Branchenstimmung – Handel: Herausforderung angenommen

2024 gehen die widrigen Zeiten für den stationären Handel weiter - damit rechnen sowohl die Vertreter der Einkaufsverbände als auch die Bettenfachhändler selbst. Themen wie Fachkräftemangel, Mitarbeiterbindung, steigende Kosten und eine eher flaue Konsumbereitschaft behalten wohl auch im neuen Jahr ihre Gültigkeit. Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, gelte es nun mehr denn je, sich auf die Stärken des Fachhandels zu fokussieren. Denn auch darin ist die Branche sich einig: Das Bedürfnis nach gutem Schlaf ist da und will bedient werden.


Dr. Martin Süß, Alfred Krauss, Bettenring
Gut geschlagen und zukunftsfähig
Nach den satten Umsatzausschlägen nach oben in den Jahren 2020 bis 2022 waren sie wieder da, die langen Wellen im Bettenfachhandel, die es dann nach der netten Gewöhnung an sehr gute Jahre wieder mit sich bringen, auch mal mit nicht erreichten Vorlagen klarzukommen: Vor allem im Kopf wollen ein paar Prozentpunkte unter Vorjahr verarbeitet werden. Trotzdem sollte beim näheren Hinsehen Zufriedenheit angesagt sein: Bei den Rahmenbedingungen in der großen weiten Welt und dann näher dran am heimischen Markt der Verunsicherung von Verbrauchern aufgrund einer deutlichen Beanspruchung des Portemonnaies durch die Inflationsraten war das Jahr 2023 letztlich "okay". Die Bettenring-Häuser haben sich gut behauptet, die Verbundgruppe selbst ebenfalls. Der Blick nach links und rechts, auf andere Vertriebsformen wie Großfläche oder Online oder auch in andere Teile der Handelslandschaft zeigt, dass 2023 so schlecht nicht war.

Wenn die Stimmung vielleicht sogar noch besser ist als die Lage, hat dies aus einigen strukturellen Gründen durchaus seine Berechtigung. Wir nehmen wahr, dass etliche gut ausgebildete, agile und engagierte junge Betreiber in die elterlichen Geschäfte einsteigen. An anderen Stellen werden vorhandene Betriebe auf dem Weg der Übernahme weitergeführt. Heißt in Summe: Ein gut gemachtes Bettenfachgeschäft hat Zukunft, von der Zuversicht lassen wir uns gerne anstecken.

Wichtig für ein Jahr 2024, in dem eben nicht an Neujahr die gebremste Anschaffungsneigung verschwinden wird, ist aus unserer Sicht ganz besonders ein sehr professionelles und verbindliches Arbeiten mit unseren mittelständischen Lieferanten. Hier wünschen wir uns noch mehr Zugkraft im Miteinander, damit für beide Seiten -unsere Mitglieder im Handel und die Hersteller- dauerhaft Zukunftsfähigkeit gegeben ist.


Simon Terhardt, Traumwerkstatt Terhardt
Kümmern uns mit Spaß um unsere Kunden
Wir schließen das Jahr 2023 trotz widriger Umstände zufrieden ab. Durch die umfangreichen Investitionen in den letzten Jahren hatten wir Zeit, Kapazitäten und ein Umfeld, dass uns hilft, unseren Kunden zu helfen. Der komplette Umbau des Hauses und der Traumwerkstatt bis 2019, die mittlerweile abgeschlossene Anschaffung von Hardware, Messsystemen und Ladenausstattung, das strategische Konzipieren von Werbung und Außenauftritt und schließlich die kontinuierlich hochwertige Arbeit an den Kundenwünschen führten auch 2023 zu stabilen Umsätzen und Erträgen. Da ich lieber positiv in die Zukunft schaue, mache ich bei dem Jahr 2024 keine Ausnahme und gehe von einem normalen Verlauf aus. Wir kümmern uns weiter um das, worauf wir Einfluss haben und um das, woran wir Spaß haben - um unsere Kunden. Der Rest kommt von allein.



