Rohholz: Deutsche Exporte 2020 um 42,6 % gestiegen


Die globale Nachfrage nach dem Baustoff Holz hat 2020 den Export deutschen Rohholzes befeuert. Laut Statistischem Bundesamt wurde im vergangenen Jahr die Rekordmenge von 12,7 Mio. m3 im Ausland abgesetzt, das sind 42,6 % mehr als im Jahr zuvor. Über die Hälfte davon ging in die Volksrepublik China, wo der Bauboom nach überwundener Corona-Krise nochmal angezogen hat. Auch die USA nehmen große Mengen ab, weil aus ihrem traditionellen Lieferland Kanada aufgrund von Bränden und Strafzöllen weniger verfügbar ist.

Das sorgt hierzulande für Versorgungsengpässe und Verteuerungen bis hin zum Baustellen-Stopp. Forderungen nach EU-Exportbeschränkungen für Holz und andere Rohstoffe werden laut, um die heimische Wirtschaft zu schützen.

Dabei wurden 2020 hierzulande so viele Bäume geschlagen wie nie zuvor seit der Wiedervereinigung, rund 80,4 Mio. m3. Allerdings ist mehr als die Hälfte davon sogenanntes Schadholz, das den Waldbesitzern weniger Geld einbringt. Diese fühlen sich ohnehin von ihren Abnehmern, Sägewerken und Holzhändlern, "regelrecht abgezockt", wie es Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates drastisch formuliert. Tatsächlich erzielten die deutschen Säge-, Hobel- und Imprägnierwerke 2020 einen Rekordumsatz von 6,5 Mrd. EUR. Zu den Steigerungen beigetragen haben kräftige Preiserhöhungen für Nadelschnittholz, das im März dieses Jahres im Schnitt 20,6 % teurer war als ein Jahr zuvor.
aus Parkett Magazin 04/21 (Holz)