SN-Home - 3/20
Corona-Krise: Einzelhandel fordert schnelle Maßnahmen der Politik
Der
Handelsverband Deutschland (HDE) hat in einem Acht-Punkte-Programm für den Einzelhandel zusammengetragen, welche Maßnahmen aus seiner Sicht aktuell erforderlich sind, um die Corona-Krise zu bewältigen. "Der Handel braucht jetzt Unterstützung", betont HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. "Die verlorenen Umsätze liegen pro Tag bei rund 1,5 Mrd. Euro."
Der HDE fordert unter anderem einen bundesweit einheitlichen Rechtsrahmen um die Vorgaben zur Bekämpfung der Corona-Krise in den Unternehmen umsetzen zu können, insbesondere bei Zugangsregelungen zu offenen Geschäften und Hygienebestimmungen. Gefordert werden Soforthilfen in Form von Direktzuschüssen, damit die Liquidität der Betriebe gewahrt bleibt. Fällige Steuern, Gebühren und Sozialversicherungsbeiträge sollten für mindestens sechs Monate zinslos gestundet werden. Die von den staatlich verfügten Geschäftsschließungen betroffenen Unternehmen müssten für die erlittenen Vermögensschäden entschädigt werden, so der HDE.
Die Händler brauchten während der Schließungen ihrer Betriebe außerdem eine Aussetzung der Gewerbemieten und Reduzierung der Miete auf die laufenden Betriebskosten, unterstreicht der Verband. Außerdem solle den Handelsmietern zusätzlich die Stundung dieser Kosten ermöglicht werden. Weitere Punkte betreffen flexible Lösungen bei der Arbeitnehmerüberlassung und im Arbeitszeitgesetz sowie Sondergenehmigungen für die LKW-Belieferungen am Sonntag. Außerdem müssten die Staats- und Regierungschefs in Europa schnellstmöglich eine funktionierende Schnellabfertigung an den Grenzen ermöglichen, um den freien Warenverkehr aufrecht zu erhalten.