Das Wohnzimmer im Freien wird immer stylischer
Sobald die Tage länger werden, die Temperaturen steigen und die ersten Sonnenstrahlen Licht und Wärme versprechen, zieht es die Menschen nach draußen. Ganz gleich, ob auf Balkon, Terrasse oder im heimischen Garten: Das Leben im Freien ist zu einem regelrechten Hobby mit Lifestyle-Charakter geworden. Es wird draußen gegärtnert, geerntet, gegrillt und neuerdings auch gekocht, wer sich den Luxus einer Outdoor-Küche leisten kann.
Die Pandemie hat den Trend, aus dem Außenbereich einen erweiterten Wohnraum zu machen, einmal mehr beschleunigt. Darauf haben sich die Hersteller eingestellt und viele Indoor-Produkte Outdoor-tauglich gemacht: Möbel, Textilien, Teppiche und dekorative Accessoires sind für die Gestaltung des Lebensraumes im Freien ebenso wichtig wie für den Innenbereich. Das bestätigen auch die Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK), die in Zusammenarbeit mit der Trendexpertin Katrin de Louw die Möbeltrends für die Outdoorsaison 2022 analysiert haben.
Demnach stehen die heutigen Gartenmöbel den Wohnraummöbeln in nichts nach: Sie sind vom Design den Wohnraummöbeln angeglichen, sind ebenso wertig und komfortabel und lassen sich kaum noch voneinander unterscheiden. Schmeichelnde Haptik, bequeme Polsterungen und hochwertige Verarbeitung sind weitere Pluspunkte der neuen Outdoormöbel Generation. Auffällig in dieser Saison sind die vielen Details und Accessoires, die den Außenbereich höchst individuell gestalten: Licht, Duft, Musik, Dekoration. Natur- und Kunstlicht geben Struktur und zeigen interessante Schattenspiele.
Weiche, runde Formen sind angesagt
Die Zeiten des eckigen Outdoorsofas sind vorbei, wie es in einer Mitteilung der Möbelverbände heißt. Stattdessen sind weiche und gerundete Formen angesagt, die sich mit dicken, runden Kissen in die natürliche Umgebung einfügen. Breite Loungesessel mit hohem Sitzkomfort sorgen für Entspannung, zum Teil erinnern einzelne Sitzmöbel durch das Flechtwerk an gebaute Nester, einige animieren sogar zum Schaukeln.
Das handwerklich anmutende Design der Möbel ist in dieser Saison ein wichtiges Gestaltungsmerkmal. Die allwettertauglichen Hightech-Fasern aus Kunststoff sind von natürlichen Ranken und Gräsern inspiriert und optisch und haptisch kaum mehr von natürlichen Materialien zu unterscheiden. Flechtwerke bestimmen nach wie vor viele Designs von Sesseln und Stühlen. Dabei wird zunehmend auf Raffinesse geachtet - eine Hommage an Handwerk und Tradition.
Insgesamt werde das Design leichter, wie die Pressestelle der Kölner Fachmesse Spoga + Gafa (19.-21. Juni) deutlich macht: Leuchtendes Blau, Rot und Orange, aber auch frische Pastelltöne unterstreichend diese Note. Kombiniert werden Materialien wie Aluminium, Teak, Keramik und wasserfeste Outdoor-Stoffe. Zum Mix & Match laden auch Sonnenschirme in breiter Farb- und Materialauswahl ein.
Naturholz, Rattan und Leinen sind die aktuellen Materialien. Sie vermitteln nach Auskunft der Messe als authentische Materialien ebenso Naturnähe wie gedämpfte und natürliche Farbtöne. Aktuelle Kollektionen folgen zudem der Devise "Weniger ist mehr".Reduziertes Designsteht dabei für Verzicht und Geradlinigkeit. Filigrane Tische und Stühle folgen ebenso dem neuen Schlankheitsideal wie minimalistisch geformte Gartenliegen und Sessel. Zur Auflockerung tragen leuchtend bunte Farben bei, die neben klassischen Outdoor-Tönen wie Grau und Braun an Beliebtheit gewinnen.
Outdoorstoffe, wetterfeste Teppiche, Gardinen und gespannte Segel gehören längst zum Styling für den Wohnraum im Freien und sorgen für Behaglichkeit. Hier dominieren strukturierte Unis in angenehmer Haptik, die in mehreren Farben - mal edel dezent, mal fröhlich bunt - kombiniert werden. Urlaubssehnsüchte wecken Muster aus orientalisch oder mexikanisch anmutenden, aufwendig gewebten Jacquardstoffen. Sitzkissen und Poufs runden das exotisch anmutende Design ab. Pflanzgefäße und Kübel sind wieder in Terracotta angesagt.
Nachhaltigkeit auch
bei Outdoor ein Thema
Outdoormöbel bestehen vermehrt aus wiederverwendeten Materialien. Verwendung finden gebrauchtes Holz von Hütten und Booten, recyceltes Plastik aus Ozeanen und Haushalten sowie Reste von Textilien und organischen Reststoffen. Beim Holz wird außerdem auf die Herkunft aus zertifizierter Forstwirtschaft geachtet.
Die Nachfrage nach Produkten, die zu 100 % recycelfähig sind, steigt, "da sich ein bewusstes Wohnen im Zuge der Klimadiskussion zu einem anhaltenden Trend entwickelt hat", heißt es in der Pressemitteilung der Spoga+Gafa.
aus
BTH Heimtex 04/22
(Handel)