Renos GmbH & Co.KG - Bester Geschäftsumbau im Handwerk 2022
Renos, Reichenberg-Fuchsstadt

Renos, Reichenberg-Fuchsstadt

Erst gemietet, dann gekauft und umgebaut


Scheunen sind groß, und wo man vormals vom Boden hoch bis in den Giebel schauen konnte, sind heute auf mehreren Ebenen Büro, Ausstellung und Lagerräume untergebracht. Mitten in Pandemie-Zeiten stellte Renos in Reichenberg-Fuchsstadt den Umbau fertig. Schwierig ? Nein! Alles gut organisiert und umgesetzt, urteilte die Jury und vergab für den gelungenen Umbau einen Parkett Star.

Als Rüdiger Krauß, gelernter Schreiner und staatlich geprüfter Bodenleger, seinen Betrieb 1994 in Würzburg gründete, war er noch Einzelkämpfer. Seine Ehefrau Sabine hatte einen guten Job in der Pharmaindustrie. Ein Jahr später hörten beide von einer Wohnung mit Lagerhalle im benachbarten Fuchsstadt. Das machte neugierig und obwohl die Gebäude einen eher maroden Eindruck machten, zog das Paar aufs Land. Ein Hofhund war kostenlos im Mietvertrag enthalten.

Fuchsstadt ist klein, aber nur zwölf Autominuten von Würzburg entfernt und nahe an den Autobahnen A3 und A7 gelegen. Keine schlechte Lage also für einen Handwerksbetrieb. 1998 konnte auf dem Gelände ein weiteres Lager angemietet werden und der Mitarbeiterstamm wuchs. Der Umfang an Aufträgen und Arbeit nahm zu. Sabine Krauß bildete sich weiter zur Marketingkauffrau und Betriebswirtin und stieg in das Unternehmen ein. Um die Jahrtausendwende wurde ein ehemaliger Sauenstall zu einem Sozialraum für die Mitarbeiter umgebaut. Es dauerte bis 2012, ehe die große Scheune auf dem Grundstück angemietet werden konnte. Umgehend wurde dort der Boden gepflastert und als Lagerraum genutzt.

Endlich Eigentum

Renos, Reichenberg-Fuchsstadt
Das Produktangebot geht mit Glastüren, Möbeln und Treppenstufen weit über den Bodenbelag hinaus.

2019 entschloss sich der Vermieter unvermittelt zum Verkauf der gesamten Anlage. Im Oktober des gleichen Jahres wurde der Vertrag unterzeichnet. Sofort begann das Ehepaar Krauß zusammen mit einem Architekten die Pläne zum Um- und Ausbau der verschiedenen Gebäude. Die Innenraumgestaltung übernahmen die beiden in eigener Regie gemeinsam mit ihrem künftigen Geschäftsführer Michael Tscherbner, einem gelernten Raumausstatter, der seit 20 Jahren im Betrieb ist und die Firma in der Nachfolge übernehmen soll.
Nun war Renos stolzer Besitzer eines 3.160 m² großen Geländes, das nach eigenen Vorstellungen gestaltet werden konnte. Die große Scheune wurde zum Hauptobjekt. Zunächst musste ein alter Gewölbekeller eingerissen und das Loch verfüllt werden. Damit in das hohe Bauwerk eine zweite Ebene eingezogen werden konnte, setzte man vier Fundamentpunkte und zog entsprechende Träger ein. Gleichzeitig schufen die neuen Eigentümer im Erdgeschoss die Grundlage für weitere Räume. „Corona war unser Glück“, berichtet Sabine Krauß. "Weil dem Dachdecker zwei Kunden abgesprungen waren, konnte er sofort bei uns anfangen und auch die Gauben ausbauen." Kooperiert wurde ausschließlich mit regionalen Handwerkern. Das half der zeitlichen Koordination. „Alles klappte just-in-time während des laufenden Betriebes. Die damalige Ausstellung war verlagert worden, sodass die Kunden weiter beraten werden konnte. Und die beteiligten Gewerke am Umbau haben kreativ in der Innenraumgestaltung mitgedacht. So wurde beispielsweise ein silberner Handlauf der Treppe nachträglich noch gegen ein passenderes, schwarzes Fabrikat ausgetauscht.“

Im Dezember 2020 waren die Arbeiten zu 80 % erledigt, die offizielle Eröffnung der neuen Ausstellung fand im Juli 2021 statt. Mittlerweile war auch ein Nebenhaus neu gestrichen, der Hof komplett gepflastert, eine Terrasse neu beschichtet und das Dach vom Lager ebenfalls erneuert  worden. Die alte, malerische Balkenkonstruktion der Scheune hatte man erhalten können. Wenig war schiefgegangen, auch wenn mal ein alter Fenstersturz versehentlich durchtrennt worden war und ersetzt werden musste.

Sehenswerter Showroom in umgebauter Scheune

Renos, Reichenberg-Fuchsstadt
Kunst im Treppenhaus.

Die sehenswerte Ausstellung in der umfunktionierten Scheune hat jetzt 140 m2-Fläche. Über eine kleine Treppe kommt man ins leicht nach unten abgesetzte Büro. Küche, Toiletten – überall sind die verwendeten Türen gleichzeitig Visitenkarte für das Produktangebot, das mit Glastüren, Möbeln und Treppenstufen über den Bodenbelag hinausgeht. Im Erdgeschoss der verschiedenen Gebäude finden sich zudem Werkstatt, zwei Lagerräume, Lackierstube und besagter Sozialraum, der zur Entspannung mit Dart-Scheibe und Billardtisch ausgestattet ist. Dort tragen die heute 18 Mitarbeiter gelegentlich ein Billardturnier aus.

Die Renos-Mannschaft teilt sich auf in sechs Bodenleger, drei Parkettleger, vier Schreiner, einen Raumausstatter und einen gelernten Estrichleger, der allerdings auf Trocken­estrich, Ausgleichsschüttungen und Unterbodenaufbau beschränkt bleibt, weil der Betrieb klassischen Estrich nicht anbietet. Zwei Bürokräfte, eine Reinigungshilfe und ein Bodenleger-Azubi komplettieren das Team.
 
Zum Leistungsumfang von Renos zählen Bodenbeläge aller Art außer Stein, Untergrundbearbeitung, Parkettrenovierungen, die mit etwa 30 % gegenüber 70 % Neuverlegung zu Buche schlagen sowie Zimmertüren, Schiebetüren, Schall- und Einbruchsschutz und ein kleiner Teil klassischer Raumausstattung. Teppich, Kork und Linoleum haben insgesamt etwa 20 % Anteil an der Bodenpalette, Parkett 40 % und Vinylbeläge inzwischen bereits 60 %. Lieferant von Bodenbelägen aus Holz und Vinyl ist zum weitaus größten Teil Jordan. Pflegemittel kommen unter anderem von Dr. Schutz. Daneben werden der Großhändler Geiger und für Massivholz der Hersteller Reinlein genannt. Sabine Krauß: „Wir wollen nicht unbedingt billig verkaufen, sondern ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis bieten.“

Henrik Stoldt



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