Helmut Stauner, MZE
Mit Zuversicht und Innovationsgeist in die Zukunft blicken
2023 war für die Branche der Bettenfachgeschäfte herausfordernd. Aber ich habe den Eindruck, die Krise ist das einzig stabile in diesen Zeiten, deshalb müssen wir uns anpassen und mit der Krise leben oder noch besser, sie auch als Chance erkennen. Denn trotz aller globalen Unsicherheiten zeichnen sich auch positive Tendenzen ab.

Die großen Möbelhäuser geben den wertigen Kunden bzw. beratungsintensivere Produkte immer mehr auf und im Gegenzug stellen wir fest, dass immer mehr Hersteller die Vertriebsform "Fachhandel" wieder zu schätzen wissen. Onlinehandel spielt in den Preisregionen, in denen wir uns hauptsächlich bewegen, eine untergeordnete Rolle, zumindest bei Matratzen, Bettsystemen oder Betten.

Die Ergebnisse bei Stiftung Warentest oder die Matratzen-Discounter haben zwischenzeitlich kaum Einfluss auf unser Tun.
Nein, viele Verbraucher haben wieder erkannt, welche Vorteile ein inhabergeführtes, regionales Fachgeschäft bieten kann. Ich glaube diese Tendenz wird weiter zunehmen.

Auch wenn wir in den nächsten Jahren noch einige "altersbedingte" Geschäftsaufgaben haben werden, so sehe ich auch eine Reihe hochmotivierter junger Unternehmer in den Startlöchern, die durchaus Mut für die Zukunft machen.

2023 stand im Zeichen der Anpassung und Innovation. Während die anhaltenden globalen Herausforderungen den Markt beeinflussten, reagierten viele unserer Fachgeschäfte mit Kreativität und Flexibilität. Ein Schlüsseltrend war die verstärkte Nachfrage nach nachhaltigen und ergonomischen Schlafprodukten, was zu einer erheblichen Umsatzsteigerung pro Auftrag in diesen Segmenten führte.

Die psychische Herausforderung ist der Frequenzrückgang, der manchen Händler nach kundenfreien Tagen zweifeln lässt, auch wenn das ständige Wachstum der Kaufvertragssummen das ausgleicht.

Für 2024 sehe ich eine positive Entwicklung. Wir erwarten eine Fortsetzung des Trends hin zur Bereitschaft in guten Schlaf zu investieren. Die Integration von Technologie in Schlafprodukte wird zunehmend eine Rolle spielen, wie z.B. Schlaftracker, um den sich ändernden Bedürfnissen der Verbraucher gerecht zu werden. Es ist auch die Zeit, neue Märkte wie "Leben und Wohnen im Alter" zu erkunden und unsere Online-Präsenz zu stärken, um einer breiteren Kundschaft zugänglich zu sein.

Das Jahr 2023 hat gezeigt, dass unsere Branche widerstandsfähig und anpassungsfähig ist. Mit Zuversicht und Innovationsgeist blicken wir in die Zukunft. Wir wollen diese Dynamik nutzen, um die MZE-Händler weiterhin voranzutreiben, um das Thema "Schlafen" noch stärker in den Fokus der Verbraucher zu rücken, denn da ist noch viel Luft nach oben.


Patrick Nägele, Schlafzentrum Nägele, Landsberg am Lech
Investitionen festigen unsere Marktposition
Das Geschäftsjahr 2023 war für unser Unternehmen, Schlafzentrum Nägele, trotz globaler wirtschaftlicher Herausforderungen äußerst erfolgreich. Die Nachfrage nach hochwertigen Produkten stieg weiter an, und wir erreichten einen überdurchschnittlich hohen Umsatz pro Kunde. Unsere starke Umsatzsteigerung übertraf die Ziele, und wir festigten unsere Position im Markt, erweiterten unser Wirkungsgebiet und vertieften Kundenbeziehungen durch die kontinuierliche Verbesserung in Produkten und Dienstleistungen. Investitionen in das Marketing trugen zur Steigerung der Bekanntheit unseres Unternehmens bei. Angesichts dieser positiven Entwicklung blicken wir zuversichtlich auf das Jahr 2024. In enger Zusammenarbeit mit unserer Werbeagentur und anhand einer klaren Strategie streben wir an, neue Kunden zu gewinnen, neue Gebiete zu erschließen und die Bedürfnisse unserer Stammkunden noch besser zu erfüllen.



