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Produkte und Materialien beim Green Product Award 2024

Einen Blick in die Zukunft nachhaltiger Produktkonzepte verspricht der jährlich vergebene Green Product Award. 1.500 Einreichungen gab es in diesem Jahr, 250 von ihnen wurden nominiert, 35 haben die Auszeichnung in insgesamt zwölf Kategorien schließlich erhalten, dazu zwei Publikumspreise. Das Spektrum ist breit und reicht vom umweltfreundlichen, in nachhaltige Materialien verpackten Rum über ein elektrisches Mini-Fahrzeug für den Stadtverkehr bis zu einem Additiv für Flüssigkeiten, das Kühl- und Heizsysteme energieeffizienter macht. Nicht alle preisgekrönten Produkte sind serienreif oder werden bereits vertrieben. Und auch unter den Nominierten gibt es eine ganze Reihe interessanter Ideen. Wir stellen die Entwicklungen rund um das Thema Einrichten vor – als Anregung für eigene Entwicklungen oder zur direkten Kontaktaufnahme mit den Entwicklern. Diese sowie alle weiteren Nominierungen und Preisträger finden Sie unter gp-award.com.
Produkte und Materialien beim Green Product Award 2024
Foto/Grafik: Vank
Vank_Cube – Möbel aus Flachs und Hanf (Sieger)
Das modulare Möbelsystem der polnischen Firma Vank ermöglicht die variable funktions- und bedarfsorientierte Gestaltung von Arbeitsbereichen. Vank_Cube besteht aus einem Biomaterial aus Flachs und Hanf, zwei schnell wachsenden Einjahrespflanzen, die mehr CO2 binden als Bäume. Das System gibt es bereits im Handel.
vank.design
Produkte und Materialien beim Green Product Award 2024
Foto/Grafik: Vank
Produkte und Materialien beim Green Product Award 2024
Foto/Grafik: Green Future Club
Reborn Products – Materialkreislauf für Matratzen (Sieger)
Die Muttergesellschaft Bye Bye Bed recycelt gebrauchte Matratzen und die Tochterfirma Reborn Products fertigt aus den dabei separierten Komponenten neue Matratzen für den Objekt- und Wohnbereich, Kissen und Matratzenauflagen. Zum Sortiment der Briten gehören auch Lattenroste und Kopfteile, Sitzgelegenheiten für den Außenbereich oder Betten für Haustiere.
reborn-products.com
Produkte und Materialien beim Green Product Award 2024
Foto/Grafik: Green Future Club
Forestlines – Unbehandeltes Holz, besonders feuerresistent (Sieger)
Laut der belgischen Firma Paulussen Houthandel sind ihre Forestlines-Latten als die ersten, die mit unbehandeltem Holz die Brandverhaltensklasse B-s1,d0 erreichen. Seitlich angebrachte Aluminiumprofile sorgen für eine Reduzierung der brennbaren Fläche zwischen 65 bis 80 %. Die Latten für die Gestaltung von Holzfassaden können auch aus recyceltem Holz oder FSC-zertifizierten Lesser Known Timber Species (LKTS) hergestellt werden.
forestlines.com
Produkte und Materialien beim Green Product Award 2024
Foto/Grafik: Impact Acoustic
Archisonic Cotton – Vollständig zirkulärer Schallabsorber (Sieger)
Die Akustikabsorber Archisonic Cotton der Schweizer Firma Impact Acoustic bestehen zu 73 % aus Baumwollzellulose, einem Nebenprodukt der Baumwollindustrie, sowie zu 26 % aus mineralischen Stoffen. Nach Gebrauch können die Wandelemente vollständig wieder dem Produktionsprozess zugeführt werden. Erhältlich ist das zum Patent angemeldete Produkt in 24 Farben.
