Schmitz-Werke GmbH & Co. KG

Schmitz-Werke: Erstmalig Umsatzeinbußen bei Drapilux-Stoffen


Das schlechte Frühjahrs- und Sommerwetter und die allgemeine Kaufunlust bei Dekos und Gardinen gingen auch an den Unternehmen der Schmitz-Werke nicht spurlos vorüber: So verringerte sich der Gruppenumsatz um 4,4 % auf 106,5 Mio. EUR nach 110,0 Mio. EUR in 2001. Darin eingeschlossen sind sowohl Markilux-Markisen, Swela-Freiluft-Gewebe und Drapilux-Vorhang- und Gardinenstoffe als auch die Möbelstoff-Tochter Pippig & Reichel. Beim Ergebnis hält sich das Familienunternehmen wie immer bedeckt. Die Investitionen im vergangenen Jahr beliefen sich auf knapp 5,5 Mio. EUR. Im laufenden Jahr will Justus Schmitz das Investitionsvolumen etwas kürzen.

Wie in den Vorjahren waren Markilux-Markisen und -Markisentücher wichtigster Umsatzträger, blieben allerdings unter Vorjahr. Auf Anhieb auf gute Resonanz stießen die neuen Sunsilk-Gewebe als Erweiterung des sehr grossen Tuchangebots. Besser als geplant entwickelte sich darüber hinaus der Absatz von Markilux-Markisen in China, wo eine kleine Produktionsstätte in Shanghai in Betrieb genommen wurde, die ausschließlich die Versorgung des dortigen Marktes sichern soll. Positiv stellte sich auch der Markilux-Export nach Grossbritannien, Österreich und Dänemark dar, während die Nachfrage in anderen Ländern ähnlich wie in Deutschland rückläufig war. Die Exportquote liegt mit 10 % verhältnismäßig niedrig.

Auch der Absatz von Swela-Freilufttextilien litt unter den ungünstigen Wetterverhältnissen, die nicht nur in Deutschland, sondern auch in den wichtigen Abnehmernländern Niederlande und Italien auf den Umsatz drückten. Diese Sparte ist mit 74 % Anteil ausgesprochen exportstark.

Bei Drapilux-Gardinen- und Dekostoffen ging der Umsatz erstmals seit 20 Jahren zurück. Obwohl in Italien und Großbritannien große Absatz-erfolge erzielt werden konnten, blieb unter dem Strich ein Minus von 3,9 %.

Auch Tochter Pippig & Reichel in Weissdorf musste einen Umsatzrückgang hinnehmen, der mit -5 % sogar noch etwas höher ausfiel. Ein Plus im Export konnte dabei das deutliche Minus im Inlandsgeschäft nur teilweise ausgleichen. Erschwerend hinzu kam, dass das Unternehmen 2002 ganz im Zeichen der Umstrukturierung stand, die aber Mitte dieses Jahres abgeschlossen sein soll.

Im Gegensatz zu den Produktionsbetrieben seien die Ausland-Gesellschaften in Europa, die ausschließlich Vertriebsaufgaben wahrnehmen und nicht selbst fertigen, gut gelaufen, ließ Justus Schmitz durchblicken.

Für 2003 erwartet er keine grundlegende Verbesserung der Nachfrage aus dem Markt heraus und will deshalb kräftig in neue Produkte und Kollektionen investieren, um so Impulse zu wecken. So kündigt er unter anderem bei Sonnenschutz patentgeschützte Grundlagen-Neuheiten an. Auch bei Gardinen und Dekos für den Objekteinsatz werde an solchen Neuheiten gearbeitet. Darüber soll das Angebot von Drapilux mit Möbelstoffen komplettiert werden. Die Umstellung der gesamten Kollektion auf flammhemmende Stoffe steht kurz vor dem Abschluss. Generell wird in Emsdetten stark auf das Objekt gesetzt; so wurde im November 2002 zur besseren Betreuung des skandinavischen Marktes gemeinsam mit einem Partner die Neugründung Drapilux of Scandinavia ins Leben gerufen, die Objektstoffe in Dänemark, Schweden und Norwegen vertreiben und die Umsätze in diesen Ländern signifikant erhöhen soll.
aus BTH Heimtex 02/03 (Wirtschaft)