Marc Böhle, Verband der Bettenfachgeschäfte (VDB)
Der beratungsorientierte Bettenhandel hat Zukunft
Das Jahr 2023 war für den Bettenfachhandel ein Wechselbad der Gefühle. Phasen mit ordentlichen Umsätzen wechselten sich ab mit zum Teil sehr schwachen Zeiten. Sah es lange so aus, dass viele Kollegen die Umsätze von 2022 nicht erreichen konnten, dürften die meisten Häuser doch noch über dem Vor-Corona-Jahr 2019 liegen.

Das klingt auf den ersten Blick recht ordentlich, doch die stark gestiegenen Kosten machen uns allen schwer zu schaffen. Wer mit seinem Geschäft im Eigentum sitzt und mit wenig Fremdpersonal arbeitet, kommt damit vielleicht noch zurecht. Aber größere Unternehmen ächzen unter hohen Kostensteigerungen - von der Miete über Energie bis zu den Löhnen und Gehältern. Wer aktuell in einer wirtschaftlich starken Region nach Mitarbeitern suchen muss, wird immer öfter mit horrenden Forderungen konfrontiert.

Dabei sind die mittel- bis langfristigen Perspektiven für den beratungsorientierten Bettenhandel durchaus positiv. Die Demografie ist auf unserer Seite, da die Menschen mit zunehmendem Alter mehr in ihre Gesundheit investieren (müssen) und die geburtenstärksten Jahrgänge über ein ordentliches Einkommen oder Vermögen verfügen.
Wir sollten uns auch von der aktuellen Insolvenz- bzw. Schließungswelle im Textil-, Möbel- und Warenhausbereich nicht irritieren lassen. Diese führt zwar zu schlechter Presse für den stationären Handel generell und zu einer Zunahme von unattraktiven Leerständen vor allem in den Innenstädten. Aber Geschäftsaufgaben schaffen auch immer neue Umsatz-Chancen für die verbliebenen Unternehmen.

Ich plädiere dafür, mutig nach vorne zu blicken und die eigenen Stärken immer wieder zu betonen. Wo soll der Kunde denn seine wachsenden Bedürfnisse nach gesundem Schlaf suchen, wenn nicht bei uns?

Dabei dürfen wir keine Angst vor höheren Preisen haben. Aus praktisch allen Konsummärkten hören wir, dass das höhere Genre aktuell die stabilsten Umsätze aufweist. Wir müssen es schaffen, den Wert unsere Produkte noch besser zum Kunden zu transportieren. Und zwar nicht nur auf der technischen, sondern auch auf der emotionalen Ebene. Dann dürften auch höhere Preise und Handelsspannen kein Problem sein, die wir zum Erhalt unserer Geschäfte benötigen.

Bei aller grundsätzlichen Zuversicht gehe ich davon aus, dass 2024 für viele von uns noch sehr herausfordernd werden wird. Ein Großteil unserer Kunden hat zwar keine finanziellen Probleme, aber die aktuelle Unsicherheit und eher schwache Konsumstimmung mindert die Ausgabefreudigkeit doch merklich. Es bleibt zu hoffen, dass die Rahmenbedingungen sich langsam wieder bessern.


Markus Kamps, Kamps Services
Bereitschaft zum Wandel
Wir alle erleben zurzeit belastende Zeiten, und dies nicht nur aufgrund der globalen politischen Lage. Nahezu sämtliche Branchen und Betriebe stehen vor Herausforderungen. Frequenzrückgänge, steigende Energiekosten und immer neue technologische Entwicklungen wie aktuell der Einsatz Künstlicher Intelligenz tragen zu einem anhaltenden Gefühl der Unsicherheit bei. Mal sind kurzfristige Anpassungen erforderlich, dann wieder steht der langfristige Wandel im Fokus, der strukturiert und durchdacht sein muss.

