Sortimente 2021: Outdoor – Trend zu Nachhaltigkeit und zur Verschönerung des Zuhauses
Hochkonjunktur für Terrassendielen, Sichtschutz & Co.: Die Outdoor-Sortimente profitierten 2020 in besonderem Maße von den Investitionen der Endverbraucher in ihr privates Umfeld. Die Branche ihrerseits investiert in mehr Service und Dienstleistungen, um den Handel zu unterstützen bzw. ihm Arbeit abzunehmen. Im Corona-Jahr 2020 investierten viele Endverbraucher in die Neugestaltung ihrer Terrasse oder ihres Balkons und spülten den Anbietern von Outdoor-Sortimenten wie Terrassendielen und Sichtschutz reichlich Geld in die Kassen. Horst Walther, geschäftsführender Gesellschafter von Naturinform, verzeichnete einen "deutlichen Umsatzanstieg: "Mit unserem Programm an Terrassendielen, Fassadenverkleidungen und Sichtschutz haben wir von den anhaltenden Investitionen der Eigenheimbesitzer in den Außenbereich profitiert." Und nicht nur das: "Auch Wohnbauprojekte und Aufträge aus dem öffentlichen Bereich haben zur Umsatzsteigerung beigetragen." Michael van Houten, Vertriebsleiter von Bambus-Spezialist Moso, berichtet von einem "großen Umsatzwachstum", und das obgleich ein Großbrand im Februar 2020 Hauptverwaltung und Lager vernichtet hatte, genau zur Hauptlieferzeit von Terrassendielen und Outdoor-Produkten. Dennoch gelang es den Niederländern, Großprojekte wie den Neubau des Tiergartens im polnischen Lodz abzuwickeln, für den 50.000 lfm Bamboo X-treme Outdoor-Bohlen geliefert wurden.
Dabei zeigt sich auch im Outdoor-Bereich zunehmend der Wunsch nach personalisierten Lösungen. Naturinform etwa registriert eine Zunahme an Sonderanfertigungen und bietet seine WPC-Terrassendielen "made in Germany" in Sonderlängen bis zu 13 Metern und individuellen Farben an. Außerdem berichten die Franken von einer steigenden Nachfrage nach Sichtschutz und Fassadenlösungen. Und: "Bauherren wie Verarbeiter bevorzugen auf das Produkt abgestimmtes Zubehör direkt vom Hersteller", beobachtet Horst Walther.
Immer mehr Dienstleistungen
für den Handel
Terrassenbau-Spezialist Karle & Rubner hat neben innovativen Produkten auch die Bedürfnisse seiner direkten Kunden - Handel und Handwerk - im Blick, denen als Absatzmittler besondere Bedeutung zukommt. "Wir müssen immer mehr Dienstleistungen im Portfolio haben, die den Händler unterstützen, bzw. ihm Arbeit abnehmen", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Achim Stiehler, der selber ursprünglich aus dem Handel kommt. "Zum Beispiel haben wir letztes Jahr ein CAD-Planungsteam integriert, das anspruchsvolle Terrassenkonstruktionen realisieren und bei der Planung von Großprojekten die Anforderungsprofile von Bauunternehmen und Architekten erfüllen kann." Auch bietet das Unternehmen eine Baustellenbetreuung an, "bei der wir Projekte beratend begleiten und die Verarbeiter vor Ort schulen." Schulungen beim Händler oder online, Planungssoftware, 3D-Muster für die Ausstellung und Regalkonzepte für den Handel gehören schon länger zum Dienstleistungspaket der Hessen.
Für 2021 weiter zuversichtlich
Für 2021 ist die Branche zuversichtlich, "auch wenn ein bisschen Planbarkeit fehlt", wie es Horst Walther formuliert. "Der Markt und seine Teilnehmer gehen von einem sehr guten ersten Halbjahr aus, was jedoch in der zweiten Jahreshälfte passiert, wie private Bauherren nach dem Lockdown und einer eventuellen Normalisierung des öffentlichen Lebens reagieren, ist noch nicht absehbar."
Dem schließt sich Achim Stiehler an: "Ich bin immer optimistisch, aber dieses Jahr ist echt schwer einzuschätzen. Die Baubranche hat nach wie vor eine Menge Aufträge in ihren Büchern und je länger die Menschen nicht in den Urlaub fahren können, wird zumindest im ersten Halbjahr weiterhin in das eigene Heim investiert werden." Allerdings ist seiner Meinung nach schwer vorherzusagen, welche Auswirkungen auf diese Investitionen auf der anderen Seite Jobangst, sinkendes Einkommen und die fehlenden Effekte der Mehrwertsteuersenkung haben.
Bei Moso wiederum sieht man generell einen Trend zum nachhaltigen Leben und zu einer Aufwertung und Verschönerung des Zuhauses. "Das hilft der gesamten Baubranche natürlich unglaublich. Wir glauben, dass sich dieser Trend dauerhaft durchsetzen wird."
| CW
aus
Parkett Magazin 02/21
(Bodenbeläge)