich Geschäfte generieren.
Die Münchner Messe versuchte mit der ersten Bau Online, auf ein digitales Format auszuweichen und das Messegeschehen virtuell abzubilden, war damit aber wenig erfolgreich. Die Zahl der Teilnehmer aus der Branche blieb sehr überschaubar, Navigation und Nutzung der Plattform waren kompliziert, die Funktionalität auch deshalb eingeschränkt, weil immer wieder technische Probleme auftraten, die "Besucher"-Resonanz bescheiden. "Wenn die Messe München so ein digitales Messeformat anbietet, erwartet man eigentlich, dass es groß und professionell und durchdacht ist..." kommentiert ein langjähriger Aussteller die holperige Premiere.
Beachtlich und bemerkenswert ist demgegenüber, was Branchenplayer individuell im Internet auf die Beine gestellt haben. Zipse beispielsweise schaltete eine eigene leicht verständliche und nutzbare Website für seine Neuheiten 2021 frei, "die sich bis heute sehr positiver Zugriffszahlen erfreut, der Besucherandrang auf den Ziro-Seiten der Bau Online war hingegen ernüchternd", heißt es aus Kenzingen. Egger bringt seinen Kunden die neuen Produkte, VKF-Tools und begleitende Services interaktiv näher mit Green Room-Präsentationen und 360°-Showroom-Touren im Rahmen des neuen Egger Forums Digital. Windmöller hat Anfang Februar seinen virtuellen Showroom "Wineo Workspace" eröffnet, der parallel real am Standort Augustdorf gebaut wird und ab Sommer zur Verfügung stehen soll.
Auch Boen führt in Kürze einen online 3D-Showroom ein, den die Kunden wie bei Windmöller selbstständig oder mit einer geführten Tour "besuchen" können. Admonter bietet ebenfalls einen digitalen 3D-Rundgang durch seinen Showroom an und zudem mit einer digitalen Werksführung "den Blick hinter die Kulissen der Produktion". Die Führungsriege von Hamberger Flooring stellte sich vor die Kamera, um ihren Kunden in der Haro Preview 2021 in vier Sprachen in kurzen Filmen die neue Distributionsstrategie und den Markenrelaunch zu erläutern. Tilo nahm seine Kunden mit in den neuen "Tilo Kosmos": Das Go Live ihrer neuen multifunktionalen Online-Plattform nutzten die Österreicher, um in einem Live Stream mit Einspielern über die jüngsten Investitionen und Entwicklungen im Haus zu informieren. Das war gut gemacht und kurzweilig.
Parkett war 2020 ein Gewinner der Branche
"Die wenigsten hätten im Frühjahr angesichts der Corona-Pandemie und der damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen damit gerechnet, aber alle Zahlen deuten darauf hin, dass Parkett 2020 ein Gewinner der Branche war", sagt Jaso/Trumpf-Geschäftsführer und VDP-Vorstandsvorsitzender Michael Schmid zum vergangenen Geschäftsjahr. Die vergleichsweise solide Inlandsnachfrage zeige, dass in Corona-Zeiten viele Menschen in ein schönes Zuhause investieren. "Vor dem Hintergrund der nach wie vor guten Baukonjunktur und der geringen Arbeitslosigkeit blieb die heimische Parkettnachfrage vergleichsweise robust." Für das Gesamtjahr 2020 ergebe sich ein moderater Umsatzanstieg. Die deutschen Parkettexporte hätten sich hingegen deutlich reduziert, was im Wesentlichen auf die dramatischen Auswirkungen der Pandemie auf die wichtigsten Absatzmärkte in Europa zurückgeführt wird. Die deutschen Parkettimporte sanken ebenfalls, aber in etwas geringerem Umfang. "Das spricht dafür, dass der deutsche Parkettmarkt die negativen Konsequenzen der Pandemie besser verkraftet als die europäischen Nachbarländer."
Die FEP, der europäische Verband der Parkettindustrie stützt dieses Urteil und schätzt den Parkettabsatz in Europa trotz der Corona-Krise insgesamt als stabil ein, mit länderindividuellen Abweichungen nach oben und unten. Auch die FEP registriert einen höheren Parkettverbrauch in Deutschland. Österreich, Schweden, die Schweiz und in geringerem Umfang Spanien hätten in der zweiten Jahreshälfte die Einbrüche von März bis April 2020 ganz oder teilweise kompensieren können, Frankreich und Italien meldeten Verluste.