In dieser Zeit ist Mut zur Um- und Neuorientierung gefragt. Angesichts des Trends zu technischen Lösungen bedarf es aber auch mehr denn je eines klaren Bekenntnisses zu noch mehr Menschlichkeit. Gerade in der Betten- und Matratzenbranche sowie im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements ist die persönliche Bindung zum Kunden von unschätzbarem Wert. Persönlicher Kontakt, individuelle Beratung und empathische Unterstützung spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Menschen bei der Stressbewältigung, Schlafproblemen und Gesundheitsfragen zu helfen.

Ohne Frage hat die technologische Entwicklung in unserer Branche sehr dazu beigetragen, Schlafgewohnheiten zu analysieren, individuelle Matratzenempfehlungen zu geben und Stressmanagement anzubieten. Daher sollten wir technischen Fortschritt als eine wertvolle Ergänzung unserer Arbeit wahrnehmen und als Werkzeuge nutzen, unseren Kunden bessere Lösungen anzubieten. Aber: Technik allein wird zwischenmenschliche Beziehungen niemals ersetzen können. Ziel sollte es deshalb sein, neue Technologien wie Künstliche Intelligenz oder Virtual Reality mit ehrlichen Qualitätsversprechen, fundierter Beratung und erstklassigem Service in eine ausgewogene Balance zu bringen.

Damit diese Anpassung an die neuen Herausforderungen gelingt, ist die Branche gefordert, sich einem kontinuierlichen Wandel auch zu öffnen. Unsere Vision ist es, in diesem Prozess mit angepassten Schulungen für unsere Kunden ein verlässlicher Partner zu sein, um gemeinsam mit mehr zuhören und weniger weghören eine bessere Zukunft zu gestalten.


Regina Rosenbaum, Bettenhaus Welge
Kompetenz sichtbar machen
2024 wird so beginnen, wie 2023 geendet hat. Waren haben alle, aber wohin trägt der verunsicherte Konsument in Zeiten wie diesen sein Geld? Eine Krise jagt die andere und das Geld wird nicht nur gefühlt knapper. Der Online-Handel trägt sein Übriges dazu bei, dass sich der stationäre Fachhandel auch 2024 in herausfordernden Zeiten befinden wird. Dennoch gibt es weiterhin das Bedürfnis nach einem guten Bett und hier ist die Sparneigung der Konsumenten weniger stark ausgeprägt. Wenn schon, dann richtig. Aber wo ist richtig? Und genau deshalb müssen wir hier ansetzen, um auch in 2024 zu bestehen.

Unsere Kompetenz ist die Beratung, sofern wir fleißig in die Mitarbeiter investiert haben. Doch es reicht nicht nur die Kompetenz zu haben. Man muss diese auch sichtbar werden lassen. Es gilt daher, beständig die eigene Kompetenz klug zu bewerben und dies nicht nur vor der eigenen Haustüre, sondern überall dort, wo sich Chancen bieten. Für eine gute Beratung fahren die Kunden auch schon mal weiter, aber nur, wenn sie das Gefühl haben, dann auch an die richtige Adresse zu geraten. Um dieses Gefühl zu erzeugen, investieren wir seit Jahren, zusammen mit anderen Kollegen, in das 20-seitige Kompetenzmedium "Schlafen Spezial", welches wir mit der Tageszeitung streuen. Darin reden wir nie über Preise, sondern nur über Lösungen für die Bedürfnisse unserer Kunden. Das kostet Geld, aber so gewinnen wir beratungsorientierte Kunden und generieren damit sogar in diesen Zeiten Umsatzwachstum.


