Pergo und Thermopal wollen gemeinsam Märkte erschließen

Kompletter Innenausbau aus einer Hand

Seit Jahresbeginn 2008 haben die Schwestergesellschaften Pergo und Thermopal, die beide zum Pfleiderer-Konzern gehören, ihre Stärken verknüpft und eine Vertriebs- und Marketingkooperation gestartet. Vorteil: Beide Unternehmen können jetzt Komplettlösungen für den gehobenen Innenausbau aus einer Hand anbieten. Der Laminatbelag-Pionier Pergo bringt anspruchsvolle Fußbodenlösungen ein und Thermopal sein Leistungsvermögen in den Bereichen Holzwerkstoffe, Elemente und Oberflächen. Details der Zusammenarbeit wurden kürzlich am südschwedischen Produktionsstandort Trelleborg der Pergo Europe erläutert.

Nach vielen Irrungen und noch mehr Wirrungen in der Pergo-Vertriebspolitik am deutschen Markt oblag es in den vergangenen Jahren Heiko Schmidt, die Präsenz der Marke hierzulande sicherzustellen, was dem Vertriebsleiter - obwohl Einzelkämpfer - auf beeindruckende Weise gelang. Wie sich die Jahren ändern: In den besten Zeiten beschäftigte die Pergo Deutschland bis zu 50 Mitarbeiter. "Nach der langen Ein-Mann-Veranstaltung tut es gut, in Kürze ein Team um sich zu haben", freute sich Schmidt.

Für den ersten gemeinsamen Auftritt im Objektgeschäft wurde die Euroshop in Düsseldorf als weltweit bedeutendste Plattform für den Laden- und Messebau genutzt. Das Zusammenwirken von Ausbau- und Designlösungen für Boden, Wand und Möbel stieß auf starkes Interesse. "Wir hatten über 1.000 Kontakte, darunter viele Architekten und bedeutende Ladenbauer", berichtete Schmidt. Erstaunt zeigte er sich über die starke Präsenz des Holzhandels, was er unter anderem auf Vorberichte über die jüngste Neuentwicklung in der Fachpresse zurückführte.

Anfang April folgte eine weitere Messebeteiligung auf der Holz-Handwerk in Nürnberg. "Diese Fachveranstaltungen bilden den Auftakt für weitere gemeinsame Präsentationen in unseren maßgeblichen westeuropäischen Absatzmärkten", kündigte Thermopal-Geschäftsführer Frank Fissel an, der in der Bodenbelagsbranche kein Unbekannter ist. Bevor er im Pfleiderer-Konzern Karriere machte, bekleidete er unter anderem bei Gerflor und Marley Führungsaufgaben.

Zur Verbesserung der Kundenbetreuung im Tagesgeschäft stehen entscheidende Veränderungen an. Schon in Kürze soll die Pergo-Verkaufsmannschaft in Deutschland um zwei weitere Mitarbeiter auf dann vier verstärkt werden, und am Pfleiderer-Standort Nidda (nördlich von Frankfurt) ist ein zusätzliches Vertriebsbüro mit Showroom geplant.

Gegenseitig fit machen

Darüber hinaus machen sich die Schwesterfirmen in ihren jeweils angestammten Vertriebsbereichen Objekt- und Projektgeschäft sowie Holzfachhandel und Bodenbelagsgroßhandel gegenseitig fit. Derzeit laufen Produktschulungen für Vertriebsmitarbeiter in Italien, Spanien, Großbritannien sowie in den Benelux-Ländern; in Deutschland, Frankreich, Österreich und in der Schweiz sind die Maßnahmen bereits abgeschlossen. "Damit sind in Deutschland rund 20 Mitarbeiter von Thermopal in der Lage, eine Erstberatung für Pergo-Produkte zu gewährleisten", betonte Fissel. Zu diesem Programm zähle auch die gegenseitige Ausstattung der vorhandenen Showrooms in Leutkirch (Allgäu), Trelleborg, Zürich, Paris und Barcelona, "so dass Thermopal und Pergo künftig europaweit gemeinsam präsent sein werden."

Für die Kundenzielgruppen Architekten, Innenarchitekten und Planer wollen die beiden Unternehmen ihre Dekorprogramme durch aufeinander abgestimmte Farb- und Designentwicklungen erweitern, um so neue kreative Komponenten für die Bereiche Ladenbau und Hotel, Health & Care, Verwaltung sowie Schule und Erziehung auf den Markt zu bringen. Außerdem sei beabsichtigt, die Designabteilungen zu vernetzen, ihre Zusammenarbeit zu forcieren und dadurch die gemeinsame Dekorentwicklung vorantzureiben. Erste richtungweisende Kollektionen, die teilweise auch im Digitaldruck entstehen sollen, werden für die nächste Bau 2009 in München angekündigt.

"Soft-Tech" - mehr Steh- und Gehkomfort für Laminatböden

Pergo gilt als Erfinder des Laminatbodens und versteht es immer wieder diesen Nimbus mit Neuentwicklungen aufzufrischen. "Soft-Tech" heißt die neue Technologie, mit der die Schweden mehr Steh- und Gehkomfort realisieren wollen. Darüber hinaus unterstützt der neuartige Aufbau den auf der Rückseite eines jeden Paneels angebrachten "Sound-Block" bei der Reduzierung des Trittschalls.