Laminat: Westeuropa stabil bis leicht
rückläufig, Osteuropa weiter mit Zuwächsen
Auch Laminatböden zeigten 2020 Tendenzen einer Verbesserung und leichte Absatzsteigerungen. Dieses Wachstum war vor allem in den Sommermonaten spürbar, am stärksten getragen durch eine erhöhte Nachfrage im Bereich DIY in etlichen Kernmärkten. In Westeuropa entwickelte sich der Laminatbodenmarkt insgesamt stabil bis leicht rückläufig, diagnostiziert Egger, einer der größten Branchenplayer, in Osteuropa sei nach wie vor eine positive Entwicklung feststellbar. Russland erlebe aufgrund der Währungsentwicklung eine zunehmende Nachfrage nach lokal produzierten Laminatböden.
Designböden: Rigid SPC-Produkte
machen das Rennen
Designböden setzten 2020 ihren Vormarsch fort, wenn auch mit vermindertem Tempo, wobei sich die Schere zwischen den verschiedenen Produktkategorien weiter öffnet. Der MMFA, Verband der mehrschichtig modularen Fußbodenbeläge, berichtet, dass Rigid-Lösungen ihre Marktdurchdringung mit massiven zweistelligen Zuwächsen vertiefen, während klassische Klick-LVT an Boden verlieren. Bei den Rigid-Produkten wiederum sind die Varianten mit SPC-Träger die Gewinner der Stunde, (geschäumte) EPC-Träger verzeichnen Einbußen und treffen in Europa ohnehin auf schweres Geläuf. Das ist mehr ein US-amerikanisches Thema. In den DACH-Märkten sind Konstruktionen mit holzbasierendem Träger beliebt, die ebenso zweistellig zugelegt haben.
Offensive statt Defensive
Die Corona-Pandemie bremst zwar gerade die Welt aus, aber nicht die Branche. Statt in die Defensive sind eine ganze Reihe Unternehmen in die Offensive gegangen. Die Schweizer Innovationsschmiede Lico hat die ruhigere Zeit genutzt, "um ihren gesamten Betrieb kritisch zu durchleuchten, angefangen vom Rohstoffeinsatz über interne Prozessoptimierungen bis hin zur Kreislaufwirtschaft der einzelnen Produkte und Kundenbetreuung" Das österreichische Familienunternehmen Weitzer Parkett hat ein Werk in Kroatien "quasi remote von Weiz aus eröffnet und in die Gruppe integriert", wie Geschäftsführer Josef Stoppacher mitteilt. "Aber wir haben derzeit einen guten Auftragsbestand und diesen zu produzieren ist eine gewisse Herausforderung". Admonter hat für 2020 bis 2022 ein Investitionsprogramm von 25,5 Mio. EUR verabschiedet und zieht dieses planmäßig durch. Auch 2021 werden wieder neue Maschinen angeschafft und in Betrieb genommen. Auch Tilo nimmt einen zweistelligen Millionenbetrag in die Hand - "so viel in kurzer Zeit wie nie zuvor in 70 Jahren" und modernisiert, erweitert, digitalisiert und optimiert sein Werk (mehr dazu ab Seite 30). Hamberger Flooring stellt sich strategisch neu auf, hat seine Distributions-, Preis- und Konditionenpolitik sowie den Markenauftritt grundlegend überarbeitet (mehr dazu ab Seite 56).
Regionalität und Nachhaltigkeit
gewinnen an Bedeutung
Mit konkreten Prognosen für die Marktentwicklung 2021 sind die meisten Branchenplayer vorsichtig. Lico-Geschäftsführer Edwin Lingg traut sich Optimismus zu: "Man kann sicher sagen, dass die deutschsprachigen Märkte die Pandemie bis jetzt sehr gut überstanden haben. Ich denke, dass sich im Laufe des Jahres auch andere Märkte wieder stabilisieren werden." Auch im steirischen Admont ist man positiv gestimmt: "Endkunden investieren in ihr Eigenheim, der Stellenwert hochwertiger Inneneinrichtung nimmt zu. Das Neubaugeschäft ist trotz der Krise anhaltend hoch und viele Projekte, die 2020 verschoben wurden, stehen kurz vor der Fertigstellung." Meisterwerke-Geschäftsführer Ludger Schindler geht ebenfalls davon aus, dass sich der "positive Geschäftsverlauf 2021 fortsetzt. Momentan sehen wir keine Anzeichen einer Eintrübung des Marktes".