Stefan Wieselhuber, Garant Gutes Schlafen
Wir müssen noch enger zusammenrücken
Inmitten einer Phase, in der der Bettenfachhandel mit teilweise rückläufigen Frequenzen und Umsätzen konfrontiert ist, bewahren wir bei Garant Gutes Schlafen eine erstaunlich positive Stimmung. Trotz der Herausforderungen im Jahr 2023 gab es unter unseren Mitgliedern keine Insolvenzen, und die Zusammenarbeit in der Branche verlief solidarisch und auf Augenhöhe. Die Kooperation mit der ABK erwies sich als wertvoller Lernprozess, der es uns ermöglicht, noch tiefer und bewusster auf die Bedürfnisse unserer Händler einzugehen. Die gemeinsame Gremienarbeit, an der jeder interessierte Händler teilnehmen kann, dient hier wohl als bestes Beispiel. Die positive Entwicklung unserer Kollektionsmarken zeigt, dass unsere Partner das schätzen und anerkennen.

Die Stärkung unserer Händler vor Ort bleibt unsere vorrangige Mission. Dazu haben wir das wegweisende "Ich bin"-Marketingkonzept entwickelt, das sehr positiv angenommen wurde. Durch gezielte Maßnahmen unterstützen wir unsere Händler dabei, sich erfolgreich im regionalen Markt zu positionieren, um sich in einem anspruchsvollen Marktumfeld zu behaupten. Und auch im kommenden Jahr werden wir alles tun, um unsere Partner aus Industrie und Handel weiterhin bestmöglich zu unterstützen.

2024 wird ein Jahr des noch engeren Zusammenrückens. Damit ist nicht nur die starke Verbindung zwischen Garant Gutes Schlafen und unseren Händlern, sondern auch die noch intensivere Zusammenarbeit mit der Industrie gemeint. Die Herausforderungen des (Geschäfts-) Alltags erfordern eine stärkere Koordination und Solidarität zwischen allen Akteuren. Als Verband sind wir daher offen für Lösungen, die der gesamten Branche und unseren Mitgliedern zugutekommen.

Wir blicken optimistisch in die Zukunft und sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit unseren engagierten Mitgliedern und starken Industrie- und Dienstleistungs-Partnern die kommenden Herausforderungen weiter erfolgreich bewältigen werden.



Thomas Fehr, ABK Einkaufsverband
Die Branche muss sich auf
ihre Stärken besinnen
Es ist erstaunlich, trotz aller innen- und außenpolitischen Widrigkeiten - unsere Branche ist robust, die Stimmung unter den Bettenfachhändlern positiv.

Die Kooperation ABK/Garant entwickelt sich vielversprechend. Wir hatten uns für das abgelaufene Jahr viel vorgenommen. Allem voran die Etablierung gemeinsamer Warenkommissionen mit der Aufgabe, die bislang getrennten Sortimente beider Verbände zusammenzuführen. Aus vier Marken wurden zwei: Royal Dream und Morgana. Auf einem 1.000 qm großen Messestand auf der ABK Open wurde das Ergebnis präsentiert. Bereits jetzt lässt sich feststellen: Die Arbeit hat sich gelohnt. Alle Händler haben die neue Markenstruktur angenommen und was am wichtigsten ist, mit ihrem Orderverhalten die Arbeit der Kommissionen eindrucksvoll bestätigt. Auch die Zusammenführung der Zentralregulierung lief erstaunlich reibungslos und ließ Garant Händler und ABK Gesellschafter enger zusammenrücken.

2024 stehen die ABK Gesellschafter vor einer wichtigen Weichenstellung, nämlich darüber zu entscheiden, ob sich die ABK vollständig in die Garant Gutes Schlafen integriert. Die mittlerweile gut zwei Jahre andauernde erfolgreiche Zusammenarbeit stimmt mich diesbezüglich sehr optimistisch. ABK und Garant Händler werden zukünftig gemeinsam das Rückgrat eines starken, innovativen und zukunftsfähigen Fachverbandes Garant Gutes Schlafen bilden.

