Schühle GmbH - Vorbildlicher Neubau 2025
Schühle, Schönaich
Eine Bühne für Raumgestaltung
Inhaber Dieter Schühle hat zusammen mit seinem Team ein neues Firmengebäude entwickelt und umgesetzt. Entstanden ist ein Raum, der weit über ein herkömmliches Ladengeschäft hinausgeht, der Kunden, Beschäftigten sowie Lieferanten Entfaltungsmöglichkeiten bietet. Für diesen vorbildlichen Neubau geht der Heimtex Star 2025 nach Schönaich.
„Ich habe zuerst notiert, was ich in dem Gebäude erleben möchte“, beschreibt Dieter Schühle die Entstehung des neuen Firmensitzes im rund 11.000 Einwohner zählenden Schönaich im Kreis Böblingen. „Wir haben einen Raum geschaffen, in dem sich Kunden, Mitarbeitende und Lieferanten flexibel zwischen Anspannung für produktives Arbeiten und Entspannung für gemeinsames Beisammensein bewegen können – ein Ort für kreative Zusammenarbeit und erholsame Auszeiten gleichermaßen.“ Seine Vision reichte weit über ein herkömmliches Ladengeschäft hinaus.
Schühle will seine Kunden bei ihrer Innenraumgestaltung unterstützen: Wie bei der Entwicklung eines Schmetterlings entfaltet sich der Prozess von den inneren Wünschen nach außen zur sichtbaren Umsetzung. „Dieses Vorgehen empfehlen wir unseren Kunden bei ihrer Planung“, sagt der Unternehmer. Der beauftragte Innenarchitekt entwarf dazu die Grundidee für den Neubau: „Wir bauen eine Bühne.“
Im 650 ㎡ großen Showroom wird dieses Konzept spürbar. Die große Deckenhöhe schafft einen offenen Raum, in dem sich die einzelnen Bereiche Teppichböden, Parkett, Tapeten und Vorhänge präsentieren. In Schwarz gehalten, schafft sie eine behagliche Atmosphäre.
Gemeinsam entwickeltes Showroom-Konzept
Von Anfang an waren die 15 Beschäftigten in die Planung einbezogen. Der Parkettleger- und der Raumaustattermeister ebenso wie die zehn Gesellen und die zwei Auszubildenden. Sie konnten ihre Wünsche und Bedürfnisse für ihre tägliche Arbeit einbringen. Sämtliche Arbeitsplätze wurden dabei gleichwertig behandelt, schließlich tragen alle zum Erfolg bei. „Man hat gemerkt – und dafür bin ich dankbar – dass wir gemeinsam bauen“, sagt Dieter Schühle. Alle seien sehr engagiert gewesen, denn während der Planung und des Umzugs lief der Betrieb weiter.
In vielen Gesprächen mit den Mitarbeitern und dem Innenarchitekten entstanden individuelle Lösungen, die ins Budget passten. Genau das ist auch die Botschaft an die Kunden. Diese kommen aus einem Einzugsgebiet von ca. 30 km und bestehen zu rund 60 % aus gewerblichen und zu 40 % aus privaten Auftraggebern. Das Produktangebot deckt alle Preisklassen ab und zeigt die Vielfalt der Möglichkeiten. Wer zu Schühle kommt, soll sich inspirieren lassen, um dann die eigene Entscheidung zu treffen.
Die Räume werden vielseitig genutzt. Eine Personal Trainerin gibt Business-Kurse für Frauen und es finden Fortbildungen für die Belegschaft statt. „Als nächstes steht ein Kurs zur Parkettverlegung an, an dem alle teilnehmen“, beschreibt Schühle seinen Ansatz. Im Aufenthaltsraum mit Küche wird auch mal Pizza gebacken und die Mitarbeiter können den Raum für private Feiern nutzen. Kunden sowie Architekten erhalten abends oder am Wochenende einen einmaligen Zugangscode für den Showroom, um in Ruhe die Produktmuster anzuschauen.
Linoleum nicht als Boden-, sondern als Wandbelag auf der Damentoilette.
Schon früh in seiner Laufbahn hatte Schühle die Idee eines Innovationshubs im Kopf. Als er den Familienbetrieb übernahm, ermutigte er die Eltern, das Ladengeschäft im Zentrum von Schönaich zu verkaufen. Kaum war dies beschlossen, bot ihm die Gemeinde ein attraktives Grundstück am Rand des neuen Industriegebiets an. In erster Reihe mit einer bei schönem Wetter fantastischen Weitsicht bis zur Schwäbischen Alb gelegen, war dies der ideale Ort, den Traum von einem inspirierenden Ideenraum für Raumgestaltung wahr werden zu lassen.