Kährs-Geschäftsführer Robert Bieger ist skeptischer: "Die Covid-Krise wird uns noch eine ganze Weile beschäftigen. Im Gegensatz zu 2020, als ein großer Teil der Branche vom Modernisierungsboom profitiert hat, könnte das Pendel 2021 in die andere Richtung ausschlagen, weil die Schließung des Einzelhandels und der Ausstellungen unserer Branche seit Mitte Dezember nicht gut tun. Der Großhandel und die Verlegebetriebe werden keine Einbußen haben, aber die Einzelhandelsstandorte, die stark auf Modernisierer und Renovierer angewiesen sind, werden eine Delle bekommen."
Auf längere Frist gesehen, glauben viele, dass Faktoren wie Regionalität und Nachhaltigkeit an Bedeutung gewinnen. Admonter: "Der Trend geht weg von schnelllebigen Billigimporten mit langen Transportwegen hin zu nachhaltigen, heimisch erzeugten Produkten und kurzen Transportwegen. Holz als solches und im Speziellen Parkett bekommen wieder verstärkt Vorzug gegenüber anderen Materialien und Bodenbelägen in Holzoptik. Wohngesundheit steht bei vielen an erster Stelle." Futura Floors formuliert es kurz und knapp: "Wir erwarten, dass die Produktion auf dem europäischen Kontinent florieren wird."
Verteuerungen der Containerfrachten
und Engpass bei Holzwerkstoffen
Dazu beitragen könnte die Situation im Transportbereich. Die Corona-Pandemie hat die globale Lieferkette unterbrochen. Inzwischen floriert der chinesische Export wieder, dementsprechend knapp - und teuer - sind Container. KWG-Geschäftsführer Thomas Biebusch: "Für unsere Einkaufscrew liegt die größte Herausforderung darin, ausreichend Ware zu bezahlbaren Frachtraten aus China zu bekommen." Futura Floors: "Die Containerpreise haben sich zu Beginn 2021 verfünffacht, was die Waren im Schnitt um 10 % verteuert." Und das Ende der Fahnenstange sei noch nicht erreicht, fürchten Insider. Verteuerungen der Containerfrachten um die Jahreswende seien nicht ungewöhnlich, normalerweise entspanne sich die Lage wieder nach Chinesisch Neujahr. 2021 sei dies auf Monate hinweg nicht in Sicht.
Ein anderes Problem sind die Engpässe bei Holzwerkstoffen. "Ein großes Thema, das uns auch 2021 weiter begleiten wird", konstatiert Ludger Schindler. Steigende Bedarfe der Möbelindustrie und der internationalen Märkte haben MDF/HDF knapp und teurer gemacht und werden voraussichtlich Preisanpassungen im Bodenbereich nach sich ziehen.
Trends 2021
Die Vormachtstellung der Eiche ist in allen Sortimenten weiter fest zementiert. Nur einige österreichische Parketthersteller wagen, auch mal alternative Holzarten ins Licht zu rücken: Esche, Nuss und Zirbe (Weitzer Parkett) oder Lärche, Kernesche und Nuss (Admonter). Allgemein wird von einem Trend zu ruhigeren Sortierungen berichtet, dafür darf das Farbspiel lebhafter sein und tendiert leicht dunkler und kräftiger, in graue und vor allem warme braune Schattierungen. Fischgrät und Chevron sieht man häufig in Einrichtungszeitschriften und auch in anspruchsvollen Shops, sie gelten auch weiterhin als Trendprodukte, ohne jedoch ihren Marktanteil signifikant zu erhöhen.
Neben die unverändert beliebten XXL-Dimensionen treten Kompaktformate bzw. Schmaldielen, die als moderne, urbane Version vermarktet werden, aber sicher auch der besseren Rohstoffausbeute geschuldet sind. Ein neues Thema, auch in allen Sortimenten, ist die Kombination verschiedener Formate. Bauwerk treibt dies mit seinem Unicopark auf die Spitze, indem raumindividuell fünf verschiedene Breiten und Längen zusammengestellt werden. Designboden-Spezialist US Floors International bietet im Rahmen seiner neuen "Essentials Collection" vier verschiedene Formate im Paket an.
Im Laminatbereich sind wasserbeständige Lösungen ein großes Thema. Die Technologie-Unternehmen I4F und Välinge haben neue Klickverbindungen entwickelt, die das Eindringen von Wasser in den Fugen verlässlich verhindern sollen.