Sowohl die ABK Open im Juni als auch die ABK Open Home im November erfreuen sich aus Lieferanten- als auch aus Händlersicht immer größerer Beliebtheit. Die Nachfrage nach Standflächen ist hoch, die Besucherzahlen steigen kontinuierlich. Mittlerweile besuchen (Fach-)Händler und Einkäufer aus allen Regionen Deutschlands die beiden Messen. Der Anteil internationaler Besucher lag 2023 bereits bei gut 10 Prozent. Ab 2024 firmieren die beiden Branchenmessen einheitlich unter dem neuen Markennamen
Hometex (www.hometex.de).

2024 wird sicherlich kein leichtes Jahr. Wenn wir uns aber auf das Besinnen, was den Fachhandel seit eh und je auszeichnet, nämlich Flexibilität und wenn es darauf ankommt, solidarisches Handeln, werden wir auch Anfang 2025 wieder konstatieren können: 2024 war für den Bettenfachhandel ein gutes Jahr.


Dr. Christiane Huber, Betten Huber, Augsburg
Stellen uns den herausfordernden Zeiten
Insgesamt ist 2023 zufriedenstellend gelaufen und wir gehen aktuell davon aus, das Jahr mit einem kleinen Umsatzplus abschließen zu können. Insgesamt waren die vergangenen zwölf Monate allerdings von verhaltener Kaufbereitschaft, häufig niedriger Kundenfrequenz und schlechtem Konsumklima geprägt. Verstärkt wurde dieser Effekt durch eine halbjährige Baustelle direkt vor unserem Stammhaus. Umso wichtiger war und ist unsere Präsenz in den Medien und die Stärkung unseres lokalen Bekanntheitsgrades durch Werbung und außergewöhnliche Events wie ein Krimiabend in den Ausstellungsbetten bzw. unsere sehr erfolgreiche und aufmerksamkeitsstarke Aktion "Speeddating im Bett." Wir haben uns diesen herausfordernden Zeiten gestellt und unser Engagement in lokalen Initiativen verstärkt, um die Zukunft der Stadt und des Einzelhandels in Augsburg mehr denn je positiv mitzugestalten.

Auch wenn die Prognosen für das Konsumklima eher verhalten sind, erwarten wir für 2024 ein außergewöhnliches Jahr. Es ist der Startschuss für unser 135-jähriges Firmenjubiläum, das wir mit unseren Kunden gebührend feiern werden. Gleichzeitig läutet unser Firmenjubiläum auch den Generationenwechsel in der Führungsspitze ein. Zudem verstärken wir unsere Bemühungen in Sachen Digitalisierung und Qualifizierung, um weiterhin so erfolgreich an unserer Firmengeschichte zu schreiben.


Mark Schmitt, Bettenhaus Schmitt, Berlin
Verändertes Kundenverhalten und Personalsorgen
Die Unsicherheiten und Ängste nehmen mit jedem weiteren geopolitischem Konflikt zu. Das führt leider zu einem zurückhaltenden Kaufverhalten. Folgendes konnten wir im Jahr 2023 feststellen:

Thema Kundenverhalten: Anschaffungen im privaten Bereich wurden auf das Nötigste beschränkt und Entscheidungen bei hochpreisigen Neuanschaffungen lange vor sich hergeschoben, es findet eine Priorisierung statt. Mit Wegfall der stationären Discounter sucht der vom Einzelhandel verwöhnte Verbraucher die Einstiegspreislagen jetzt bei uns. Dabei sind viele Kunden unterwegs, deren Budget überhaupt nicht zu unseren Preislagen passt. Im Premium Taschenfederkernbereich haben die Preissteigerungen dazu geführt, dass der Kunde, obwohl er es sich leisten könnte, nicht mehr bereit ist, die Preise zu zahlen.

Thema Mitarbeiterakquise: Es gibt kaum noch junge Leute, die nach einem Ausbildungsplatz suchen. Wir haben generell Schwierigkeiten Mitarbeiter zu finden. Das Arbeiten in Präsenz, Samstagsarbeit und eine 5-Tage-Woche wirken neben dem unattraktiven Image des Einzelhandels abschreckend.

