Otto Parkett & Boden aus Neu-Isenburg

Mit dem dritten Beruf das große Glück gefunden


Parkett ist die große Leidenschaft von Andreas Otto. Der Parkettlegermeister aus dem hessischen Neu-Isenburg ist seit 1993 eine feste Größe in der Region in und um Frankfurt am Main. Der Geschäftsführer des Betriebs Otto Parkett & Boden engagiert sich zudem ehrenamtlich im Vorstand der Landesinnung Hessen.

Parkettlegermeister Andreas Otto fand erst recht spät ins Bodenhandwerk - ist seitdem aber ein umso leidenschaftlicher Vertreter seines Berufsstandes, der vor allem für Parkett schwärmt: "Holz ist ein toller Werkstoff, der unglaublich viele kreative Möglichkeiten bietet - wenn man allein an die zahlreichen Verlegemuster denkt. Zudem ist die Nachhaltigkeit von Parkett ungeschlagen: Wenn ich einen 20 Jahre alten Boden schleife, sieht der danach aus wie neu verlegt. Das gelingt mit keinem anderen Belag", berichtet der 58-Jährige aus dem hessischen Neu-Isenburg, das südlich der Main-Metropole Frankfurt liegt.

Ursprünglich absolvierte Andreas Otto nach der Realschule eine Lehre zum Fluggerätemechaniker bei der Lufthansa. "Danach habe ich gemerkt: Es muss doch noch mehr geben im Leben. Ich war noch zu suchend." Nach dem 20-monatigen Zivildienst holte Otto sein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nach und begann ein Pädagogik-Studium. "Nach dem Vor-Diplom stellte ich aber fest, dass ich damit meinen Lebensunterhalt nicht bestreiten kann." Otto kam zugute, dass er auch während seines Studiums ein Handwerk ausübte: Er verlegte Teppichböden, um sich etwas dazuzuverdienen. "Dabei habe ich gemerkt: Damit lässt sich Geld machen. Das ist cool, das ist genau mein Ding", berichtet der Hesse und entschied sich für eine Lehre zum Raumausstatter beim Frankfurter Betrieb Ramm - da war Andreas Otto schon 28 Jahre alt. "In der Berufsschule war ich damals der Älteste und war sogar schon Vater geworden. Die anderen Azubis in meiner Klasse waren zwischen 16 und 18 Jahre alt. Und auch mein damaliger Chef hatte Sorge, ob ich mich überhaupt unterordnen könnte", erinnert sich Otto und muss schmunzeln. Während der Lehre verlegte er im Nebenerwerb weiterhin Teppichböden und gründete 1993 seine eigene Firma. Otto erinnert sich an einen Moment, den er als magisch beschreibt: "Meine Lehre war vorbei und plötzlich riefen immer mehr Kunden an. Ich konzentrierte mich von da an voll auf meine Selbstständigkeit."

Meister als beste
berufliche Entscheidung

Mit einem befreundeten Parkettleger führte Otto anfangs gemeinsame Arbeiten aus, was seine Begeisterung für Holzfußböden weckte. "Parkett wurde damals immer stärker nachgefragt, sodass ich mich entschied, meinen Parkettlegermeister zu machen." Den begehrten Titel hielt Otto 2003 in den Händen - ein Jahr später wurde die Meisterpflicht im Parkettlegerhandwerk abgeschafft (bis 2020): "Aber trotzdem, es war die beste Entscheidung, den Meister zu machen, weil ich dabei nochmal richtig viel gelernt habe."

Mit den steigenden Aufträgen wuchs die Betriebsgröße: Als Einzelkämpfer gestartet, beschäftigt Andreas Otto heute sechs Mitarbeiter - davon drei Lehrlinge. Seit 2015 bildet er selbst aus. Das Team ist in der Regel in einem Radius von rund 20 km im Einsatz, vor allem viel in Frankfurt - selten geht es bis nach Mainz oder Wiesbaden. Außer keramischen Fliesen bietet der Betrieb Otto Pakett & Boden die Verlegung aller gängigen Belagsarten an. "Durch meine Lehre als Raumausstatter bin ich recht breit aufgestellt. Und das macht mir auch in der Beratung Freude. Es gibt Kunden, die sind einfach Vinyl-Fans, denen kann ich keinen Parkettboden verkaufen." Otto hat dabei eine klare Vorstellung: "Mir ist es wichtig, dass der Kunde Lust darauf hat, was er bekommt. Er muss für den Boden, den er bei mir kauft, brennen. Es bringt mir nichts, wenn ich dem Kunden einen Belag verkaufe, nur weil ich den persönlich bevorzuge, der Kunde am Ende damit aber nicht glücklich ist."