Ganz neu bei Designböden sind Hochglanzoberflächen - uni oder mit Holzprägung. Das brandenburgische Unternehmen Falquon, das eigentlich aus der Laminatfertigung kommt, hat seine Kernkompetenz Hochglanz auch auf das eigenentwickelte und komplett in Deutschland hergestellt SPC Rigid-Produkt "The Floor" übersetzt.
| Claudia WeidtFoto/Grafik: Hain
Nachgefragt bei Tomas Schwab, Geschäftsführer Hain
Produkt-Highlight: Fino-Fischgrät
Was war 2020 der Bestseller von Hain?
Weiterhin unsere klassiche Landhausdiele Ambiente in Eiche mit ihren vielfältigen Optionen an Oberflächen, Strukturen und Farben.
Woran arbeiten Sie 2021?
Derzeitiges Hauptthema ist für uns die weitere Überarbeitung unseres Produktportfolios um dann im nächsten Jahr mit neuen, spannenden Angeboten an den Markt gehen zu können. Ein zusätzlicher Fokus liegt auf unserer Produktneuheit 2020, dem Fischgrät Fino, ein wunderschöner Parkettboden mit unserer hochwertigen, natürlichen Öloberfläche. Zwar ein absolut klassisches Verlegemuster, gleichzeitig aber auch innovativ durch die neue Unizip-Technologie, mit der linke und rechte Stäbe vereinheitlicht werden. Und wir werden 2021 erstmalig mit einem eigenen Stand am Branchentag Holz im November teilnehmen.
Foto: Hain
Foto/Grafik: Hamberger
Nachgefragt bei Uwe Eifert, Geschäftsführer Vertrieb
und Marketing Hamberger Flooring
Wichtigstes Projekt:
Neue Distributionsstrategie
und Markenrelaunch
Was waren 2020 die wichtigsten Projekte von Hamberger?
Die Entwicklung einer neuen Distributionsstrategie, der Markenrelaunch und das Vorantreiben der Digitalisierung. Die Chance für unsere Kunden, sich in den verschiedenen Vertriebsschienen durch Sortiment und Marketingaktivitäten so zu unterscheiden, dass weniger Berührungspunkte mit konkurrierenden Absatzkanälen auftreten, war das wichtigste und revolutionärste Projekt, das wir in den vergangenen Jahren angestoßen haben. Die konsequente Umsetzung der neuen Distributionsstrategie verbunden mit einem neuen Preis- und Konditionensystem wird das zentrale Thema 2021 sein.
Welche Trends sind wichtig?
Nachhaltigkeit, Wohngesundheit, Strapazierfähigkeit, feuchtraumgeeignete Produkte, unterschiedliche Verlegemuster wie Chevron und Fischgrät, aber auch unterschiedliche Formate sind alles Trends, die wir auch mit unseren Neuheiten 2021 abdecken.
Wie wird sich die Branche 2021 entwickeln?
Eine verlässliche Aussage ist schwierig. Hält der "Cocooning-Effekt", der uns in 2020 begleitet hat und von dem unsere Branche profitierte, auch 2021 an? Oder kommt es zu einem fulminanten Nachholen von Reisen, Kultur, Restaurants und Shopping? Ich persönlich glaube, dass die Krise uns Grenzen aufgezeigt hat, aber auch Chancen eröffnet. Die Orientierung hin zu klassischen Sachwerten wie z.B. Immobilien, wurde durch die Krise verstärkt und schafft für unsere Branche eine weiterhin positive Perspektive.
Foto: Hamberger
Foto/Grafik: Bauwerk
Nachgefragt bei Oliver Deeg,
Vertriebsleiter Deutschland Bauwerk
Produkt-Highlight: Performance-Böden und Unicopark
Welche besonderen Projekte plant Bauwerk 2021?
Ein spannendes Produkt, das wir im DACH-Raum einführen, sind die Bauwerk Performance-Böden. Das sind Funktionsböden, die sich für viele Anwendungsbereiche eignen – von Sporthallen und Tanzstudios über Arztpraxen und Krankenhäuser bis zu sozialen Einrichtungen.
Welche Trends beobachten Sie bei Parkett?