impactacoustic.com
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Foto/Grafik: Impact Acoustic
Produkte und Materialien beim Green Product Award 2024
Foto/Grafik: Nicolai Hildebrand
GRO – Modulares Sofa (Sieger)
Isabella Baad Johnsen und Sara Gamst, zum Zeitpunkt des Entwurfs noch Studentinnen am VIA University College im dänischen Aarhus, haben GRO entwickelt: Nachhaltige Materialien, wenig Abfall und Verpackung kennzeichnen das modulare Sofa, das auch zum Sessel umgebaut werden kann. Das Gestell besteht aus Eichenholz, der Schaumstoff wird aus recycelten Matratzen sowie Bioabfall hergestellt, der Woll-Bezugstoff ist EU Ecolabel-zertifiziert, die Riemen bestehen aus Naturlatex.
instagram.com/saragamst/
Produkte und Materialien beim Green Product Award 2024
Foto/Grafik: Nicolai Hildebrand
Produkte und Materialien beim Green Product Award 2024
Foto/Grafik: Nicolai Hildebrand
Produkte und Materialien beim Green Product Award 2024
Foto/Grafik: Green Future Club
LOVR – Alternative zu Leder auf Basis von Hanf (Sieger)
Lederähnlich, ohne Plastik, vegan und reststoffbasiert – kurz: LOVR. Die Alternative zu tierischem Leder der Firma Revoltech aus Darmstadt wird aus Restfasern aus dem industriellen Hanfanbau hergestellt. Das vegane Produkt enthält keine erdölbasierten Bestandteile, ist kompostier- und recycelbar.
revoltech.com
Produkte und Materialien beim Green Product Award 2024
Foto/Grafik: Experimentelles und Digitales Entwerfen und Konstruieren, Universität Kassel
3D Woodwind – Holzfurnier ersetzt Stahl und Beton (Sieger)
Das modulare Bausystem 3D Woodwind wurde an der Universität Kassel entwickelt. In einem robotischen Wickelverfahren entstehen aus einem Band aus dünnem Holzfurnier – einem Abfallprodukt der Sperrholzindustrie – materialeffiziente Leichtbauteile. Eine KI gesteuerte Entwurfslogik ermöglicht deren Kombination zu mehrgeschossigen Strukturen, die in Zukunft Beton- oder Stahlsysteme ersetzen könnten. Möglich ist auch die Konstruktion von Bodenaufbauten oder Möbeln.
bit.ly/3V9GOmt
Produkte und Materialien beim Green Product Award 2024
Foto/Grafik: RTfact Brands
Cork on Linen – Veganes „Leder“ aus Leinen und Kork
Als Alternative zu Leder hat die Firma RTfact Brands Cork On Linen entwickelt. Das vegane Material besteht aus französischem Leinen und portugiesischem Kork. Das patentierte Produkt ist marktreif, hat die Widerstandsfähigkeit und die technischen Eigenschaften von Leder, enthält aber keine Kunststoffe, PU oder ähnliches, betont der Hersteller. Nach der Nutzung kann es biologisch abgebaut werden.
corkonlinen.com
Produkte und Materialien beim Green Product Award 2024
Foto/Grafik: Slalom
Bloom – Schallschlucker im Blütendesign
Auf eine schallabsorbierende Unterlage aus recyceltem Kunststoff wird eine textile Schicht (75 % Leinen, 25 % Viskose) appliziert, auf der wiederum Heu, Blumen und Blütenblätter als dekorative Elemente aufgebracht sind. Das Ergebnis: Bloom – eine individuelle Akustiklösung für die Wand von der italienischen Firma Slalom.
slalom-it.com
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Foto/Grafik: Slalom
Produkte und Materialien beim Green Product Award 2024
Foto/Grafik: bioMATTERS
Myco-Alga – Myzel und Algen für die Wand
Von Bio Matters, einem in New York und London ansässigen Studio für Biodesign, kommt Myco-Alga. Die Wandfliesen für Innenräume werden mit Hilfe von Computeralgorithmen entworfen und anschließend in 3D gedruckt. Das dabei verwendete Material basiert auf dem Pilzgewebe Myzel. Die farbige Gestaltung erfolgt anschließend mit Biopigmenten aus Algen. Die Fliesen im Format 170 x 170 x 50 mm sind komplett biologisch abbaubar.
biomatters.org
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Foto/Grafik: bioMATTERS