P&C Schoop - Gelungener Generationswechsel 2019
Bettenhaus Schoop, Biberach

Bettenhaus Schoop, Biberach

Mit Umbau und Jubiläum neu durchgestartet


Ein fester Stichtag zur Übergabe war für Matthias und Christina Walterspiel eine der Voraussetzungen, um das elterliche Bettenfachgeschäft zu übernehmen. Seither haben die neuen Inhaber einige Veränderungen vorgenommen, einen Umbau und das 175-jährige Firmenjubiläum gestemmt. Dabei bauen sie auf den Grundlagen auf, die von den Eltern gelegt wurden.

Im Bettenhaus Schoop in Biberach sind Tradition und Moderne sehr augenfällig: Das Fachgeschäft ist in zwei Gebäuden untergebracht, einem stattlichen Fachwerkhaus und einem zeitgemäßen Neubau gleich gegenüber. Sinnbildlicher könnte es kaum ausfallen, was hier gelebt wird: Die Historie eines Geschäftes, das bis ins Jahr 1842 zurückgeht und in der oberschwäbischen Kleinstadt entsprechend verwurzelt ist, auf der einen Seite. Und auf der anderen die aktuelle Ausstellung eines Ladens, der auf gesunden Schlaf und fachgerechte Beratung spezialisiert ist.

Bettenhaus Schoop, Biberach
Beim Umbau wurde darauf geachtet, den Charme des historischen Gebäudes auch im Ladenbau wiederzugeben.
Seit 2017 sind Matthias Walterspiel und seine Frau Christina für das Bettenfachgeschäft verantwortlich. Sie übernahmen das Haus von Walterspiels Eltern, die es 1988 erworben hatten. Denn nachdem das Geschäft über mehrere Generationen im Besitz der Familie Schoop war, hatten die Namensgeber keinen Nachfolger in der eigenen Verwandschaft gefunden. Ihre Geschichte begann am 21. April 1842, als der Ladenverkauf von Textilien im Amts- und Intelligenzblatt veröffentlicht wurde. Neben dem Großhandel mit Baumwollwaren handelte Gründer Johann Schoop auch „en détail“.

Anfangs wurden Garne gehandelt und selbst produzierte Bettwäsche- und Schürzenstoffe angeboten. Im Laufe der Zeit kamen konfektionierte Textilien wie Hemden, Schürzen und Hosen hinzu. Später spezialisierte man sich bei Schoop auf Bettwaren und Bettenreinigung – bis heute ein wichtiges Standbein des Unternehmens. Bereits 1880 wurde das Ladengeschäft erweitert, um die Bettfedern-Aufarbeitung unterzubringen.

Mit dem Verkauf an Renate und Martin Walterspiel, die Eltern des heutigen Inhabers, wurde diese alte Handwerkstradition beibehalten. Im eigenen Federnatelier wurden und werden sämtliche mit Daunen- und Federn gefüllten Produkte selbst angefertigt. Daran hält auch das heutige Inhaberpaar fest, das seit dem 1. Januar 2017 die Geschicke des Unternehmens leitet.

Matthias und Christina Walterspiel können dabei auf eine solide Ausbildung verweisen: Beide sind Absolventen der LDT Nagold und haben berufliche Stationen bei Leitermann und Rabolt hinter sich. „Wir haben dort sehr viel gelernt“, sagt Matthias Walterspiel, der ursprünglich eine Ausbildung zum Schreiner absolviert hat. 2016 kam er ins elterliche Geschäft. „Meine Eltern haben mich nie gedrängt, aber ich hab‘s dann doch gemacht“, erzählt der Inhaber. „Ich habe eine Entscheidung getroffen, und die war gut.“

Schon 2014 hatte Walterspiel das Fachwerkhaus erworben, in dem heute die textilen Sortimente und Bettwaren angeboten werden. Als die Übernahme des Geschäftes anstand, verständigte er sich mit seinen Eltern auf klare Regeln: „Für uns war klar, dass es einen Stichtag geben muss, an dem meine Eltern ausscheiden“, so Walterspiel. „Es war ja klar, dass wir teilweise andere Wege gehen würden.“ Der Vater war noch ein paar mal im Geschäft und steht bei Fragen auch mit Rat zur Seite – aber der Schnitt war eindeutig. Am Grundprinzip des inhabergeführten Fachgeschäftes mit individueller Beratung änderte sich nichts.

Denn der Nachfolger weiß auch, welche Grundlagen die Eltern gelegt haben. Sie hatten sich zunächst auf das Thema Bettwaren konzentriert und neben der bekannten Federnwäsche auch Anlagen zur Komplettwäsche von Daune/Feder, Faser und Naturhaar installiert. 1997 wurden gegenüber dem Staammhaus weitere Verkaufsräume eröffnet, um Bettsysteme, Nackenstützkissen und Möbel anbieten zu können. „Das war ein guter Schachzug meines Vaters“, sagt Matthias Walterspiel. Zuvor wurde Betten im ersten Stock des Stammhauses angeboten. Im eigenen Ladenlokal ist neben der räumlich großzügigen Präsentation auch die notwendige Ruhe zur Beratung gegeben.