Viele Baustellen
bei Privatkunden

Der Verlegebetrieb ist vor allem bei Privatkunden im Einsatz. Dabei ist dem Geschäftsführer der Auftrag in einer Frankfurter Stadtvilla an der Cronstettenstraße in Erinnerung geblieben: Auf rund 400 m2 verlegte er Parkett des belgischen Herstellers Di Legno im französischen Fischgrätmuster. "Das Besondere bei diesem Anbieter ist, dass die Stäbe ,stonewashed sind. Sie werden in einer Trommel mit Steinen künstlich gealtert und erhalten so eine Patina, als wäre das Parkett schon 100 Jahre alt. Das war ein total faszinierendes Objekt." Und bei seinen gewerbliche Aufträgen hebt Otto die Sanierung der Kantine der Deutschen Flugsicherung hervor: "Wir haben dort Zweischicht-Parkett geschliffen und mit einem UV-Lack versehen. Der Boden war danach sofort gebrauchsfertig." Wegen der Größe von 800 m2 erfolgten die Arbeiten abschnittsweise: "Alles war ganz eng getimt - das war eine logistische Herausforderung." Zurzeit ist sein Unternehmen viel in der Sanierung tätig.

Auch heute packt Andreas Otto noch ab und zu auf den Baustellen selbst mit an, er widmet sich ansonsten hauptsächlich administrativen Aufgaben. Zudem engagiert sich der Geschäftsführer im Vorstand der Landesinnung Hessen. In seinem Betrieb setzt er darauf, seine Mitarbeiter mit Belohnungen und guten Löhnen zu motivieren. Er lässt sein Team sehr eigenverantwortlich die Aufträge abwickeln - und: "Ich habe vor einem Jahr die Vier-Tage-Woche eingeführt, was sehr positiv angenommen wurde."

Für die Zukunft hat der Parkettlegermeister ein festes Ziel: "In sechs Jahren möchte ich aufhören, dann wäre ich 64 Jahre alt. Ich suche jetzt innerhalb des Teams einen Nachfolger." Bis dahin wird Andreas Otto weiterhin sein Bestes geben, um seine Kunden mit Bodenbelägen glücklich zu machen.


Otto Parkett & Boden im Überblick
Andreas Otto
Jahnstraße 49 63263 Neu-Isenburg
Tel.: 01 77 / 722 05 80
info@otto-parkett.de www.otto-parkett.de

Geschäftsführer: Andreas Otto
Gründung: 1993
Mitarbeiter: 6, davon 3 Azubis
Fuhrpark: 5 Fahrzeuge
Kundenstruktur: 70 % privat, 30 % gewerblich
Mit dem dritten Beruf das große Glück gefunden
Foto/Grafik: Andreas Otto
Rund 70 % der Aufträge von Otto Parkett & Boden entfallen auf das Privatkundengeschäft, wie bei dieser Referenz in Bad Homburg: Das verlegte Fischgrätparkett von Jaso zeichnet sich durch sehr große Stäbe (70 x 14 cm) aus, die ringsherum gefast sind. Die Verlegewerkstoffe stammten von Kiesel Bauchemie.
Mit dem dritten Beruf das große Glück gefunden
Foto/Grafik: Andreas Otto
Zur Beratung seiner Kunden nutzt Andreas Otto unter anderem die Ausstellung des Parkett-Fachgroßhandels Findt in Frankfurt.
Mit dem dritten Beruf das große Glück gefunden
Foto/Grafik: Andreas Otto
Andreas Otto und sein Team stießen bei der Weihnachtsfeier 2024 auf das Erreichte an.
Mit dem dritten Beruf das große Glück gefunden
Foto/Grafik: Andreas Otto
Schöne Referenz mit Blick auf den Main: In dieser Privatwohnung war Parkett (Trumpf Karelia) mit einer sehr rustikalen Optik gefragt – verklebt mit Kiesel-Produkten.
Mit dem dritten Beruf das große Glück gefunden
Foto/Grafik: Andreas Otto
Die Handwerker von Otto Parkett & Boden nivellierten in einem
Fachwerkhaus in Kronberg im Taunus alle Böden. Die Bauchemie
zum Verlegen der Savo-Dielen lieferte Kiesel.
aus FussbodenTechnik 02/25 (Handwerk)