Nachhaltige Bauweise und Materialien
Weitblick bewies der Unternehmer dabei nicht nur mit der Wahl des Grundstücks, sondern auch bei der zukunftsfähigen Bauweise. Er vertiefte sich in die Thematik nachhaltigen Bauens. Immer wieder gab es Hindernisse zu überwinden. „Wir brauchten auch ein bisschen Mut“, sagt Schühle heute.
Beispielsweise sollte so wenig Material wie möglich verwendet werden. Insgesamt wurden 64㎥ Holz verbaut. „Wir haben errechnen lassen, wie viele Bäume das sind“, erzählt Dieter Schühle. Es waren 140 und die wurden dann mit dem Waldkindergarten, dem Förster und der Bürgermeisterin von Schönaich gemeinsam neu gepflanzt. Auf diese Weise lernten die Kinder viel über Holz und seine Herkunft. Schühle, selbst Vater von drei Kindern, liegt es am Herzen, die nächste Generation an Themen eines Handwerkbetriebs heranzuführen. Gedämmt wurde der Kfw55-Holzbau mit Holzfasern, die Innenwände bestehen aus Hanfplatten. Lehmputz rundet das dampfdiffusionsoffene System ab.
Seine Erfahrungen aus der Bauzeit teilt Schühle inzwischen mit seinen Kunden. Im Showroom ist eine Innenwand nicht verputzt und deren Aufbau sichtbar, sodass Besucherinnen und Besucher die Bauweise sehen und begreifen können. Wenn gewünscht, übernehmen dann Energie-Fachleute die Beratung und das Team des Raumausstatters setzt das ökologische Wandsystem um.
Aufgrund der Förderrichtlinien entschied sich Dieter Schühle für eine Wärmepumpe. Kombiniert mit einer Photovoltaikanlage war die Situation im ersten Sommer aber bestens. „In den Räumen sind maximal 27 °C, egal wie heiß es draußen ist“, zeigt sich der Unternehmer zufrieden. „Wir haben unsere Elektroautos und die Kühlung selbst versorgt und hatten einen sehr geringen Netzbezug.“ Im Winter sorgen die großen Fensterflächen bei Sonnenschein für Wärmeeintrag, Sonnenschutz und eine textile Außenbeschattung regulieren ihn und dienen gleichzeitig als Blendschutz. Regelmäßig kontrolliert Schühle die Auswertungen und lässt das System anpassen. „Wir wollen beispielhaft im Energieverbrauch sein. Bei 650 ㎡ sind Energiekosten entscheidend.“
Der Sonnenschutz am Fenster ist gleichzeitig Inspiration für die Besucher des Showrooms.
Außergewöhnliche Wege geht der Raumaustattermeister auch seit zehn Jahren in Sachen Öffnungszeiten. Am Eingang empfängt die Kunden eine Klingel. Denn jederzeit offene Türen gibt es bei Schühle nicht. Interessenten erhalten Termine und genießen dann den Luxus, dass ein Berater nur für sie da ist. Dafür gab es von der älteren Generation und von Kollegen erst einmal Stirnrunzeln. Doch das Vorgehen hat sich bewährt. „Wir verkaufen ja keine Pullis im Vorbeigehen“, erklärt der Inhaber.
Im atmosphärischen Showroom kann der Kunde viel Neues entdecken. Hier finden sich außergewöhnliche Materialien und innovative Produktpräsentationen. Ob Rollos aus handgeschöpftem Papier, Akku-Lösungen für kabellose Motorisierung oder Tapetenmuster, die nach oben gespiegelt wirken, als hingen sie an der Wand. Selbst im Kunden-WC wartet Außergewöhnliches: Linoleum an der Wand, optisch ansprechende Akustik-Elemente und Blütenplatten für einen dauerhaft guten Duft. Alle Produkte, die Dieter Schühle in seinen Räumlichkeiten verwendet, finden sich auch im Sortiment. „Spaß an Neuem ist bei uns Teil des Erfolges,“ beschreibt der Inhaber den Charakterzug, der schon die Geschäftstätigkeit seines Vaters auszeichnete.
Vorbildlicher Neubau des Jahres 2025