Wunderbare Verwandlungen im Emsland

Das Kreativhaus Wilgmann gestaltet mit wiedererkennbarer Handschrift geschmackvolle Wohn- und Arbeitssituationen und plant dabei alle Details. Oft werden die Emsländer schon in der Bauphase mit eingebunden. Dabei schaffen sie vorbildliche ganzheitliche Einrichtungskonzepte, findet die Jury.

Die Ausgangssituation: ein in die Jahre gekommener Pool im Elternhaus der Kunden. An den Wänden braune Kacheln, nebenan eine Toilette wie aus der Turnhallen-Umkleide. Das fahle Licht leuchtet den Raum gerade so weit aus, dass man nur erahnen kann, was sich in den düsteren Ecken verbirgt. Was nun ?

Das ist eindeutig ein Fall für das Kreativhaus Wilgmann. Die Einrichtungsexperten aus Rhede bei Papenburg können (fast) alles, vielleicht sogar zaubern. So erscheint es jedenfalls, wenn man die Verwandlung des Pools in eine Wellness-Oase betrachtet: Mit den deckenhohen Glastüren, den ungewöhnlichen hellen Wandelementen und der geschmackvollen weißen Küchenzeile wirkt das Schwimmbad gleich doppelt so groß – und ausgesprochen edel. Kaum zu glauben, dass es sich hier um dieselben Räumlichkeiten handelt. Noch viele weitere wunderbare Verwandlungen sind dank Wilgmann im Emsland und darüber hinaus geschehen. So wurden aus planlos zugestellten Wohnzimmern mit Achtzigerjahre-Chic lichte, moderne Räume; aus kahlen Dachgeschossen wurden Wohnungen zum Wohlfühlen.

Klaus Wilgmanns Einrichtungskonzepte tragen eine sehr eigene, moderne Handschrift.

Auch im Objektbereich sind die Wilgmanns sehr aktiv. Zum Beispiel in einer Steuerkanzlei: „Wir wünschen uns ein wohnliches Büro, in dem sich unsere Mitarbeiter wie zu Hause fühlen“, lautete ein Auftrag. Gerade in der Steuerberatungsbranche herrscht notorisch Personalmangel, also wollte man seinen Angestellten etwas Besonderes bieten. Das tut die neue Einrichtung allemal, mit ihren farbigen Stühlen, dem Relax-Bereich, der Küchennische. Das ist auffallend anders und gefällt auch auffallend gut: „Viele fragen gleich: Wer hat das gemacht ?“, berichtet Klaus Wilgmann. „Dann fällt unser Name, und das generiert schnell weitere Aufträge.“ Werbung machen die Raumausstatter insofern „eigentlich gar nicht“; das sei kaum nötig. „Das ist in erster Linie ein Empfehlungsgeschäft.“

Kreative und unternehmerische Kompetenzen

Inspirieren und beeindrucken lassen können sich Interessenten auch von den Vorher-Nachher-Projektbilder auf der Wilgmann-Homepage und auf Instagram. Beim Betrachten wird klar, wie treffend der Name „Kreativhaus“ das Unternehmen beschreibt. Dessen Team funktioniert auch deswegen so gut, weil es verschiedene Kompetenzen vereint: Der kreative Kopf ist Raumausstattermeister Klaus Wilgmann; seine Frau Nicole Wilgmann hat als studierte Betriebswirtin den Überblick über alles Unternehmerische. Karin Hinrichs ist eine echte Allrounderin und von der Büroarbeit über die Wohnberatung bis hin zu Näharbeiten „zu fast allem fähig“.

Ganzheitliches Einrichten mit allen Finessen

Das Kreativhaus in Rhede an der Ems eröffneten Klaus und Nicole Wilgmann 2013 – aus dem Wunsch heraus, anspruchsvollen Kunden „das Komplett-Paket“ anzubieten: mit allen Raumausstattungsprodukten, Möbeln und Beleuchtung. „Nach meiner Ausbildung in Leer war ich lange in einem Betrieb in Papenburg tätig, der sehr hochwertige Produkte angeboten hat; allerdings hat sich das Geschäft auf das textile Einrichten konzentriert“, berichtet Klaus Wilgmann. „Häufig haben die Kunden dort nach Möbeln und Lampen gefragt, und mir ist immer stärker bewusst geworden, dass ein echter Bedarf nach ganzheitlicher Wohnraumgestaltung im Hochwertbereich besteht.“

Das Kreativhaus Wilgmann, verkehrsgünstig nahe der „Emslandautobahn“ A3 gelegen, ist gleichzeitig Referenzobjekt: „Wir haben hier alles selbst geplant und umgesetzt: die Räumlichkeiten, die Fassade und natürlich die Innenausstattung.“ Dabei haben die Wilgmanns bewusst komplette Wohnsituationen dekoriert, sodass die Besucher der Räume alle Ausstellungsstücke im Kontext wahrnehmen. Oben im Haus befindet sich ein eigenes Nähatelier.

