SN-Home - 3/17

Deutsche Umwelthilfe wirft Teppichbodenindustrie Versäumnisse vor

In einer neuen Studie wirft die Deutsche Umwelthilfe (DUH) der europäischen Teppichbodenindustrie vor, sich nicht ausreichend um Rücknahme, Recycling und Wiederverwertung von alten Teppichböden zu kümmern. Allein in Deutschland würden jährlich 400.000 t Auslegeware verbrannt. Das belaste die Umwelt und verschwende für die Wiederverwendung geeignete, hochwertige Kunststoffe. Gleichzeitig unterstellt die DUH den Herstellern, sie versuchten diese "unökologische Entsorgung ihrer Produkte unter den Teppich zu kehren" durch Begriffe wie "thermisches Recycling", was nichts anderes als Verbrennung bedeute.

Die Autoren der Studie mit dem Titel "Unter den Teppich gekehrt" schätzen die Menge an Teppichboden, die für ein Recycling zurückgenommen wird, auf lediglich rund 3 % der insgesamt in Deutschland vertriebenen Menge.

Gute Fortschritte bei den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit sehen die Verfasser bei den Herstellern Desso und Interface. Besonders bedauerlich sei aber, dass diese beiden als nachhaltig geltenden Produzenten trotz ambitionierter Nachhaltigkeitsversprechungen auf Basis von geschlossenen Wertstoffkreisläufe bis heute nur zwischen 1,5 und 3 % der von ihnen in Verkehr gebrachten Teppichböden für ein Recycling zurücknehmen würden. Der Rest werde verbrannt oder lande auf Deponien.
Stichworte