Schmitz-Werke GmbH + Co. KG

Schmitz-Werke ab 2018 mit zwei operativen Gesellschaften

Die Schmitz-Werke geben sich eine neue Struktur: Zwei operative Gesellschaften - Markilux und Schmitz Textiles - sollen flexibler am Markt agieren. Darüber steht die Holding unter der Leitung von Dan Schmitz.

Die Schmitz-Werke in Emsdetten starten 2018 mit einer neuen Struktur: Aus beiden Geschäftsfeldern Textil und Sonnenschutz sowie dem Bereich Verwaltung/Infrastruktur sind drei rechtlich eigenständige Unternehmen entstanden.

Markisenwerk und Vertrieb der Marke Markilux firmieren seit dem 1. Januar unter der Markilux GmbH + Co. KG. Zu deren Geschäftsführern wurden Michael Gerling und Klaus Wuchner berufen. Das bisherige Profitcenter Textil mit den Marken Swela, Drapilux und der neuen Marke Mobiltex wurde zur Schmitz Textiles GmbH + Co. KG mit Stefan Ruholl als Geschäftsführer.

Die Schmitz-Werke GmbH + Co. KG selbst agiert als übergeordnete Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft, verantwortlich für Finanzen und Controlling, IT und allgemeine Organisation. Sie ist Eigentümerin der Unternehmensgruppe und damit auch sämtlicher Immobilien. Um die Infrastruktur schlank zu halten, werden den beiden neuen Gesellschaften aus dieser administrativen Struktur entgeltliche Serviceleistungen angeboten. Die Holding vermietet an die beiden Firmen zudem Grundstücke und Gebäude. Dan Schmitz, der die Geschäftsführung der Holding inne hat, erklärt: "Deren Aufgabe ist unter anderem die weitere nationale wie internationale Erschließung von Beteiligungen im Sektor Textil und Sonnenschutz." Denn schon heute gehören zu den Schmitz-Werken neben Vertriebsgesellschaften der bisherigen Geschäftsfelder auch Beteiligungen im Ausland.

Geschäftsfelder mit
unterschiedlicher Ausrichtung

Ein wesentlicher Grund für die neue Struktur liegt im unterschiedlichen Charakter der Geschäftsfelder Textil und Sonnenschutz. "Unsere textilen Marken bedienen mit Hightech-Geweben und Stoffen mit speziellen Funktionen nationale wie internationale Märkte", erläutert Dan Schmitz. Marketing und Vertrieb konzentrierten sich auf ihre Funktion als Lieferant "Made in Germany" für Industrie und Fachhandel sowie für Krankenhäuser, Pflegeheime, Hotels und den Schiffsbau. "Anders ist das im Geschäftsfeld Sonnenschutz", fährt er fort. "Hier gehen wir über unseren Fachhandel direkt an den Endkunden. Das ist ein völlig anderer Ansatz für Marketing und Vertrieb." Daraus resultiere, dass die Marken des Unternehmens von Kunden und Lieferanten vor allem in den internationalen Märkten völlig unterschiedlich wahrgenommen würden.

Bereits Ende 2016 erteilten die Gesellschafter Beirat und Geschäftsleitung den Auftrag, die für die Durchführung der Umstrukturierung notwendigen Schritte in die Wege zu leiten. "Wir haben ein schlüssiges Konzept zur Umwandlung des Unternehmens erarbeitet und nun letztlich umgesetzt. In diesen Prozess war der Betriebsrat eingebunden und natürlich wurden auch die Mitarbeiter detailliert informiert", betont Schmitz.

Er ist davon überzeugt, dass das gesamte Unternehmen von der neuen, zeitgemäßen Struktur profitiert. "Die vergangenen fünf Jahre haben wir daran gearbeitet, unsere Textilsparte zu verjüngen und zu straffen. Durch die 2017 ins Leben gerufene Marke Mobiltex konnten wir zudem mit der Automobilindustrie einen neuen Kundenkreis erschließen. Wir haben uns außerdem stark engagiert, unsere Marken Swela, Drapilux sowie Markilux bekannter zu machen." Den positiven Trend der vergangenen beiden Jahre bei Wachstum und Gewinn im gesamten Unternehmen wolle man für die Zukunft sichern und - wenn möglich - steigern. Dafür müsse das Unternehmen flexibler werden, so dass Investitionen schneller in Infrastruktur, Technologie und Arbeitsplätze fließen könnten. Aber auch, um neue nationale wie internationale Kooperationen und Allianzen schließen zu können. Die Strukturen der "alten" Schmitz-Werke seien dafür zu statisch gewesen, was Entscheidungen und Prozesse verlangsamt habe. Doch schnelles und flexibles Handeln sei in den heutigen bewegten Märkten mit starken, international aufgestellten Konzernen ein wichtiges Kapital, ist sich Dan Schmitz sicher.

Ein weiterer Punkt, der laut Schmitz für einen grundlegenden Wandel des Unternehmens spricht, ist die schnell voranschreitende technische Entwicklung. Man müsse mehr denn je die technischen Möglichkeiten und systemischen Applikationen berücksichtigen, Arbeitsprozesse automatisieren und vernetzen, wenn man als Industrieunternehmen bestehen wolle. Auch das setze ein flexibles System voraus.

antje.lueckingsmeier@snfachpresse.de
aus BTH Heimtex 01/18 (Wirtschaft)