Einerseits den Drang zur Natürlichkeit und zur Ursprünglichkeit, andererseits den Wunsch nach möglichst großer Individualität und vielen Farbakzenten. Diese geteilte Nachfrage sehen wir täglich, wobei unserer Meinung nach die natürliche Optik das Rennen macht. Beiden Aspekten, Individualität und Natürlichkeit, wird unsere neues Produkt Unicopark bestens gerecht, bei dem jede Diele einzeln von uns in den persönlichen Grundriss eingeplant wird, so dass sich ein einzigartiges Zusammenspiel verschiedener Dielenbreiten und -längen bis zu 4 m ergibt. Nach wie vor im Trend liegen individuelle Musterverlegungen.
Foto: Bauwerk
Foto/Grafik: Kährs
Nachgefragt bei Robert Bieger,
Geschäftsführer Kährs Parkett Deutschland
Projekte 2021: Ultra-Matt-LHD im "Masstige"-Segment
Was steht bei Kährs 2021 auf der Agenda?
Wir führen eine neue Generation Echtholzböden ein, die die ästhetischen und ökologischen Eigenschaften von Holz mit den Gebrauchs- und Funktionseigenschaften von Vinylböden verbindet. Außerdem erweitern wir die erfolgreichen Ultra-Matt-Landhausdielen. Wir werden sie in das Segment der "Masstige"-Produkte eingliedern, also prestigeträchtig in mittlerer Preislage für die Vermarktung im Mengengeschäft.
Welche Trends fallen Ihnen auf?
Der Trend zu klassischem Fischgratparkett ist nicht von der Hand zu weisen, aber mengenmäßig und anteilmäßig am Gesamtmarkt immer noch homöopathisch. Bei den Farben nehmen Rohholzoptik und Grau zu, die anderen Farbtöne stagnieren bzw. Weiß ist eher etwas rückläufig. Bei Oberflächen ist der sogenannte "invisible" Lack auf dem Vormarsch.
Im Bereich der Designböden ist kein Geheimnis, dass der Trend zu SPC-Klick geht, da das Material aufgrund seiner Stabilität bei Wärmeeinwirkung und Wasserfestigkeit als beste Core-Lösung angesehen wird. Optisch im Trend sind Großformate, sowohl für Holz- als auch für Fliesendekore. Foto: Kährs
Foto/Grafik: Admonter
Nachgefragt bei Adrian Capellari,
Vertriebsleiter DACHI Admonter
Trend: Lärche ist im Kommen
Was ist gerade die größte Herausforderung für Admonter?
Durch unser ambitioniertes Investitionsprogramm von 25,5 Mio. EUR von 2020 bis 2022 bauen wir die Fertigungskapazitäten massiv aus, was unseren Kunden durch noch besseren Service und schnellere Lieferzeiten zugute kommt. Leider ist der Rohstoffmarkt derzeit von längeren Lieferzeiten betroffen. Holzwerkstoffe, Brettsperrholz, Brettschichtholz und Schnittholz sind aktuell nicht in gewohnter Menge verfügbar. Das wirkt sich auch auf die Parkettbranche aus.
Welche Parketttrends sehen Sie aktuell?
Eiche in all ihren Variationen macht nach wie vor den größten Anteil aus. Alternative Holzarten sind vermehrt im Kommen, sehr stark Lärche, aber auch Kernesche oder Nussbaum und Böden in Rohholz-Optik stehen im Trend. Wir sind da gut aufgestellt. Und wir können auf individuelle Wünsche durch eine just-in-time-Fertigung besonders gut eingehen.
Foto: Admonter
Foto/Grafik: Windmöller
Nachgefragt bei Annika Windmöller
Projekte 2021:
Wineo workspace
Wie sieht es mit den Lieferketten aus?
Die Lieferketten waren im vergangenen Jahr sehr stabil, somit konnten wir durchgängig unsere Verfügbarkeit gewährleisten. Ende des Jahres deuteten sich bereits Engpässe und Verteuerungen der Container-Frachtraten und der Holzwerkstoff-Verfügbarkeit an. Das sind Herausforderungen, die uns nach wie vor beschäftigen.
Welche besonderen Projekte stehen bei Windmöller 2021 an?
Wir sind 2021 maximal flexibel und sehr hybrid: im Netz, am Standort, vor Ort bei Kunden. Seit Anfang Februar ist unser virtueller Showroom "Wineo workspace" online, das reale Markenerlebnis folgt im zweiten Halbjahr im "echten Workspace" in Augustdorf. Und in der "Let’s talk about flooring"-Tour ist ein umgebauter "Airstream-Caravan" als Markenbotschafter deutschland- und europaweit unterwegs.
Foto: Windmöller
aus
Parkett Magazin 02/21
(Bodenbeläge)