Braukhaus + Co. GmbH - Vorbildlicher Umbau 2022
Braukhaus, Menden

Braukhaus, Menden

Schöner beraten

Das Malergeschäft Braukhaus im sauerländischen Menden führt eine Kernsanierung seiner Ausstellung durch. Mit der umfassenden Modernisierung gelingt dem Betrieb in der Kundenansprache ein Spagat zwischen Lauf- und Stammkundschaft einerseits und beratungsintensiver Klientel andererseits. Das gefällt der Jury, die Braukhaus mit dem Heimtex-Star 2022 in der Kategorie „Gelungener Umbau“ kürt.

Die Firma Braukhaus, Malermeisterbetrieb und Fachgeschäft für Farben, Malerbedarf, Tapeten und Boden­beläge gehört zu den bekannteren Adressen für Raumgestaltung in der rund 53.000 Einwohner zählenden Stadt Menden im Sauerland. Die Geschicke des Familien­unternehmens samt der zehn Mitarbeiter inklusive der beiden Auszubildenden leitet der 39-jährige Malermeister Andreas Homberg, Sohn des Geschäftsführers Franz-Josef Homberg, der 74 Jahre alt ist.

Der Betrieb ist hauptsächlich für Privat­kunden und auf Flächen bis zu 100 m² tätig. Maler- und Bodenbelagsarbeiten tragen jeweils in etwa die Hälfte zum Jahresumsatz bei. Der Tätigkeits­bereich ist in der Regel in einem Umkreis von 15 km um Menden. Die Geschäfte laufen gut. Das Unternehmen erhält viele Aufträge über Mund-zu-Mund-Propaganda: Viele Kunden empfehlen Braukhaus weiter; der Betrieb genießt einen guten Ruf.

Einzelhandel und Handwerk

Braukhaus, Menden
Modern aber trotzdem gemütlich sind Empfang und Beratungsbereich gestaltet.

Dieses gute Image rührt unter anderem vom Einzelhandel vor allem mit Farben, Maler­zubehör und Tapeten her, der schon immer im Ladengeschäft am Unternehmenssitz im Mendener Ortsteil Lendringsen betrieben wurde. „Laufkundschaft und Stammkunden kommen vorbei, weil sie sehen oder wissen, dass wir diese Dinge führen, sie sich auf gute Beratung und Qualität verlassen und sich weite Wege anderswohin sparen können“, er­läutert Andreas Homberg.

Dieses Einzelhandelsgeschäft auf lediglich 130 m² ist mit den Jahren unter Druck ge­raten, weil es sich betriebswirtschaftlich immer weniger lohnt – jedenfalls mit Blick auf die nackten Umsatzzahlen. Unter dem Strich plus minus null, konstatiert Andreas Homberg.
Die Corona-Krise, in deren Verlauf die Hombergs zweimal gezwungen waren, ihr Geschäft zu schließen, verursachte einen weiteren Rückgang der Erlöse im Einzelhandel. Zudem wurden die Verantwortlichen mit einem Problem konfrontiert: Der langjährige Mitarbeiter, der Beratung und Verkauf im Laden betreut hatte, ist in den Ruhestand ge­gangen.

Ladengeschäft stand vor Schließung

„In dieser Situation sahen wir eigentlich keine andere Möglichkeit, als den Einzelhandel einzustellen und das Ladengeschäft zu schließen“, erinnert sich Andreas Homberg. Und das, obwohl der Verkauf und die Beratung in den Ausstellungsräumen neben dem reinen Warenverkauf auch immer zu zu­sätzlichen Renovierungs­aufträgen geführt hatten. Doch ein Ladengeschäft ohne regelmäßige Öffnungs­zeiten und festes Personal zu be­treiben, mache einfach keinen Sinn. Das führe lediglich zu Frust innerhalb der Kundschaft. Die Um­sätze im Einzelhandelsgeschäft rechtfertigten es aller­dings auch nicht, einen Mitarbeiter nur dafür abzustellen beziehungsweise einzustellen, stellt Andreas Homberg nüchtern fest.

Glücklicherweise entschied sich seine Frau Anna Homberg, im Sommer 2020 in den Familien­betrieb einzusteigen. Die 36-jährige bekleidungstechnische Assistentin kommt aus dem Modebereich. Bei Braukhaus kümmert sie sich neben allgemeinen organisatorischen Aufgaben und dem Einkauf um Verkauf und Beratung im Ladengeschäft, das eigentlich zur Disposition stand. „Wäre meine Frau nicht in den Betrieb gekommen, hätten wir den Einzel­handel tatsächlich geschlossen“, gibt ihr Mann Andreas Homberg unumwunden zu.