Das Geheimnis von "Soft-Tech" ist die stossabsorbierende Schicht unterhalb des eigentlichen Laminats. Pergo verwendet bei seinen Premiumqualitäten bekanntlich HPL (High Pressure Laminate = Hochdruck-Schichtpressstoff). Das Material wurde bislang mit einem Spezialkleber direkt auf die HDF-Trägerplatte geklebt. Bei der Neuentwicklung "Sense" befindet sich zwischen Träger und Laminat eine Polyurethan-Schicht, die nach Angaben von Pergo auch bei der Herstellung hochwertiger Sportschuhe Verwendung findet.

Mit diesem Leistungsmerkmal empfiehlt sich der Boden vor allem für Objektbereiche, in denen stehende Tätigkeiten ausgeübt werden. "Tests in verschiedenen Ladengeschäften haben gezeigt, dass die Mitarbeiter von dem neuen Gehkomfort sehr angetan waren und weniger Ermüdungserscheinungen in den Beinen registrierten als bei anderen Hartbelägen", erläuterte Schmidt.

Seit Beginn diesen Jahres erleichtert Pergo dem Verbraucher die Kaufentscheidung durch drei Vignetten, wobei D für Diamant, G für Gold und S für Silber steht. Das Flaggschiff im Angebot der Schweden ist "D" mit der Beanspruchungsklasse 34. Mit dieser Ausführung hat Pergo parallel zu einem weiteren Hersteller die Tür für den Objektbereich weit aufgestoßen. In Kürze wird die neue Klasse 34 mit ihrem Anforderungskatalog als Nachtrag der europäischen Laminatbodennorm EN 13329 angefügt. Dann sind die Böden von Pergo auch offiziell in hochstrapazierten Bereichen wie Flughäfen, Kaufhäusern oder Schulen einsetzbar.


Pergo und Thermopal im Profil

Auf der Domotex 1991 startete Pergo den internationalen Siegeszug des Laminatbodens quasi im Alleingang. International dreht das Unternehmen immer noch ein großes Rad mit einem Jahresumsatz von zirka 315 Mio. EUR. Im März 2007 erfolgte die Übernahme des schwedischen Produzenten durch Pfleiderer mit dem Ziel, die Marktposition des Konzerns auf dem Sektor Laminatboden in Nordamerika auszubauen und den Markteintritt in Europa zu beschleunigen. Zusammen mit der von der Kunz-Gruppe übernommenen Marke Uniboard beansprucht Pfleiderer 20 % des nordamerikanischen Laminatbodenmarktes.

Die Thermopal GmbH mit Stammsitz in Leutkirch (Allgäu), ist einer der führenden Hersteller von Holzwerkstoffen für den gehobenen Innenausbau, den Objekt- und den Ladenbau. Das Produktprogramm umfasst Dekorspanplatten, Hochdruck-Schichtpressstoffe sowie zahlreiche Spezialprodukte, die sich getreu dem Leitsatz "jedes Dekor mit jeder Struktur auf jedem Trägermaterial" nahezu beliebig miteinander kombinieren lassen. Zu den Kunden des Traditionsunternehmens zählen der Holzfachhandel und die Möbelindustrie ebenso wie Innenausbaubetriebe. Thermopal exportiert seine Erzeugnisse unter anderem nach Frankreich, Italien, Großbritannien, Belgien, Luxemburg und Österreich, in die Schweiz und die Niederlande sowie nach Osteuropa.


Pergo AB
Stradirdaregatan 12
S-23100 Trelleborg
Telefon: +46 (0)41036 / 31 00
Telefax: +46 (0)41036 / 33 13
E-Mail: info@pergo.com
Internet: www.pergo.com

Mitarbeiterzahl: 661
Jahresumsatz: (2007): 107 Mio. EUR (nur Pergo Europe)
Markennamen: Pergo, TitanX Surface, SoftTech, SoundBloc, ProLoc , SmartLoc
Muttergesellschaft: Pfleiderer AG
Tochtergesellschaften:
- Pergo, Inc.
- Pergo India Pvt Ltd.
Verbandsmitglied bei:
- CELQ Certified European Laminate Quality e.V.
- EPLF Verband der europäischen Laminatbodenhersteller e. V.
- NALFA, SIS, ISO, CEN, GBR
Vice President Pergo (Europe) AB: Torbjörn Linge
Vertriebsleiter Deutschland: Heiko Schmidt


Thermopal GmbH
Wurzacher Straße 32
D-88299 Leutkirch im Allgäu
Telefon: 07561 / 89-0
Telefax: 07561 / 89-232
E-Mail: info@thermopal.com
Internet: www.thermopal.de

Gründungsjahr: 1956
Mitarbeiterzahl: 485
Markennamen: Thermopal, DST-System
Muttergesellschaft: Pfleiderer AG
Tochtergesellschaften: Thermopal-FiderisSpan AG, Au-Wädenswil (CH)
Verbandsmitglied bei:
- Fachgruppe dekorative Schichtstoffplatten im Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e.V.
- ICDLI Internationales Komitee der Hersteller dekorativer Schichtstoffplatten
- VHI, Verband der deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V.
- Fördermitglied im DLV, deutscher Ladenbauverband
Geschäftsführer: Frank Fissel
Vertrieb: Michael Gredler
Marketing: Matthias Marx
aus BTH Heimtex 04/08 (Wirtschaft)