Mit der Übernahme haben die neuen Inhaber auch neue Marken ins Sortiment aufgenommen. Die Homepage wurde erstellt, und mehrfach im Jahr werden jetzt selbstgestaltete Hausprospekte vom Bettenhaus Schoop verteilt. Ein weit größeres Projekt stemmten Matthias und Christina Walterspiel ebenfalls: 2016/2017 wurde das Stammhaus komplett umgebaut. Es wurden Flächen dazugenommen, die Beleuchtung auf LED umgestellt und die gesamte Wärenpräsentation verändert. „Der Charme des historischen Gebäudes spiegelt sich im Ladenbau wieder“, betonen die Inhaber.
Beim Umbau kam Matthias Walterspiel seine Schreiner-Ausbildung zugute: Der auffällige Vorlagetisch für die Bettwaren ist nur eine seiner Eigenleistungen im Haus. Denn die Kommunikation der Ware, die dem Kunden dem Zugang zu den Produkten erleichtern soll, ist ein wesentliches Element des Verkaufskonzeptes. Das Aufzeigen von Verwendungsmöglichkeiten sowie ein ansprechendes Visual Merchandise standen bei der Umsetzung im Vordergrund.

Und so wird auch die Füllung der Bettwaren im angeschlossenen Federn-Atelier entsprechend inszeniert. Die lose Ware kann von den Kunden begutachtet werden, bevor sie vor deren Augen verfüllt wird. Die Aufarbeitung von Betten mit Federn und Daunen sowie das Waschen von sämtlichen Zudecken findet täglich in den eigenen Räumen statt. Und diese Reinigung ist nach wie vor sehr wichtig: „Die Bettenpflege ist unser Frequenzbringer“, erklärt Matthias Walterspiel. „Am Tag laufen bei uns teilweise acht Maschinen, das ist ein sehr starkes Thema.“ Eines auch, das im extrem warmen Sommer 2018 auch den ein oder anderen Tag gerettet hat.

Bettenhaus Schoop, Biberach
Zum 175-jährigen Jubiläum wurde das Firmengebäude während der langen Einkaufsnacht aufwändig illuminiert.
Daneben spielt natürlich auch die Beratungskompetenz bei den Schlafsystemen eine große und wichtige Rolle im Fachgeschäft. Hier ist das Thema Latex eines, das mit großem Erfolg läuft. Einlegerahmen und Matratzen sind die Domäne im Bettenhaus Schoop, Boxspring spielt keine Rolle. „Wir sind ein Fachgeschäft und wollen Problemlöser sein“, unterstreicht Christina Walterspiel. „Das geht mit Boxspring eher nicht.“ Ihre Erfahrung: „Die Kunden wollen nicht ‚billig‘ einkaufen, sondern für gute Qualität auch Geld ausgeben.“ Was eine entsprechende Beratung voraussetzt. Die startet bei Schoop mit einer Bedarfsanalyse, und mündet nach der Vermessung schließlich in der Beratung zum passenden Produkt. „Aber nicht so statisch“, wie Christina Walterspiel betont. „Die individuelle Beratung macht Spaß, weil sich der Kunde öffnen muss.“

Zur Übernahme stand neben dem Umbau für das neue Inhaber-Ehepaar auch gleich noch eine weitere große Aktion ins Haus: das 175-jährige Firmenjubiläum. Es wurde mit einem entsprechenden Jubiläumsverkauf gefeiert, bei dem zweieinhalb Wochen 20 Prozent Rabatt auf alle Produkte gewährt wurden. „Das hat weh getan“, erinnert sich Matthias Walterspiel, dem Rabatt-Aktionen und Rotpreise nicht behagen. „Aber es war extrem erfolgreich und wir profitieren davon noch heute.“ Das Highlight des Jubiläums war die lange Einkaufsnacht in Biberach, bei der Walterspiels sich auf ein besonderes Thema fokussierten: Aus Leinen wird ein bunter Stoff. Mit Blick auf den Ursprung des Unternehmens zeigten Flachsbauern dabei, wie Leinengarn erzeugt wird. Das Tuch wurde per Hand gewebt und Zucchi/Bassetti hat es mit historischen Handdruckblöcken bedruckt. Anschließend gab es eine Feuershow.

Beim Jubiläumsverkauf, der für entsprechenden Andrang sorgte, konnten sich die neuen Inhaber auf die Vorgänger verlassen. „Meine Eltern waren da noch dabei“, erzählt Matthias Walterspiel. „Ohne sie hätten wir das gar nicht geschafft.“


P&C Schoop

Gelungener Generationswechsel des Jahres 2019
P&C Schoop
Consulentengasse 13
88400 Biberach
eMail: walterspiel@bettenhaus-schoop.de
Internet: www.bettenhaus-schoop.de
Telefon: 0 73 51 / 66 56
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