Ehefrau kommt in den Betrieb

Mit der Entscheidung von Anna Homberg veränderte sich die Zukunftsperspektive des Betriebs grundlegend und die Familie konnte Pläne schmieden und Investitionen in das Ladenlokal tätigen. Schnell war man sich einig, dass den Verkaufs- und Beratungsräumen eine grundlegende Modernisierung gut zu Gesichte stehen würde. Dem jungen Ehepaar schwebte eine Kernsanierung vor.

Mitte Januar 2021 ging es los: In Eigenleistung und parallel zum normalen Tagesgeschäft im Malerbetrieb entkernte die Braukhaus-­Mannschaft die 130 m². Alles rissen die Mitarbeiter raus: Heizkörper, Elektrik, Böden, Türen, Verkaufsmöbel … Allein auf dem freigelegten Unterboden verarbeiteten die Handwerker unzählige Kilos Spachtelmasse. Rund zwölf Wochen später war der Umbau Anfang April 2021 schließlich fertig.

Die vormals zugestellten Schaufenster geben jetzt den Blick frei von der Straße in den Laden hinein. Entstanden ist ein moderner, heller und einladender Verkaufsraum. Kunden betreten ihn auf großformatigen LVT-Fliesen in einer stylischen Betonoptik. Für eine schicke Beleuchtung sorgen zahlreiche Spotlights. Der individuell von einem Ladenbauer ge­fertigte Empfangstresen wirkt einladend. Rechter Hand bietet ein ebenfalls großer, maß­gefertigter Stehtisch mit Holzplatte auf Metallgestell Platz für ausführliche Beratungsgespräche. Die Wand dahinter ziert eine raumgreifende Bibliothek mit Teppichbodenmustern, davor steht eine schmückende Rollleiter.

Ausstellung kaum wiederzuerkennen

An der Wand rechts daneben kann man in zahlreichen Tapetenmustern auf selbst entworfenen Wandhalterungen stöbern. Links vom Empfangstresen findet sich das klassische Farben- und Zubehörsortiment des Einzelhandels. Im hinteren Bereich steht die Farbmischmaschine, dahinter folgt eine zweite, gemütliche Beratungsecke samt Tisch. Über wenige Treppenstufen in Raumbreite führt der Weg in den hinteren Teil des Ladenlokals, in dem Andreas Homberg zukünftig eine separate Teppichausstellung einrichten möchte, um neue Zielgruppen anzusprechen jenseits der klassischen Kundschaft des Maler­betriebs.

Braukhaus, Menden
In den neuen Räumen mit den maßgefertigten Möbeln lässt es sich ungleich besser beraten als früher.

Rund 80.000 EUR haben die Hombergs sich diese „Verwandlung“ ihrer Ausstellungsräume kosten lassen. Mit dem Ergebnis sind sie zufrieden. Vor allem Andreas Homberg ist sehr froh, dass sich die Dinge so entwickelt haben, und man gemeinsam die Gelegenheit für den großen Wurf beim Schopfe gepackt hat.

Einzelhandel ist beste Werbung für den Betrieb

Auf der einen Seite könne man die Tradition des Einzelhandels, den Laufkundschaft und Stammkunden schätzen, fortführen. Die Umsätze wüchsen zwar nach wie vor nicht in den Himmel. Vor allem das „verwandelte“ Ladengeschäft sei aber mehr denn je ein Aushängeschild und beste Werbung für den eigenen Betrieb. Jeder, der wegen Farbe oder Pinsel komme, sei potenziell ein Kunden für weiterführende Aufträge.

Andererseits eröffnet die modernisierte Ausstellung weitere Vorteile, ist Andreas Homberg sich sicher: „Heute können wir viel besser als früher zeigen und beraten, was wir handwerklich alles umsetzen können.“ Das führe über Zusatzverkäufe zu mehr Umsatz pro Beratung.

Ein weiterer Pluspunkt der neuen Ausstellung ergibt sich bei Kunden, die beratungsintensiv und anspruchsvoll sind: Während Andreas Homberg diese in der Vergangenheit in der Regel in deren eigenen vier Wänden beraten hat, lädt er sie jetzt gerne in seine neu ge­staltete Ausstellung ein.

Jochen Lange


Braukhaus + Co. GmbH

Vorbildlicher Umbau des Jahres 2022
Braukhaus + Co. GmbH
Bieberberg 7
58710 Menden
eMail: info@braukhaus.net
Internet: www.braukhaus.net
Telefon: 02373 / 8 11 05
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