Thema Einzelhandelsumfeld: Das Straßenbild ist streckenweise durch Leerstände geprägt und wenig attraktiv. Die fehlende Sortimentsbreite in Mittel- und Kleinzentren sowie die fehlende Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum locken keine Kunden an.

Ausblick: Trotz dieser Widrigkeiten hat der stationäre Einzelhandel in der Nischenpositionierung seine Daseinsberechtigung, durch beratungsintensive Produkte, ein haptisches Erlebnisversprechen, stimulierende, witzige und emotionalisierende Wareninszenierungen sowie als Begegnungsstätte für Menschen, die sich gern einen Rat einholen und auch nach dem Verkauf einen Ansprechpartner suchen.

Schließlich gilt die Erkenntnis: "Menschen lieben Menschen" und so sehen wir gleichermaßen gespannt und gelassen dem Jahr 2024 entgegen.



Christoph Nolten, Bettenstudio Nolten
Setzen den Fokus erfolgreich auf Senioren
Die Herausforderungen in der Zukunft werden nicht kleiner, eher größer und komplexer durch eine Welt, die sich immer schneller verändert. Diese These beschränkte sich häufig auf die Wirtschaft, nun trifft sie aus meiner Sicht auch auf die Politik zu. Die durch Kriege oder auch hausgemachte Probleme wie den Sanierungswahn entstandene Unruhe und Unsicherheit in der Bevölkerung ist nicht förderlich, um den Konsum wieder nach oben zu schrauben. Viele Konsumenten halten ihr Geld zurück, um auf Unvorhergesehenes reagieren zu können.

Den Kopf in den Sand zu stecken, hilft dabei wenig. Zumal die Liquidität immer noch vorhanden ist. Die Babyboomer kommen langsam ins Rentenalter und lassen sich ihre Lebensversicherung auszahlen, haben das Haus abbezahlt oder erlangen eine Erbschaft. Diese zahlungskräftigen Kunden müssen von uns abgeholt werden. Ein Fokus auf diese Zielgruppe ist für uns unausweichlich und wir werden stark in diesem Bereich investieren, durch die Erweiterung unserer Produktpaletten und Verkaufsflächen, sowie einen eigenen Außendienstmitarbeiter, der gezielt Seniorenresidenzen und Altersheime anfährt, um dort unser Konzept vom gesunden Schlafen im Alter vorzustellen oder auch Hausberatungen vornimmt.

Dies hat schon in den letzten Jahren für einen gestiegenen Umsatz in diesem Produktbereich gesorgt und uns geholfen, Umsatzrückgänge in anderen Bereichen aufzufangen und auszugleichen. Für das nächste Jahr erwarte ich eine ähnliche Entwicklung mit einem starken Anstieg im Bereich Seniorenbetten bedingt durch die Neuaufstellung innerhalb unseres Bettenfachgeschäfts.


Gregor Thaler, Der Traumbote, Luzern
Gehen optimistisch in unser Jubiläumsjahr
2023 war für uns alle ein nervenaufreibendes Jahr. Die Frequenzen fühlten sich teilweise wie eine Berg- und Talfahrt an. Jene Kunden, die kamen, waren relativ kurz entschlossen, oft gut vorbereitet, kauften schön ein und gönnten sich oft Mehrwert. So sind unsere Bettautomaten-Anteile besonders hoch und auch im Boxspring gab es hohe Bons.

Der heiße Sommer verlängerte sich bis in den Oktober, dann konnten wir wieder in einen schönen "Flow" kommen. Dank unserer 19. Eventtage im Herbst u.a. mit Schlafforscher Dr. Albrecht Vorster konnten wir viele begeisterte Gäste begrüßen und den Rückstand zum Vorjahr verkleinern. Insgesamt dürfte das Jahr dank dem letzten Quartal ordentlich sein und Hoffnung auf 2024 geben.

