Bettenhaus Stiegeler

Auszeichnung mit Zukunftspreis

Freiburg - Das Freiburger Bettenhaus Stiegeler am Augustinerplatz gehört zu den Preisträgern des diesjährigen baden-württembergischen "Zukunftspreises Handel - von den Besten lernen", der vor kurzem beim Handelsforum - einer gemeinsamen Veranstaltung des Einzelhandelverbandes und des Sparkassenverbandes - in Karlsruhe verliehen wurde.

Der Preis wurde zum zweiten Mal vom Einzelhandelsverband Baden-Württemberg, dem Sparkassenverband Baden-Württemberg und dem baden-württembergischen Wirtschaftsministerium ausgelobt, um erfolgreiche, innovative und dynamische Einzelhandelsunternehmer auszuzeichnen.

Die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau und der Einzelhandelsverband Südbaden e.V. nahmen diese Auszeichnung eines Freiburger Unternehmens zum Anlass für eine Gratulationsfeier vor Ort. Über 200 Gäste sind der Einladung in die restaurierte Meckelhalle der Sparkasse gefolgt. Einzelhandelspräsident Hermann Frese würdigte im Besonderen die Verdienste der Unternehmerfamilie Beck um den Freiburger Einzelhandel, aber auch um deren Engagement für die "Obere Altstadt". Das innovative und stets zukunftsgerichtete Unternehmen sei nicht nur ein Aushängeschild des Freiburger Einzelhandels, sondern auch ein Garant für das heimelige Stadtbild der oberen Altstadt. Denn es sei der Familie Beck gelungen, "im Sinne neuzeitlicher Ideen unter Wahrung historischer Substanz" am Augustinerplatz zu investieren.

Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, Horst Kary, brachte Anerkennung für das unternehmerische Engagement am Augustinerplatz zum Ausdruck. "Wenn man streng nach kaufmännischen Kriterien ginge, würde ein solcher Betrieb nicht unbedingt an dieser Stelle bleiben", da nicht nur das historische Gebäude, sondern auch die Randlage schwierige Rahmenbedingungen darstellten, betonte Kary. Stattdessen setze die Familie Beck auf ein solides Geschäft, auf die Förderung der Mitarbeiter und ein soziales Engagement in der Stadt.

Für Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon habe die Familie Beck den Preis in vielfacher Hinsicht verdient. So habe es das Unternehmen in seiner über 100-jährigen Tradition verstanden, Kunden zu motivieren und Verantwortung für das Geschäft, die Mitarbeiter und nicht zuletzt für die Stadt zu zeigen. "Solche Unternehmen braucht das Land," betonte der Oberbürgermeister. Besonders verdient sei der Preis auch deshalb, weil die Familie mit Betrieb und Wohnung am Augustinerplatz geblieben sei. Der Einzelhandel lebe von solchen Familien.

Das vor mehr als 100 Jahren von Gottfried und Rosa Stiegeler gegründete Bettenhaus wird heute in dritter und vierter Generation von Edith und Gottfried Beck sowie deren Tochter Henrike in Familienhand geführt. Das Traditionsgeschäft liegt mitten in der Freiburger Altstadt. Auf einer Ausstellungsfläche von rund 700 qm umfasst das Angebot die gesamte Produktpalette für gesundheitsorientiertes Schlafen sowie Heimtextilien aller Art. Abgerundet wird das Angebot von einer hauseigenen Anfertigung und einem Nähatelier, in denen individuelle Kundenwünsche flexibel und kurzfristig realisiert werden können.

Der Anspruch des Familienunternehmens, "stets die besten Produkte für unsere Kunden bereitzuhalten", spiegelt sich auch in der Sortimentsgestaltung wieder. Das Hochpreissegment wird nicht als Nische sondern als Aushängeschild genutzt. Produkte unter einem bestimmten Qualitätsniveau werden auch bei attraktiven Einkaufskonditionen und Sonderaktionen nicht angeboten. Statt kurzfristiger Umsatzmaximierung steht daher langfristige Kundenzufriedenheit im Vordergrund. Im Vordergrund der Beratung steht das direkte, körperliche Produkterleben im Haus oder "vor Ort" im Haushalt des Kunden. Schon lange hat das Bettenhaus Stiegeler die Beratungskompetenz und das Fachwissen seiner Mitarbeiter als wichtiges "Unternehmenskapital" erkannt und verfolgt daher im Zuge einer offenen Mitarbeiterführung eine transparente Unternehmenspolitik.

Beim letzten großen Umbau des im 14. Jahrhundert errichteten Stammhauses vor vier Jahren wurde besonders auf die Bedürfnisse älterer und behinderter Menschen geachtet. Dank verschiedener baulicher Maßnahmen und eines Fahrstuhls sind alle Verkaufsflächen barrierefrei gestaltet. Die Warenpräsentation ist so großzügig gehalten, dass alle Abteilungen problemlos mit dem Rollstuhl zu erreichen sind.
aus Haustex 07/05 (Wirtschaft)