SN-Home - 9/20
GD Holz: Kreditversicherer halten Deckungszusagen nicht ein
Der im April gestartete Rettungsschirm für Warenkreditversicherer spannt maximal 30 Mrd. Euro über die deutsche Wirtschaft auf, um mögliche Ausfälle der Versicherer zu kompensieren. Der Bund ging dabei davon aus, dass bestehende Deckungszusagen weiter aufrecht erhalten bleiben. Marktführer Euler Hermes bestätigte dies und ging ebenfalls davon aus, dass durch den Schutzschirm Deckungszusagen für gesunde Firmen aufrecht erhalten bleiben können.
Die aktuelle Entwicklung zeigt im Holzhandel jedoch ein anderes Bild:
GD Holz-Mitglieder berichteten, dass Euler Hermes in den letzten Wochen tausende Kreditversicherungslimits von Handwerkern zum Jahresende gekündigt hat, offenbar ohne valide Bonitätsprüfung - solide Handwerksbetriebe, Skontozahler mit vollen Auftragsbüchern bis Mitte 2021.
Die Branche der Holzhandwerker ist die wichtigste Kundengruppe des Holzhandels und hat eine sehr gute Konjunktur, die Bauwirtschaft und Baufertigstellungen wachsen weiter. "Warum nun gerade in unserer Branche die Versicherungslimits gekündigt werden, ist für uns nicht nachvollziehbar und entspricht auch keineswegs den Aussagen des genannten Kreditversicherers im April", so der GD Holz-Vorsitzende Philipp Zumsteg.
Die Kündigungen stehen daher aus Sicht des GD Holz in keinem Verhältnis zu der gut funktionierenden Branche. Der Verband hat sich deshalb an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gewandt und fordert darin, eine mögliche Verlängerung dieses Schutzschirmes nur sehr restriktiv und selektiv vorzunehmen für Branchen, die wirklich notleidend sind.