In unser 50. Jubiläumsjahr steigen wir optimistisch ein. Mein Team gestaltet dafür eine "Historien-Wand" und der große Dank an unsere Kunden trägt uns durchs Jahr. Wir erwarten eine leichte Aufhellung der Konsumstimmung und weiterhin wellenartige Frequenzen. Im Frühjahr eröffnen wir mit "Betten Thaler Basic" einen neuen Standort (kürzere Öffnungszeiten, weniger Service) unter dem Slogan "schlaf.einfach.gut" mit dem wir besonders Junge und Familien ansprechen möchten. Wir legen Wert auf ein sorgfältig ausgewähltes Sortiment in einem optimalen Preis/Leistungsverhältnis. Die Gespräche in der Branche und mit Kunden machen uns hoffnungsvoll, dass wir eine Lücke erfolgreich schliessen können.



Franziska Möhle und Felix Möhle, Möhle Schlafkultur, Löhne
Arbeiten kontinuierlich an unserer Performance
Das Jahr 2023 begann für uns mit einer leichten Herausforderung, da wir zu Jahresbeginn etwas hinter dem Vorjahr zurücklagen, was das Ergebnis einer hohen Vorlage aus dem Vorjahr war. Dennoch haben wir kontinuierlich an unserer Performance gearbeitet und konnten im Verlauf des Jahres erfolgreich aufholen. Ein besonders bedeutendes Highlight war unser 90-jähriges Jubiläum 2023, das unsere Erwartungen übertroffen hat. Das unterstreicht die langjährige Verbindung zu unseren Kunden und die Anerkennung, die unser Bettenfachgeschäft in der Umgebung genießt.

Insgesamt können wir 2023 als sehr erfolgreich verbuchen. Die positiven Geschäftsentwicklungen im Verlauf des Jahres lassen uns optimistisch auf das kommende Geschäftsjahr blicken. Wir sind zuversichtlich, dass diese positive Dynamik einen vielversprechenden Start in 2024 ermöglicht.

Natürlich sind wir uns bewusst, dass der Markt und die wirtschaftlichen Bedingungen ständigen Veränderungen unterliegen. Dennoch sind wir überzeugt, dass wir mit unserem engagierten Team und der bewährten Qualität unsere Produkte gut für die Herausforderungen des kommenden Jahres gerüstet sind. Alles Weitere wird die Zeit zeigen, und wir werden weiterhin flexibel auf die Entwicklungen reagieren, um den Erfolg unseres Bettenfachgeschäfts nachhaltig zu sichern.


Eckhard Hillebrand, Hillebrand Liegen + Sitzen, Kassel
Müssen 2024 die Kalkulation verbessern
In das erste Halbjahr 2023 sind wir mit einem komfortablen Umsatzplus von zehn Prozent zu den schon sehr guten Vorjahren gestartet. Der Sommer brachte dann ein unerwartet hohes Sommerloch, so dass wir unser schönes "Plus" erfolgreich wieder abgebaut haben.

Das Herbstgeschäft ist vor allem auch durch unsere vielen Aktivitäten in Form von Vortragsveranstaltungen z.B. mit Markus Kamps, Osteopathen etc., Ausstellungen mit Kooperationspartnern und Verbrauchermessen, eingebettet in umfangreiche Werbemaßnahmen, sehr gut angelaufen, so dass wir wahrscheinlich mit einem kleinen Umsatzplus von ca. drei Prozent aus dem Jahr herausgehen. Durch gestiegene Kosten wird allerdings das Betriebsergebnis etwas leiden.

Für das kommende Jahr werden wir wieder Verbrauchermessen und Ausstellungen etc. einplanen, da wir damit in 2023 sehr erfolgreich waren. Beim Wareneinkauf müssen wir verstärkt darauf achten, die Kalkulation zu verbessern. Hier müssen wir vor allem auch Lieferanten mit am Markt etablierten UVPs mit der Frage ansprechen, wie wir die Kalkulation verbessern können. Ich hoffe, dass die entsprechenden Lieferanten die handelsseitig gestiegenen Kosten in ihre Preisgestaltung und Rabattierung einfließen lassen werden.
aus Haustex 01/24 (Handel)