Dem Einzelhandel dabei helfen, den Energieverbrauch zu senken, damit den Klimaschutz voranzutreiben und quasi nebenbei auch noch die Betriebskosten zu drücken, will die Klimaschutzoffensive des Handels (hde-klimaschutzoffensive.de). Speziell kleineren und mittleren Unternehmen vermittelt sie dazu praxisnahes Wissen und unterstützt den Handel dabei, Effizienz- und Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. Auf der Webseite der Initiative gibt es dazu Informationen zu Energieberatungen und Förderprogrammen, Leitfäden und Checklisten sowie Beispiele aus der Praxis. In Online-Workshops – die Aufzeichnungen und Präsentationen sind in einem Archiv abrufbar – und Veranstaltungen vor Ort können sich Interessierte gezielt zu einzelnen Themen informieren.
Mit seinem Beratungsangebot zur Digitalisierung richtet sich das Mittelstand-Digital Zentrum Handel an kleine und mittlere Einzelhandelsunternehmen. Zum Portfolio gehören neben anbieterneutralen und kostenlosen Workshops, Seminaren, Digitalisierungsangeboten, Checklisten und Informationsmaterial auch individuelle Sprechstunden. Eines der vier Fokusthemen der Initiative sind digitale Lösungen für mehr Nachhaltigkeit (bit.ly/MDZHnachhaltig). Hier geht es um die Bereiche Energiemanagement (Stichworte: Lichtsteuerung, Smarte Photovoltaikanlagen, Smart Metering), Logistik (Transparente Lieferkette, Green Logistics, Mehrwegbehälter), IT-Systeme (Digitaler Kassenbon, Refurbished IT-Geräte, Webseitenoptimierung), Sortiment (Kreislaufwirtschaft, KI-gestützter Bestellprozess) und Angebotskommunikation (Solarbetriebene Preisschilder, Digitalanzeigen).
Das in Stuttgart ansässige Mittelstand-Digital Zentrum Klima.Neutral.Digital (klima-neutral-digital.de) soll kleine und mittelständische Unternehmen sowie Handwerksbetriebe dazu in die Lage versetzen, den Weg zur Klimaneutralität bis 2035 zu gehen. Klima-Coaches führen im Betrieb sogenannte Quick-Checks durch und zeigen Handlungsoptionen für die Transformation zur Klimaneutralität auf. Neben einem Marktüberblick zu Digitalisierungslösungen für mehr Klimaneutralität weisen sie Wege durch das Zertifizierungsdickicht. Auf Wunsch, begleiten Experten des Netzwerks die Firmen auch bei der Umsetzung der geplanten Maßnahmen.
Zuschüsse und Kredite für Nachhaltigkeitsinvestitionen erhalten Unternehmen bei der KfW. Die Förderbank hat dazu eine ganze Reihe von Programmen aufgelegt. So fördert beispielsweise das Umweltprogramm (bit.ly/KfwUmwelt) Investitionen, die die Umweltsituation und den Klimaschutz verbessern, Ressourcen schonen, die Artenvielfalt und naturnahe Lebensräume stärken oder der Anpassung an die Folgen des Klimawandels dienen. Das können Maßnahmen sein zum Klimaschutz an Gebäuden, zum effizienten und kreislauforientierten Umgang mit Ressourcen, zu Luftreinhaltung und Lärmschutz oder für umweltfreundlichen Verkehr. Auch für die Planungs- und Umsetzungsbeteiligung gibt es finanzielle Mittel. Andere Programme aus dem Bereich Energie und Umwelt (bit.ly/KfwEnergie) sind auf die Verbesserung der Strom- oder Wärmeeffizienz in Produktion und Betrieb, nachhaltige Mobilität oder den Neubau und die Sanierung von Gebäuden im Hinblick auf Energieeffizienz gerichtet. Die Kredithöhe erreicht bis zu 100 % der Investitionskosten. In manchen Programmen gewährt die KfW auch einen Tilgungszuschuss.
