Eigenheimbesitzer bevorzugen keramische Fliesen und Laminat
Welche Bodenbeläge stehen bei deutschen Haus- und Wohnungsbesitzern am höchsten im Kurs? Welches Image haben sie und wo werden sie eingekauft? Danach hat Interconnection Consulting 1.000 Eigentümer gefragt.Laut der aktuellen Studie der österreichischen Marktforschungsgesellschaft Interconnection Consulting ist das Wohnzimmer "Parkettland": In knapp einem Drittel (31,5 %) dieses repräsentativsten und am wenigsten preissensibelsten Raumes liegt Parkett - und soll auch dort bleiben, weil es als hochwertig, optisch ansprechend und nachhaltig empfunden wird. Weitere Argumente pro Parkett sind ein angenehmer Gehkomfort und Pflegeleichtigkeit. Nur rund 20 % der Befragten, die aktuell Parkett im Wohnzimmer haben, könnten sich dort einen anderen Bodenbelag vorstellen. Es folgen die Besitzer von Laminat (21,6 %) und textilen Belägen (44,3 %).
Mehr auf das Geld geschaut wird im Arbeits-, im Kinder- und sogar im Schlafzimmer. Hier herrscht überall Laminat vor, dem ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und moderner Charakter zugesprochen werden. Auch hier ist die Wechselbereitschaft gering. Noch geringer ist sie bei keramischen Fliesen, die in Küche, Bad und Flur am häufigsten genutzt werden, weil sie wasserfest sind. Am ehesten austauschen würden die Eigenheimbesitzer Teppichboden. Fast jeder zweite bekundet die Bereitschaft für einen neuen Bodenbelag anstatt der textilen Variante.
Fachhandel gewinnt als
Einkaufsquelle an Bedeutung
54,5 % der Befragten haben sich vor dem Kauf ihrer Bodenbeläge aktiv informiert - und zwar vor allem auf Webseiten der Hersteller (52,3%), in deren Prospekten (41,3 %), in Ausstellungen im Baumarkt (36,7 %) und im Fachhandel (35,6 %). Soziale Medien werden bedeutender, aber auf niedrigem Niveau. Bislang werden sie nur von 11 % der Interessenten genutzt.
Als Einkaufsquelle dienten bislang zu 35 % der Baumarkt, zu 25,9 % der Fachhandel und zu 16,4 % Bodenleger und Raumausstatter. Die restlichen 22,8 % verteilen sich auf den Onlinehandel, Möbelhauser und Direktkäufe beim Hersteller. Aber: Künftig wollen mehr Eigenheimbesitzer beim Fachhandel kaufen, dafür weniger im Baumarkt und bei Bodenlegern/Raumausstattern.
Interconnection hat auch untersucht, welche Käufertypen es unter den Immobilienbesitzern gibt. "Die Studie zeigt, dass zwei vollkommen konträre Spezies mit einem Gesamtanteil von über 50 % dominant sind", sagt Geschäftsführer Dr. Frederik Lehner. "Einerseits die Rabattjäger, die man mit Billigpreisen und Sonderangeboten zum Kauf animieren kann. Andererseits die Hochpreisaffinen, für die Qualitätskriterien und das Einkaufserlebnis zählen."
Normalerweise wäre das ein gutes Umfeld für Marken, doch sei deren Bekanntheit äußerst gering: Nur 24,3 % konnten spontan eine Marke nennen, und das Potenzial von Marken würde kaum genutzt. Entsprechend sei der Markenkäufer mit 13,5 % das kleinste Käufersegment. Als die Top 3-Marken unter allen Bodenbelägen wurden ungestützt ermittelt Parador (5,4 %), Haro (3,3 %) und Vorwerk (2,2 %).
Fazit
- Die Produktwahl hängt stark vom jeweiligen Raum ab: Das Wohnzimmer ist am wenigsten preissensibel, Flur, Küche und Bad müssen wasserfest sein, und im Kinder- und Arbeitszimmer wie auch im Schlafzimmer wird gerne gespart.
- Bei textilen Belägen gibt es eine hohe Wechselbereitschaft, bei Parkett und Fliesen ist sie gering.
- Parkett gilt als hochwertig und nachhaltig, Laminat als modern und preisgünstig.
- Künftig wollen mehr Wohneigentümer ihre Bodenbeläge im Fachhandel kaufen.
aus
BTH Heimtex 10/21
(Bodenbeläge)