Stiegeler Schlafkomfort - Vorbildliches Kundenevent 2021
Stiegeler Schlafkomfort, Freiburg
Ihr Herz schlägt für die Innenstadt
Gemeinsam haben sich neun traditionsreiche Einzelhändler in Freiburg daran gemacht, ihre Innenstadt zu beleben, deren Aufenthaltsqualität zu erhöhen und mit attraktiven Kundenevents für mehr Frequenz zu sorgen. Die Händlergemeinschaft „Herzschlag Freiburg“ hat schon viel bewegt und wurde durch das Engagement von Bettenfachhändlerin Henrike Beck initiiert.
Untätig war Henrike Beck schon in der Vergangenheit nicht, wenn es darum ging, Leben in die Freiburger Innenstadt und in das eigene Fachgeschäft zu bekommen. Kundenevents wie die Lesereihe „Bettgeflüster“ sind schon seit vielen Jahren erfolgreicher Bestandteil ihres Marketing-Portfolios; hierfür erhielt die Fachhändlerin 2014 auch den Haustex-Star. Doch Beck, die das Familienunternehmen Stiegeler Schlafkomfort seit fast 20 Jahren führt, war klar, dass sie als Einzelkämpferin nur begrenzte Möglichkeiten hat. So entstand im Austausch mit ansässigen Einzelhändlern die Idee, Kundenevents branchenübergreifend zu nutzen und weiträumiger zu veranstalten: Die Initiative „Herzschlag Freiburg“ war geboren.
„Gemeinsam mit acht weiteren inhabergeführten und traditionsreichen Fachhändlern wollen wir die Attraktivität eines Besuchs der Freiburger Innenstadt steigern, Neukunden gewinnen und nachhaltige Kundenbindungen erzielen“, formuliert Henrike Beck das Ziel. Die Bühne für ein Kundenevent ist jetzt nicht mehr nur das eigene Ladengeschäft, sondern die Freiburger Innenstadt sowie die Flächen aller angeschlossenen Fachhändler.
Mischung aus Kompetenz und Frequenz: Textile Sortimente und Betten werden aufwändig präsentiert.
2018 begann die Gruppe damit, Veranstaltungen zu planen. Mittlerweile ist aus dem Zusammenschluss ein wichtiger lokaler Akteur geworden. Dabei gehe es um mehr als reines Stadtmarketing. „Für die Lokalpolitik und die Tourismusförderung ist ‚Herzschlag Freiburg‘ mittlerweile ein ernst zu nehmender Sparringspartner“, betont Beck. „Unser Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu verbessern und uns für eine gute Erreichbarkeit einzusetzen, um dadurch die Innenstadt als Wirtschaftsraum zu stärken.“
Dies alles wäre ohne das kontinuierliche, lokalpolitische Engagement von Henrike Beck sicher nicht zustande gekommen. Sie ergriff die Initiative und blieb am Ball, suchte Schnittmengen mit ihren Mitstreitern und fand viele gemeinsame Interessen und Möglichkeiten. Beck betont gleichwohl: „Es braucht alle Akteure der Innenstadt, denn es geht nur gemeinsam.“ Herzschlag Freiburg ist dies gelungen: Bürger- und Gewerbeverein, Handeslverband, Dehoga und Tourismusverband – alle sitzen mit am Tisch, und, was noch wichtiger ist: Sie ziehen auch an einem Strang. „Das hat es vorher nicht gegeben“, so Beck. „Es ist toll zu erleben, wer wo vernetzt ist und wo sich Synergien nutzen lassen.“
Gleichzeitig erfordert die Arbeit eine gewisse Disziplin, denn die Herzschlag-Gruppe agiert konsequent: „Wenn die Mehrheit beschließt, dann machen alle mit.“ Das kann auch schon mal fordernd sein, wenn gemeinsame Aktionen durchgeführt werden. Davon gab es bislang einige, auch wenn Corona hier zuletzt einen Strich durch die Rechnung machte.
