Teba GmbH & Co. KG
Teba setzt auf innenliegende Maßprodukte
Teba hat im Unternehmen einiges umgekrempelt und eine siebenstellige Investitionssumme in den Produktionsprozess gesteckt. Die Bilanz der jüngst absolvierten Homestory-Tour ist positiv.Von Januar bis April hat Teba mit der "Homestory-Tour 2018" bundesweit an 25 Orten Halt gemacht und seinen Kunden aus dem Fachhandel die neue Rollo-Kollektion vorgestellt. "Wir werden das Roadshow-Format aufgrund des Erfolges auf jeden Fall weiterführen", erklärte anschließend Rolf Thöne, Geschäftsführer des Duisburger Sonnenschutzherstellers und der Tochtergesellschaft Ce Ge De. An der Tour habe ihm gefallen, sich "in Ruhe und ausgiebig" mit den Händlern austauschen zu können, jenseits des Tagesgeschäfts oder Messetrubels. Marketingleiter Gordon Boddenberg ist ebenfalls von der "tollen Kommunikationsplattform" begeistert, die man auch 2019 für die Präsentation von Neuheiten nutzen wolle.
Zugunsten der Homestory-Tour hatte Teba im Januar erstmals nicht auf der Heimtextil-Messe ausgestellt und auch die Teilnahme an der Sonnenschutz-Fachmesse R+T Ende Februar abgesagt. Und im kommenden Jahr ? "Wir werden mit einer Roadshow erneut den Dialog vor Ort beim Kunden aufnehmen und daher an der Heimtextil 2019 nicht teilnehmen", teilt Rolf Thöne mit. Man habe sich die Entscheidung nicht einfach gemacht, denn das neue Ausstellungskonzept in Frankfurt, bei dem der Sonnenschutz mit dem Angebot Deko und Gardine zusammengelegt werde, findet er "verlockend" - gibt aber zu bedenken: "Ändert sich das Besucherverhalten, wenn aus zwei Hallen eine gemacht wird?"
Den Firmenchef treibt der "dauerhafte Besucherrückgang" bei den Branchenmessen um. Die Zahlen der ausländischen Messebesucher auf der Heimtextil würden zwar steigen. Das internationale Geschäft sei für Teba aber nicht von Belang. Die Duisburger vermarkten ihr Produktportfolio vor allem im Inland. Eine "nationale Messe" wäre denn auch der Wunsch von Rolf Thöne. "Da machen wir ein Feuerwerk und alle Kunden gehen hin", meint er mit einem Augenzwinkern.
Aufgrund der Marktentwicklungen - "mit zunehmendem Wettbewerbs- und Kostendruck" - kündigte das Management von Teba im letzten Sommer an, die Organisation im Unternehmen "zu verschlanken". Man habe etwa 10 % der Arbeitsplätze abbauen müssen, bedauert der Geschäftsführer im Gespräch mit BTH Heimtex. Aktuell beziffert er die Belegschaft auf 370 Mitarbeiter.
Zum Umsatz für 2017 gibt es noch keine öffentlichen Zahlen. Das erste Halbjahr sei "zufriedenstellend" verlaufen, das zweite "eher unbefriedigend". Positiv sieht Thöne die steigenden Verkaufszahlen "ab Ende März 2018". 2016 hatten die Duisburger mit den Marken Teba (Maßgeschäft), Sun Collection (SB-Ware) und Ce Ge De (Rollladen, Außenjalousien) rund 46,2 Mio. EUR umgesetzt.
Digitalisierung in der Produktion,
aber kein Onlineshop
Im Rahmen der Umstrukturierung wurde am Firmensitz an der Eisenbahnstraße nicht nur personell einiges umgekrempelt. "Wir haben in einem größeren siebenstelligen Bereich in Produktionsprozesse wie Digitalisierung und Teilautomatisierung investiert", sagt Rolf Thöne. Im Zuge dessen sei die Plissee-Abteilung "auf den Kopf gestellt" worden beschreibt er den kompletten Umbau und Umzug der Produktion zum Jahreswechsel. Den Plissee-Anteil - "die dominierende Warengruppe bei Teba" - will man indes nicht näher beziffern. "Die ViS-Zahlen spiegeln sich in unserem Umsatzmix wider", heißt es dazu. Der Verband innenliegender Sonnenschutz hatte für 2017 ein Minus von 3,7 % für das Plissee gemeldet.
Während die Investitionen in den Maßbereich "mit Vollgas laufen - ganz klar unsere Hauptstrategie", wurde in der SB-Sparte Sun Collection das Personal mit einem Key-Account-Manager verstärkt. Das Angebot an außenliegendem Sonnenschutz der Tochtergesellschaft Ce Ge De, deren Anteil am Gesamtumsatz als "sehr gering" eingestuft wird, fertige man "nicht im eigenen Haus". Vor eineinhalb Jahren wurden die Verkaufsteams der Marken Teba und Ce Ge De zusammengelegt, um Synergien zu schaffen und die Zielgruppe Rollladen- und Jalousiebau-Handwerk besser zu erreichen.
Den stationären Handel bezeichnet man bei Teba als "das wichtige Standbein". Raumausstatter, Fachhändler und Kunden, die im hochwertigen Innenausbau tätig sind, zählen ebenso dazu wie Fachmärkte und Filialisten der Branche. In puncto Digitalstrategie betont das Management ausdrücklich, nicht an einem Baustein für das Direktgeschäft zu arbeiten, sprich: einem Onlineshop. "Wir sind Partner des Fachhandels", betont Gordon Boddenberg.
Der Marketingleiter will die Kunden "in allen Prozessen bestmöglich unterstützen". Dazu gehört auch die Umstellung von der typischen Kollektionsbox hin zu einer Ordnerstruktur beim neuen Rollo-Programm. Extra große Stoffmuster im A4-Format sollen die Endkundenberatung erleichtern. Produktergänzungen, etwa Lösungen beim Insektenschutz oder Plissee- und Wabenplissee-Anlagen für XXL-Fenster, bedienen die steigende Nachfrage. Und mit einer neuen Plisseekarte in Einstiegspreislage will man erreichen, dass preisbewusste Konsumenten nicht an den Internet-Handel verloren gehen.
| Petra Lepp-Arnold
aus
BTH Heimtex 06/18
(Wirtschaft)