Das erste Halbjahr in der Gardinen- und Dekobranche: Talsohle durchschritten?
Die Stimmung in der deutschen Gardinen- und Dekoindustrie hat sich leicht gebessert. Ist die Talsohle durchschritten? "Ja", glaubt Junkers & Müllers-Verkaufsleiter Hans-Jürgen Scholte und verweist auf eine spürbare Belebung bei Druckstoffen - vor allem im Export, aber auch im "immer noch schwierigen" Inland zeichne sich eine Verbesserung ab. Gefragt seien zur Zeit vor allem raumluftverbessernde Stoffe.
Das registriert auch Drapilux. Das Unternehmen konnte das erste Halbjahr kanpp über Vorjahr abschließen, wobei sich die Gardine laut Vertriebsleiter Bernd Möller besser entwickelte als der Deko.
Für das zweite Halbjahr erwartet man in Emsdetten allerdings noch keine durchgreifende Trendwende im Inland, geht aber von einer weiteren positiven Entwicklung der Auslandsmärkte aus. "Unsere Innovationen wie Drapilux-Air und -Bioactive greifen immer besser, so dass wir mit einer guten Perspektive ins nächste Jahr gehen", gibt sich Möller für die nahe Zukunft optimistisch.
Zimmer + Rohde bezeichnete den Geschäftsverlauf im Jahr 2004 bis dato als "erfreulich". Das Inlandsgeschäft halte sich auf dem Vorjahresniveau, die Auslandsmärkte "wachsen intensiv". Damit blickt man zuversichtlich in die Zukunft.
Auch bei Sati ist man mit dem ersten Halbjahr "vollauf zufrieden". Bei einem "sehr unterschiedlichen Verlauf" der einzelnen Monate konnte unter dem Strich per 30. Juni ein stolzes Umsatzplus von 16% eingefahren werden, vornehmlich resultierend aus dem prosperierenden Industriegeschäft. Geschäftsführer Hubert Reinermann hofft, dass sich in der zweiten Jahreshälfte auch die bislang differenzierte Stimmung im Handel stabilisiert.
"Ausgesprochen positiv" stellten sich die ersten sechs Monate bei Garotex dar, was für Ralf Kerstiens einen "stabilen Umsatz auf hohem Niveau" und ein über dem Vorjahr liegender Auftragsbestand in den Sommermonaten bedeutet.
Bei Gerster zeigt man sich mit dem ersten Halbjahr "durchaus zufrieden". Im Inland wurde der Umsatz gehalten, im Ausland konnte man zulegen, was sich insgesamt zu einer leichten Steigerung summiert.
Gegenüber BTH Heimtex kündigte das Familienunternehmen mehrere Millionen EUR Investitionen in neue Maschinen und ein neues Logistikcenter an.
Bandex, der österreichische Spezialist für Gardinenbänder und Accessoires, meldet für die erste Jahreshälfte ein Umsatz-plus von knapp 4%. "Besonders erfreulich zeigen sich die Geschäfte in den Reformstaaten, aber auch mit der Umsatzentwicklung im Inland sind wir zufrieden, " konstatiert Geschäftsführer Udo Oksakowski. Die Stimmung bei den Kunden und innerhalb der Branche stuft er als "vorsichtig optimistisch" ein.
aus
BTH Heimtex 10/04
(Deko, Gardinen, Sonnenschutz)