Bettenstudio Kugler - Vorbildlicher Generationswechsel 2012
Bettenstudio Kugler, Plattling

Bettenstudio Kugler, Plattling

Vorbildlicher Generationswechsel

Für jeden Bettenfachhändler kommt der Tag, wo er sein Geschäft in andere Hände geben möchte, um die Früchte seiner Arbeit unbeschwert vom Tagesgeschäft genießen zu können. Am liebsten hätte er es natürlich, wenn die folgende Familiengeneration in die Bresche springt. Leider funktioniert diese Lösung aus den verschiedensten Gründen nicht immer. Umso erfreulicher ist es, wenn man ein Unternehmen mit dem Haustex Star auszeichnen kann, bei dem die Nachfolgeregelung wirklich beispielhaft erfolgt ist, so wie in diesem Jahr das Bettenhaus Kugler.

In einem sind sich Marie-Luise Hierl und ihr Sohn Andreas einig: „Wir beide in einem Geschäft, das würde nicht gut gehen.” Sie sagen das ohne Ressentiment und, einträchtig nebeneinander sitzend, mit einem Lächeln, denn in Wirklichkeit ist es den beiden gelungen, eine formidable Nachfolgeregelung hinzulegen.

Bettenstudio Kugler, Plattling
Daniela Pirkl, Marie-Luise Hierl, Andreas Kugler, Nina Kugler
Marie-Luise Hierl ist eine in der Wolle gefärbte Bettenfachhändlerin und führte lange Jahre gemeinsam mit ihrer Adoptivmutter Mathilde Büttner ein Geschäft in Plattling. Ende der 80er Jahre übernahm sie dann den Laden allein, erwarb 1993 noch ein anderes Geschäft in Deggendorf. Mutter Büttner kümmerte sich derweil um den Nachwuchs, ihre Enkelkinder Nina, Andreas und Lisa. Zur Jahrtausendwende stieg dann Nina Kugler in das mütterliche Unternehmen mit ein. Allerdings nur kurz, denn bald darauf stellte sich bei ihr Nachwuchs ein. Die Inhaberin fragte daraufhin ihren Sohn, ob er sich vorstellen könne, ihr im Geschäft zu helfen. Man kam auf die Lösung, dass die Mutter sich weiter um Plattling kümmert und Andreas sich seine ersten Bettenhandels-Sporen in der Deggendorfer Filiale verdienen könnte.

Gesagt, getan, mit vollem Elan warf sich Andreas Kugler auf seinen neue Aufgabe und kümmerte sich in Deggendorf um Verkauf und Sortimentsgestaltung, wobei seine Mutter ihm weitgehend freie Hand ließ. Kugler machte seine Sache offenbar so gut, dass seine Mutter sich 2004 dazu entschloss, sich komplett aus dem Geschäft herauszuziehen. So wie ihre Mutter sich seinerzeit um ihre Kinder kümmerte, wollte sie sich nun um ihre Enkelchen kümmern. Seitdem führen die Geschwister Kugler die beiden Häuser gemeinsam.

Mit frischer Motivation widmete sich Andreas Kugler der Neuausrichtung des Stammgeschäftes in ein lupenreines Bettenfachgeschäft. Sortimentsbereiche wie Bademoden, Dessous sowie Herren- und Damennachtwäsche sortierte er aus. Zu unterschiedlich waren Einkauf und Handling dieser Artikel im Vergleich zum Stammsortiment des Bettengeschäftes. Da die Plattlinger Kunden gerne höherwertige Produkte kaufen, wurde das übrige Sortiment gestrafft und auf Lieferanten der preislich höher angesiedelten Kategorie konzentriert. „In der Fahrradbranche habe ich gelernt, hochwertige und hochpreisige Artikel zu verkaufen. Ob beim Fahrrad oder einem Schlafsystem, bei beidem investiert man in Lebensdauer. Diese Erfahrung kann ich hier jetzt gut nutzen”, erzählt der junge Firmenchef. Dazu zählt beispielsweise, dass die Kunden nach einem Beratungsgespräch für ein Wasserbett oder eine Matratze ein ausführliches schriftliches Angebot erhalten. „Damit”, so Kugler, „stellen wir die Wertigkeit der Produkte in den Vordergrund. Das überzeugt die allermeisten Kunden endgültig.”

Bettenstudio Kugler, Plattling
Das Plattlinger Geschäft hat eine Verkaufsfläche von 300 m² auf zwei Ebenen.
Gleichzeitig erhielt das Geschäft mit der Sortimentsstraffung auch eine neue, attraktive Optik. Kugler kam dabei zugute, dass er schon immer ein Faible für die Planung und Umsetzung neuer Räumlichkeiten hatte. Er brauchte daher keinen Innenarchitekten, sondern entwarf alles selber. Hatte Schwester Nina kein Problem damit, dass ihr Bruder mit seinem Eintritt ins Geschäft das Ruder übernahm? „Überhaupt nicht, im Gegenteil, ich bin froh, dass er jetzt das Zepter schwingt”, entgegnet sie fröhlich. Derzeit erwartet sie ihr drittes Kind und hat sich darum sowieso wieder mehr aus der Führung des Hauses zurück gezogen.

Mit seiner Partnerin Daniela Pirkl hat Andreas Kugler schnell innerhalb der Familie Ersatz gefunden. Sie kommt ursprünglich aus der Baubranche, wo sie in der Verwaltung eines Unternehmens gearbeitet hat, und springt nun für ihre Schwägerin ein. Der Ehemann von Marie-Luise Hierl, Thomas Hierl, ist ebenfalls im Familienunternehmen aktiv und erledigt in seiner Freizeit den Bürokram. Nur Schwester Lisa Kugler hat, zumindest derzeit, mit dem Bettenhandel nichts am Hut. Sie studiert derzeit auf Lehramt.

Vermisst Marie-Luise Hierl das Geschäft denn überhaupt nicht? „Oh nein, ich bin jetzt glückliche Oma und kann ein wenig das Nachholen, was ich bei meinen Kindern durch die berufliche Anforderung nicht erleben konnte.”


Bettenstudio Kugler

Vorbildlicher Generationswechsel des Jahres 2012
Bettenstudio Kugler
Veilchengasse 7
94469 Deggendorf
eMail: info@bettenstudio.com
Internet: www.bettenstudio.com
Telefon: 0991/ 68 60
Telefax: 0991/ 68 17
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