Nicht nur an den Handel, sondern an Unternehmen aller Branchen und Größen richtet sich die Initiative KliMaWirtschaft (klimaschutz-wirtschaft.de). Über Workshops (online und vor Ort) hilft sie Firmen bei der Umsetzung individuell geeigneter Klimaschutzmaßnahmen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Einführung eines Klimamanagements sowie der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts. Die mehrteiligen Workshops erlauben den Zugriff auf die projekteigene Lernplattform sowie die Online-Klimaschutztoolbox – eine Webapplikation für passgenaue Vorschläge und Informationen zu Klimaschutzmaßnahmen. Fachliche Beratung in der Umsetzungsphase gibt es in Form einer Online-Sprechstunde. Neben den Workshops bietet sich auf den halbjährlichen Online-Netzwerktreffen die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen und Möglichkeiten zur Zusammenarbeit zu entwickeln.
Unternehmerischer Klimaschutz, das bedeutet: Daten erfassen und auswerten, Maßnahmen entwickeln, Strukturen und Prozesse implementieren, wieder Daten erfassen und auswerten, Entwicklungen dokumentieren – und wenn’s nicht reicht, alles wieder von vorn. Im Alleingang schaffen das die wenigsten Firmen. Aber es gibt Hilfe – von Beratungs- und Prüfunternehmen, Software- und Technologieentwicklern, die auf die Einführung eines Umwelt- und Klimamanagements spezialisiert sind oder ihr Portfolio um entsprechende Angebote erweitert haben. Bleibt die Frage, welcher Dienstleister für mein Unternehmen der richtige ist und wo ich ihn finde. Orientierungshilfe bei der Suche verspricht der „Klimadienstleister-Guide 2023“. Darin enthalten sind die Steckbriefe von mehr als 100 Anbietern – mal eher allgemein in der Beschreibung, mal ausführlicher, wenn die Firmen einen Fragenkatalog zu ihrem Portfolio beantwortet haben. Aber alle aufgeführten Firmen bieten ihre Leistungen im deutschsprachigen Raum an und ermöglichen zumindest die Erstellung eines Corporate Carbon Footprints (CCF) – die Grundlage aller weiteren Maßnahmen. Um sich in diesem immer noch vergleichsweise großen Angebot für den richtigen Dienstleister zu entscheiden, ist außerdem ein Katalog von 22 Kriterien enthalten, die bei der Auswahl eine Rolle spielen können. Der Klimadienstleister-Guide 2023 ist im Deutschen Fachverlag erschienen. Das 104-seitige PDF kostet 149 EUR (bit.ly/KDGuide).
Was kann ich tun, um mein Unternehmen nachhaltiger zu machen? Wie sieht es mit Kosten, Aufwand und Wirkung einer Maßnahme aus? Diese Fragen beantwortet die Beratungsfirma nRole mit 100 konkreten Vorschlägen. Die Liste (bit.ly/nrole100) ist in 19 Kategorien eingeteilt und reicht vom Umstieg auf wiederbefüllbare Produkte (Kaffeekapseln, Tintenpatronen etc.) bis zur „grünen“ Krankenkasse für Mitarbeitende. Dazu gibt es eine Einschätzung (gering, mittel, hoch) bezüglich des zeitlichen Aufwands, der entstehenden Kosten und der zu erwartenden Wirkung.
Know how zum klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaften in KMUs vermittelt das vom Mittelstandsverbund – ZGV initiierte Projekt Klimaverbund (klimaverbund-mittelstand.de) mit seinem interdisziplinären Schulungsprogramm Klimaprofi. Zielgruppe sind Mitarbeiter von Verbundgruppen. Im Gegensatz zu externen Beratern kennen sie häufig bereits die Anschlusshäuser, denen sie bei der grünen Transformation helfen sollen, und wissen um die speziellen Gegebenheiten ihrer jeweiligen Branche. Die unterschiedlichen Anforderungen spiegeln sich auch in den Inhalten der Schulung wider: Thematisch breit gefächert, reichen die von Kreislaufwirtschaft, Green IT und Change Management bis zu Abwärmenutzung, Mobilitätskonzepten, den gesetzlichen Grundlagen im Klimaschutz und den staatlichen Förderprogrammen, die notwendige Investitionen erleichtern können. Auch nach der eigentlichen Schulung werden die Klimaprofis nicht allein gelassen: Bei Jours fixes werden politische, gesetzliche oder technologische (Weiter-)Entwicklungen dargestellt und je nach Bedarf Themenschwerpunkte angeboten.