Architektur und Raumausstattung greifen ineinander

Im eigenen Projekt haben die Wilgmanns umgesetzt, was für sie wichtig und sinnvoll ist: dass Architektur und Raumausstattung ineinandergreifen und perfekt aufeinander abgestimmt sind. „Häufig ist das leider nicht so“‘, berichtet Klaus Wilgmann. „Da wird ein Haus entworfen, das von außen zwar schön ist, von innen aber nicht nutzerfreundlich geschnitten. Und der Raumausstatter muss am Ende sehen, wie er daraus etwas Vernünftiges machen kann.“ Die bessere Lösung: den Raumausstatter sofort mit ins Boot zu holen, um gemeinsam gut nutzbare Räume zu schaffen. Einmal habe Wilgmann Kunden sogar empfohlen, eine Wand im frisch entstandenen Rohbau gleich wieder einreißen zu lassen, solange das noch ohne große Umstände durchführbar sei. „Dafür waren sie mir nachher sehr dankbar.“ Wenn irgend möglich, sind die Fachleute von Wilgmann bei Neubauten also von Anfang an dabei, übernehmen die Projektleitung und arbeiten mit verschiedenen Gewerken wie Elektrikern oder Klempnereien zusammen. Am Ende sorgen sie gern auf Wunsch über die Accessoires-Pauschale für den Feinschliff – damit alles perfekt passt.

3D-Planungstool führt durch geplante Räume

Am großen Flachbildschirm präsentiert Klaus Wilgmann fotorealistische 3D-Szenarien seiner Gestaltungsideen.

Außer dem großen Erfahrungsschatz und der ausgeprägten räumlichen Vorstellungskraft ist für Klaus Wilgmann das 3D-Planungstool Furnplan ein unverzichtbares Werkzeug. Es macht räumlich sicht- und erlebbar, was man auf dem Papier nicht immer erkennt, denn das Programm erstellt „begehbare“ Raumsituationen, in denen sich verschiedene Perspektiven einnehmen lassen. Das beantwortet ganz anschaulich Fragen wie: Worauf fällt mein Blick, wenn ich auf dem Sofa sitze ? Wie sieht es aus, wenn Schranktüren und Schubladen geöffnet sind ? Besonders praktisch für die Beratung: Immer mehr Anbieter haben ihre Produkte in das System einspeisen lassen, sodass fertiges Bildmaterial dazu vorliegt und integriert werden kann – mit direkt abrufbaren Preisen.

Seinen Kunden stellt Wilgmann die 3D-Planungen am eindrucksvoll großen Flachbildschirm im Showroom vor, führt sie daran durch den virtuellen Raum, tauscht auf Wunsch Wandfarben, Schrankfronten und Lampen aus, bevor der Startschuss für die praktische Umsetzung fällt. Ein Rendering rechnet den Entwurf in fotorealistische Wohnraumbilder um, die der Kunde mit nach Hause nehmen kann, um in Ruhe seine endgültige Entscheidung zu treffen. In den allermeisten Fällen gefallen Klaus Wilgmanns Entwürfe auf Anhieb; alle tragen eine sehr eigene, moderne Handschrift. Gekonnt schafft er mit Lichtsystemen unterschiedliche Stimmungen, grundsätzlich arbeitet er gern mit Naturprodukten und an der Wand hängenden, häufig auch beleuchteten Möbeln. Wer sich hier Wohnräume gestalten lässt, wünscht sich Qualität und ist bereit, entsprechend dafür zu zahlen. „Manche sagen zu mir: Ich arbeite so viel – da will ich es auch perfekt haben, wenn ich nach Hause komme, mit allen Finessen“, berichtet Wilgmann.

Wer es ganz bequem haben will, kann sogar einfach in den Urlaub fahren und dem Kreativhaus seine Schlüssel überlassen ... um bei Rückkehr einen komplett renovierten Wohnraum vorzufinden. „Auf Wunsch räumen wir das Zimmer sogar aus.“ Ein toller Service der Raumausstatter, der gern angenommen wird: Das zeugt von der großen Vertrauensbasis, die sich Wilgmann in der Region aufgebaut hat.

Schwerpunkt Ferienhaus-Ausstattung

Das Kreativhaus Wilgmann verkauft „alles rund ums Einrichten“, vom Sofa, Bett oder Vorhang bis hin zur kompletten Hauseinrichtung. Einen sehr großen und dazu stark wachsenden Teil der Geschäftsaktivitäten macht die Ausstattung von Ferienhäusern und -wohnungen aus: Die Nordsee ist nah, Ostfriesland ist Urlaubsregion. „Da erleben wir eine große Nachfrage“, berichtet Nicole Wilgmann. „Denn die Auftraggeber haben gemerkt: Je schöner eine Ferienwohnung eingerichtet, ist, desto besser und einträglicher lässt sie sich vermieten.“ Noch bevor 2013 der eigene Showroom in Rhede eröffnet wurde, hatte Wilgmann bereits einige Konzepte hierfür entwickelt, die ausgesprochen gut angenommen wurden. Inzwischen ist das Kreativhaus in der ganzen Region und darüber hinaus bekannt; unter anderem wurden 17 Ferienwohnungen auf Gut Tossens an der Nordsee gestaltet. Ein großes Projekt, aber für die Wilgmanns sind durchaus noch größere denkbar. „Wir können uns gut vorstellen, gerade das Objektgeschäft stärker auszubauen und weiter zu wachsen“, so Nicole Wilgmann. Die Wachstumskurve nach neunjähriger Selbstständigkeit ist bereits beachtlich.

Meike Stewen