Click & Meet im Möbelhandel

Teststationen sollen Zugang erleichtern


Hamburg. Viele Möbelhäuser bieten ihren Kunden Corona-Schnelltests direkt vor dem Geschäft an. Doch längst nicht überall ist das Konzept Test & Meet aktuell möglich.

Das ganze Haus oder nur die Schlafzimmer-Abteilung? Bei Möbel Hübner in Berlin können die Kunden gezielt auswählen, wie umfangreich Sie ihren Besuch planen wollen. Auf der Website bietet das Möbelhaus einen Beratungstermin in Kombination mit einem kostenlosen Corona-Schnelltest an. Das Rote Kreuz hat eine Teststelle bei Hübner eingerichtet. So wie hier handhaben es aktuell viele Möbelhäuser.

Mit der sogenannten Notbremse im Infektionsschutzgesetz ist der Zugang zum Handel mit Test und Termin (Click & Meet) zwar mittlerweile bundeseinheitlich geregelt: Bei einer 7-Tage-Inzidenz zwischen 100 und 150 ist Click & Meet möglich, ab einer Inzidenz von 150 ist nur noch das Abholen bestellter Waren erlaubt (Click & Collect). Wie unterschiedlich die Lage aber aufgrund des Infektionsgeschehens ist, zeigt das Beispiel von Möbel Hardeck. Am Stammsitz in Bochum hatte das Unternehmen eigens ein kostenloses Drive-In-Testzentrum auf dem Parkplatz eröffnet, das Haus war aber bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe schon wieder komplett geschlossen. Gut 70 Kilometer nördlich im westfälischen Senden kamen Hardeck-Kunden zum gleichen Zeitpunkt mit Test und Termin ins Geschäft, ebenso in Bramsche, während die gerade erst eröffnete Filiale in Hamburg ebenfalls dicht war, weil der Senat dort trotz passender Inzidenz an strengeren Regeln festhielt.

In Bayern hat die Notbremse die Möglichkeiten wieder eingeschränkt: Dort durften Händler vor dem Bundestags-Beschluss Click & Meet sogar bis zu einer Inzidenz von 200 anbieten. Für das Möbelhaus Kare Kraftwerk in München machte das zuletzt aber keinen wesentlichen Unterschied. Auch hier gibt es ein eigenes Testzentrum. "Hereinspaziert! Wir haben geöffnet", ermuntert die Website zur Terminbuchung. "Ein sicheres und verlässliches Konzept für den Einzelhandel", unterstreicht Geschäftsführer Peter Schönhofen. "Wir machen mit der Unsicherheit, was geht und was nicht, ein Ende."

Bei Schaffrath in Mönchengladbach kann man nicht nur einen kostenlosen PoC-Antigen-Schnelltest bekommen, hier werden auch PCR-Tests für bis zu 149,80 Euro angeboten. Branchenriese XXXLutz stellt vor seinen Standorten ebenfalls Flächen für Bürgertests bereit. Beispielsweise bei Neubert in Würzburg, wo man auf breiten Zuspruch hofft: "Es ist - in weiterhin sehr schwierigen und maximal herausfordernden Zeiten - ein Angebot an alle Menschen aus der gesamten Region", sagt Hausleiter Reinhard Piegsa.

Eigene Testzentren betreibt der Filialist Dänisches Bettenlager nicht. Hier können sich Kunden online informieren, welche der fast 1.000 Filialen geöffnet sind. "Click & Meet bewerten wir als sehr positiv. Viele unserer Kunden buchen bewusst Beratungstermine und kommen mit konkreten Kaufwünschen, was auch einen gesteigerten Durchschnittsbon mit sich bringt", sagt Christian Schirmer, Country Manager des Filialisten. Viele Kunden kauften beratungsintensive Produkte wie Oberbetten oder Matratzen lieber vor Ort als online. "Mit einer App in den Stores können wir sicherstellen, den behördlichen Anforderungen wie der Kontaktdatennachverfolgbarkeit nachkommen zu können, und können auch dann spontan Termine in unseren Stores anbieten, wenn der Kunde bereits vor der Tür steht und es vorher versäumt hat, sich anzumelden."
aus Haustex 05/21 (Handel)