Im Oktober 2019 wurde erstmals das Konzept der so genannten „Start-up Connection" erfolgreich erprobt. In jedem der „Herzschlag Freiburg“-Häuser präsentierten sich über zwei Tage diverse regionale Start-ups mit Produkten vom Craft-Beer bis zur Kosmetik, vom Smoothie bis zum Gin. „Für uns ergab sich dadurch die Gelegenheit, neue Zielgruppen zu erschließen“ sagt Beck mit Blick auf die jungen Unternehmen, die sich präsentierten. Mit einem eigens gestalteten Stadtplan wanderten die Kunden von Geschäft zu Geschäft. „So konnten wir ihnen einen tollen Mehrwert bieten und sie mit frischen Ideen überraschen.“
Zum 900-jährigen Stadtjubiläum 2020 spendete die Herzschlag-Gruppe insgesamt sechs Ruhe-Inseln für die Freiburger Fußgängerzone: eine Mischung aus großen Pflanzentrögen und Sitzbank. Für 2020 war auch der Auftakt vorbereitet, die neun Fachhändler als exklusive Partner für die „Freiburger Museumsnacht“ zu etablieren. Die Idee war, die begrenzte Flächenkapazität der Freiburger Museen um die Einzelhandelsflächen für Ausstellungen und Veranstaltungen zu vergrößern. Corona-bedingt wurde die Veranstaltung auf 2021 verschoben.
Die Pandemie hat Henrike Beck nachdenklich gemacht. Man nehme den Schwung mit, der sich nach dem ersten Lockdown ergab. Aber die Fachhändlerin gehört auch zu jenen, die sich fragen, wie nachhaltig die Entwicklung wirklich sein kann. Nach der Wiedereröffnung der Geschäfte war der Kundenzuspruch bei Stiegeler zunächst etwas verhalten, „aber dann wurde es von Woche zu Woche besser“, so Beck. „Wir haben verstärkt auf Terminberatung und auf die ABK-Kampagne ,Die beste Beratung‘ gesetzt“.
Beste Beratung: Im Obergeschoss können die Kunden in ruhiger Atmosphäre Matratzenmodelle testen.
Becks Philosophie ist es, durch stetiges Hinterfragen des eigenen Tuns die Arbeit im Haus und die ihres Teams immer weiter zu verbessern und zu optimieren. Ein Ergebnis dieses Optimierungsprozesses war der Umbau, durch den die Flächenproduktivität deutlich erhöht wurde. „Wir haben das Sortiment belassen, aber anders aufgeteilt“, so Beck. Ziel war es, die Effizienz und damit den Ertrag zu steigern. So wird jetzt beim Betreten des Geschäftes die Matratzenkompetenz deutlicher, die vorher allein in der oberen Etage zum Tragen kam. „Das ist unsere Kernkompetenz, und die wollte ich schon länger gleich im Erdgeschoss sichtbar machen.“
Step by step wurde der Umbau von Januar bis September 2019 bei laufendem Geschäftsbetrieb realisiert. Zuvor sorgte ein Räumungsverkauf im vierten Quartal für viel Frequenz und gute Umsätze. Er wurde durch das Team der Handelsagentur von Michael Schmid professionell begleitet. Gemeinsam mit Innenarchitektin Susanne Höhn wurde das Geschäft umgestaltet. Auffälliger Blickfang ist ein großes Freiburg-Panorama in der neuen Matratzenabteilung im Erdgeschoss, wo jetzt Probeliegen mit Lokalkolorit möglich ist. Gleichwohl bleiben die textilen Sortimente ein wichtiger Schwerpunkt im Erdgeschoss. „Diese Mischung aus Kompetenz und Frequenz hat sich bewährt“, so Beck. „Unsere Idee ist nicht, auf Expansionskurs zu gehen, sondern die Wertigkeit unseres Angebotes stetig zu verbessern.“
Eine Neuerung, von der Henrike Beck schon lange geträumt hat, wurde während der Corona-Zeit umgesetzt: Montags bleibt das Geschäft jetzt geschlossen. Eine Entscheidung, die auch mit Blick auf Fachkräftemangel und Work-Life-Balance getroffen wurde. „Dafür habe ich den Rest der Zeit die volle Kompetenz im Haus“, betont die Fachhändlerin mit Blick auf die Mitarbeiter. Von Dienstag bis Samstag wird nun ganz normal geöffnet. Kunden, die es wünschen, wird am Montag eine Einzelberatung ermöglicht. Das war zunächst für manche Kunden ungewohnt, die sich umsonst auf den Weg machten. „Nicht jeder kommt wieder, aber dass wir jetzt montags geschlossen haben, wird insgesamt gut angenommen“, so Beck. „Corona hat uns ermöglicht, mutiger zu sein.“
Vorbildliches Kundenevent des Jahres 2021